Waffensysteme Die Superwaffen der Supermacht

Für einen Militärschlag gegen den Irak halten die USA ein reichhaltiges Arsenal von Präzisionswaffen bereit. Die Militärs setzen besonders auf Bomben und Raketen, die satellitengesteuert ihr Ziel finden.

Viele der so genannten intelligenten Waffen (smart weapons) wurden nach dem Golfkrieg von 1991 so nachgerüstet, dass sie je nach Ausführung sowohl mit Lasertechnik als auch mit Hilfe des satellitengestützten Global Positioning System (GPS) ins Ziel geführt werden können. Dazu zählt beispielsweise die schwere «BUNKERBRECHER»-BOMBE GBU-28, die noch in neun Meter Tiefe sechs Meter dicke Betonwände zertrümmern kann und schon in Afghanistan zum Einsatz kam. Auch moderne Varianten des MARSCHFLUGKÖRPERS TOMAHAWK nutzen beim niedrigen Anflug GPS und zudem die im Bordcomputer programmierten Zieldaten und Geländereliefs. Zu den «Wunderwaffen» zählt auch die von jedem Punkt der Erde über Satellit zu dirigierende DROHNE «PREDATOR» (Raubtier). Mit tödlicher Präzision trafen ihre «Hellfire»-Raketen im November letzten Jahres den Jeep von sechs mutmaßlichen El-Kaida-Terroristen im Jemen.

Im Golfkrieg 1991 waren die meisten High-Tech-Waffen noch lasergesteuert: Der Pilot sah ein Ziel, richtete den Laser darauf aus, und das Geschoss folgte dem Laserstrahl. Bei schlechten Wetterbedingungen und Rauchentwicklung fanden die Bomben das anvisierte Objekt nicht, weil Laserstrahlen nicht durch Hindernisse hindurch «sehen» können. GPS-Signale sind dagegen durch Wolken oder Rauch nicht aufzuhalten. Dank Satellitentechnik findet auch die neuartige «JASSM»-BODEN-LUFT-RAKETE von Lockheed-Martin durch dicksten Rauch und Nebel ihr Ziel; 2004 soll sie in Produktion gehen.

Gefürchtet wegen ihrer verheerenden Wirkung


Wegen ihrer verheerenden Wirkung in der Fläche ist der BLU-82 «DAISY CUTTER» (etwa: Gänseblümchen-Mäher) gefürchtet. Die fast sieben Tonnen schwere konventionelle Bombe gilt als die größte der Welt und wurde im Afghanistan-Krieg in der Region Tora Bora eingesetzt, hauptsächlich gegen mutmaßliche Berghöhlenverstecke von Taliban und El Kaida. Ebenfalls zur Bekämpfung von Flächenzielen, beispielsweise Panzerkolonnen, hält die US-Luftwaffe so genannte CLUSTER-BOMBEN bereit, die nach dem Abwurf hunderte Kleinstbomben ausstoßen.

Unsichtbar für die feindliche Radarabwehr sind einige Trägersysteme moderner Waffen. Dazu zählt der LANGSTRECKENBOMBER B-2 von Northrop Grumman, mit einem Stückpreis von über zwei Milliarden Dollar das teuerste Flugzeug der Welt. Die einem großen Bumerang ähnelnde Maschine kann eine Bombenlast von 20 Tonnen nahezu 10 000 Kilometer weit transportieren. Der B-2 kam erstmals 1999 gegen Serbien zum Einsatz. Mit der Tarnkappen-Technologie ausgerüstet sind auch die Jagdbomber vom Typ F-117A «NIGHTHAWK» von Lockheed. 1991 flogen sie Angriffe auf Bagdad. 1999 ging im Kosovo-Krieg eine Maschine verloren.

DPA