Schon der Zeitpunkt der Reise war für die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ungünstig gewählt: Während in der Ukraine der russische Angriffskrieg tobt und in Deutschland heiß über die Lieferung schwerer Waffen diskutiert wurde, fuhr die SPD-Frau über Ostern nach Sylt. Nun gibt es zusätzlich einen Bericht, dass sie auch ihren Sohn mit auf die gemischte Dienst- und Urlaubsreise nahm.
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Konkret: Lambrecht flog mit dem Regierungshubschrauber am 13. April ins norddeutsche Ladelund (Schleswig-Holstein). Dort besuchte sie zunächst am Donnerstag, dem 14. April, Bundeswehr-Truppen beim Bataillon Elektronische Kampfführung 911 in Stadum und Bramstedtlund. Danach ging es laut "Business Insider" per Auto und mit Personenschützern weiter in Richtung Sylt zum Kurzurlaub. Auf Sylt blieb sie mehrere Tage lang bis zum Dienstag, 19. April.
Per Selfie dokumentiert: Ministerinnen-Sohn flog per Bundeswehr-Maschine in den Urlaub
Immer dabei: Ihr Sohn Alexander (21). Bekannt ist das, da er in der Regierungsmaschine ein Selfie aufnahm und auf seinem Instagram-Account hochlud. Gut dokumentiert sind auf seinem Instagram-Account durch "Business Insider" auch andere Reisen in offiziellen Regierungsmaschinen.
Grundsätzlich verboten sind diese Familienausflüge nicht: Zwar dürfen eigentlich Regierungsmaschinen nur von Bundespräsidenten, Kanzler, Ministern, den Präsidenten von Bundestag und Bundesrat und einigen wenigen weiteren Amtsträgern genutzt werden, Gäste dürfen allerdings mit an Bord, müssen dann aber 30 Prozent des Lufthansa-Normaltarifs zahlen – immer noch ein Schnäppchen, denn pro Flugstunde werden laut "Business Insider" 5.300 Euro fällig.

Für Alexander übernahm die Kosten laut Angaben des Verteidigungsministeriums Christine Lambrecht persönlich. Dennoch ist der Zeitpunkt während eines Krieges in Europa zumindest politisch unklug gewählt. Das sieht wohl auch die Familie Lambrecht so: Nach dem Bericht verschwanden zuerst die Fotos von Alexander Lambrechts Account. Inzwischen ist der Account nur noch von Followern einsehbar.
Quellen: "Business Insider", "Focus Online"