Immer wieder Defekte Deutsche Regierungsmaschinen - die Geschichte der Pannenflieger

 Der Regierungs-Airbus A340 steht auf dem Rollfeld des Flughafens Tegel
 Der Regierungs-Airbus A340 steht auf dem Rollfeld des Flughafens Tegel
© Jörg Carstensen / DPA
Technische Defekte, peinliche Verspätungen, versäumte Termine - jetzt auch noch eine außerplanmäßige Landung. Die Regierungsmaschinen bereiten der deutschen Polit-Prominenz schon seit Jahrzehnten Probleme.

Sie transportiert die Bundeskanzlerin, den Bundespräsidenten, die Bundesminister, den Präsidenten des Bundestages, des Bundesrates und des Bundesverfassungsgerichts - die "Konrad Adenauer". Seit 2011 ist die Regierungsmaschine im Dienst. Neu war sie zu dem Zeitpunkt allerdings bei Weitem nicht. Zuvor stand die Maschine bereits zwölf Jahre lang unter der Kennung D-AIGR im Dienst der Lufthansa und hatte rund 50.000 Flugstunden hinter sich.

Es verwundert also wenig, dass es bei dem Airbus A340 immer wieder zu Pannen kommt. Nun verpasste auch Angela Merkel den Auftakt des G20-Gipfels in Buenos Aires. Technische Probleme zwangen die "Konrad Adenauer" kurze Zeit nach dem Start in Berlin zunächst zur Umkehr und anschließend zur ungeplanten Landung auf dem Flughafen Köln-Bonn. Merkel und ihre Delegation mussten mit einer Linienmaschine nach Buenos Aires weiterreisen.

Für Olaf Scholz, der zusammen mit der Kanzlerin zum G20-Gipfel unterwegs war, war diese Situation nicht neu. Erst vor sechs Wochen zwang in ein technischer Defekt an der Regierungsmaschine ihn zum Umstieg auf ein Linienflugzeug. Mitte Oktober war der Vizekanzler und Finanzminister auf einer Tagung des Internationalen Währungsfonds in Indonesien. Mäuse oder Ratten waren auf dem Flughafen von Nusa Dua in den geparkten Airbus gelangt und hatten wichtige Kabel angeknabbert.

Auch Schwesterflugzeug macht Probleme 

Auch Frank-Walter Steinmeier musste sich schon mal wegen einer Panne an der "Konrad Adenauer" für seine Verspätung entschuldigen. 2016 strandete der damalige Außenminister auf dem Weg zu einem G7-Treffen in China. 

Auch die "Theodor Heuss", das Schwesterflugzeug der "Konrad Adenauer", ließ Steinmeier schon einmal im Stich. Bei einer kürzlichen Reise des Bundespräsidenten nach Südafrika kam es aufgrund eines technischen Defekts zu Verzögerungen.

Schon die erste "Konrad Adenauer" galt als Pannenflieger 

Auch die erste "Konrad Adenauer", die bis 2011 im Dienst war, sorgte für Verärgerung. Der Airbus A310 war 1990 aus den Beständen der DDR-Fluggesellschaft Interflug übernommen worden. Der Flieger, in dem schon Erich Honecker unterwegs war, galt als ziemlich klapprig.

2008 musste der damalige Bundespräsident Horst Köhler zusammen mit seiner 50-köpfigen Delegation aus Peking per Linienflug in die Heimat zurückreisen, weil die Abgasanzeige im Cockpit der ersten "Konrad Adenauer" defekt war.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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2005 musste der damalige Außenminister Joschka Fischer notlanden, als beim Start in Berlin Qualm die Kabine füllte. Enteisungsmittel hatten sich am Ansaugstutzen der Lüftung entzündet.

Gerhard Schröder legte 2002 mitten im südamerikanischen Regenwald eine Zwischenlandung hin, weil die Reichweite der alten "Konrad Adenauer" keinen Nonstop-Flug von Mexiko nach São Paulo in Brasilien schaffte.

Und auch Merkel erlebt schon Pannenflüge. 2009 kam sie etwa zum EU-Gipfel in Brüssel zu spät. Wegen einer Triebwerksüberhitzung musste die Regierungsmaschine damals in Hannover landen. Merkel flog mit einer Ersatzmaschine weiter. 

Auf dem Weg zum G20-Gipfel: "Gehört der Regierungsflieger zur Deutschen Bahn?" - das Netz amüsiert sich über Merkels Pannenflug
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