Eine Grundsatzrede von Unions- Kanzlerkandidat Edmund Stoiber beendet an diesem Dienstag in Frankfurt/Main den Wahlparteitag der CDU. Der CSU-Chef war am Montagabend mit großem Beifall in der Frankfurter Messehalle empfangen worden.
Es soll keinen Reform-Stillstand geben
Mit großer Spannung erwarten die etwa 1000 Delegierten den Auftritt. Stoiber will mit seiner Rede den unbedingten Siegeswillen der Union unterstreichen. Dabei soll auch die aktuelle Diskussion über das Tempo der Reformen nach einem Wahlsieg von CDU/CSU nicht ausgespart werden. Leitschnur sei das Wahlprogramm der Union, heißt aus CSU-Kreisen. »Was dort steht, das gilt.« Einen Reform-Stillstand etwa aus Rücksichtnahme auf die Landtagswahlen in Hessen oder Niedersachsen im Frühjahr werde es aus Sicht Stoibers nicht geben.
Auch Späth und Schäuble sprechen
Vor der Rede Stoibers werden die Mitglieder der Wahlkampfmannschaft von CDU/CSU auftreten, unter ihnen der für Wirtschaft zuständige Vorstandschef von Jenoptik, Lothar Späth. Ferner sprechen die CDU-Bildungspolitikerin Annette Schavan und der für die Außenpolitik zuständige Wolfgang Schäuble.
Außerdem wollen die rund 1000 Delegierten das erstmals gemeinsam mit der CSU erarbeitete Wahlprogramm der Union verabschieden. Änderungsanträge dazu liegen nicht vor. CDU-Chefin Angela Merkel hatte die Union am Montag zum Kampf um den Machtwechsel bei der Bundestagswahl aufgerufen. In einer umjubelten Rede machte sie klar, dass die Union am 22. September stärkste Kraft werden will. Zu Beginn hatten die Delegierten mit herzlichen Applaus für die Rede von Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU) einen Schlussstrich unter die CDU-Spendenaffäre gezogen.