Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
eine gute Nachricht aus den USA. US-Wissenschaftler haben in einer Studie präsentiert, dass das antivirale Mittel Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde, sich positiv auf die Behandlungsdauer von Patienten mit Covid-19 auswirkt. NIAID-Chef Anthony Fauci sprach von einem "klaren, signifikanten, positiven Effekt". Schlechte Nachrichten hingegen aus Großbritannien: Dort ist die Zahl der Corona-Toten deutlich nach oben korrigiert worden. Und nachdem in den vergangenen Wochen hierzulande Lockerungen durchgeführt wurden, will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) heute erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Studie: Wirkstoff Remdesivir verkürzt Behandlungsdauer von Covid-Patienten
Bei der Suche nach einem Medikament gegen das neuartige Coronavirus haben US-Wissenschaftler erfolgversprechende Ergebnisse präsentiert: In einer klinischen Studie verkürzte das antivirale Mittel Remdesivir die Genesungsdauer von Covid-19-Patienten um rund 30 Prozent, wie das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Mittwoch mitteilte. NIAID-Chef Anthony Fauci sprach von einem "klaren, signifikanten, positiven Effekt". Weniger eindeutig war aber der Einfluss auf die Sterblichkeit. Die Patienten erhielten entweder das Mittel Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde, oder ein Placebo. Laut den vorläufigen Studienergebnissen benötigten mit Remdesivir behandelte Patienten im Mittelwert elf Tage bis zur Genesung. Patienten, die ein Placebo erhielten, benötigten dagegen 15 Tage. Offiziell als Medikament zugelassen ist Remdesivir bislang aber nicht.
Allerdings veröffentlichte das Fachmagazin "The Lancet" am Mittwoch eine Studie aus China, wonach Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19 nicht wirksam ist. US-Virologe Fauci sagte am Mittwoch, die Studie aus China sei allerdings "nicht adäquat".
Betätigungsverbot für Hisbollah in Deutschland
Die Anhänger der libanesischen Hisbollah müssen ihre Aktivitäten in Deutschland einstellen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verhängte am Donnerstag ein Betätigungsverbot gegen die schiitische Islamisten-Vereinigung, wie zuerst die "Bild"-Zeitung berichtete und ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage mitteilte.
Drei Bundesländer schlagen Drei-Stufen-Plan für Öffnung von Kneipen, Hotels und Tourismus vor
Mit einem Drei-Stufen-Plan wollen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen schrittweise die coronabedingten Einschränkungen für den Tourismus, die Gastronomie und die Hotellerie zurücknehmen. Eingeleitet werden soll die Öffnung mit touristischen Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten, wie die Wirtschafts- und Tourismusminister der drei Länder am Mittwoch mitteilten.

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In der zweiten Phase sollen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels folgen. Später solle dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein. Dieses Konzept wollen die Länder in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen. "Zu welchem Datum die einzelnen Phasen beginnen, werden die Länder in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung bestimmen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Zahl der Corona-Toten in Großbritannien stark nach oben korrigiert
Die offizielle Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ist am Mittwoch deutlich nach oben korrigiert worden auf 26.097. Enthalten waren darin erstmals auch Todesfälle in Pflegeheimen und Privathaushalten aus England und Wales.
Die konservative Regierung von Premierminister Boris Johnson steht seit Wochen wegen ihrer Reaktion auf die Pandemie in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, viel zu lange mit den Maßnahmen zur Eindämmung gewartet zu haben. Zudem fehlt es an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch das Ziel, bis Ende April jeden Tag 100.000 Menschen zu testen, dürfte nicht mehr zu schaffen sein.
"Warp-Geschwindigkeit": Trump treibt Suche nach Impfstoff voran
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat Medienberichten zufolge ein Projekt gestartet, um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus voranzutreiben. Ziel der "Operation Warp-Geschwindigkeit" sei es, Amerikanern bis zum Jahresende Hunderte Millionen Dosen eines Impfstoffs zur Verfügung zu stellen, meldete der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Regierungskreise. Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg und die Nachrichtenseite "The Hill" berichteten unter Berufung auf Regierungskreise von der "Operation Warp-Geschwindigkeit". Der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci hatte zu Beginn der Krise gesagt, die Entwicklung eines Impfstoffs werde zwischen einem Jahr und 18 Monaten dauern.
Nato-Hubschrauber nach Mittelmeer-Einsatz vermisst
Bei einem Mittelmeer-Einsatz ist ein kanadischer Nato-Hubschrauber von den Radarschirmen verschwunden. Die Suche nach dem vermissten Helikopter des Typs CH-148 Cyclone sei im Gange, teilte die kanadische Armee in der Nacht zum Donnerstag mit. Angaben zur Zahl der Besatzungsmitlieder an Bord machte sie nicht. Laut der griechischen Luftwaffe handelte es sich um eine sechsköpfige Crew. Der Kontakt zu dem Hubschrauber sei verloren gegangen, als sich dieser an Nato-Operationen vor der griechischen Küste beteiligt habe, hieß es in der Mitteilung der kanadischen Streitkräfte. Laut den Angaben der griechischen Luftwaffe verschwand der Hubschrauber nahe der griechischen Insel Kefalonia in internationalen Gewässern zwischen Griechenland und Italien vom Radar.
Das wird heute wichtig:
Merkel und Ministerpräsidenten beraten über Corona-Beschränkungen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) berät an diesem Donnerstag erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Coronakrise. Nachdem die Runde vor zwei Wochen die teilweise Öffnung von Geschäften beschlossen hatte, sind nun dem Vernehmen nach zunächst keine größeren weiteren Öffnungsschritte geplant. Über solche Schritte und beispielsweise den weiteren Umgang mit der Gastronomie und dem Tourismus sollte demnach frühestens bei der nächsten Bund-Länder-Schalte am 6. Mai entschieden werden. Am Vormittag will zunächst das Corona-Kabinett unter Vorsitz von Merkel über entsprechende Vorschläge des Bundes beraten.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Mittwoch wollte die Runde unter anderem in einer Art erster Lesung über die Vorschläge der Kultusministerkonferenz und der Familienminister zum weiteren Vorgehen im Schul- und Kitabereich beraten. Entscheidungen sollte es demnach auch hier wohl erst am 6. Mai geben. Auf der Tagesordnung von Donnerstag stand nach diesen Informationen unter anderem die Frage der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten sowie eine Modifizierung der Vorgehensweise bei der Belegung von Intensivbetten. Zudem sollte es eine Regelung für Gottesdienste geben, nachdem einzelne Länder hier schon Lockerungen beschlossen hatten. Beraten werden soll demnach auch darüber, wieweit Breitensport wieder zugelassen werden kann. Eine Einigung über einen Termin zur Wiederaufnahme der Fußball-Bundesliga war dagegen zunächst nicht absehbar. Auch über mögliche Öffnungsregeln für Museen sollte nach diesen Informationen beraten werden.
Bundesagentur legt Zahl von Kurzarbeitern in der Coronakrise vor
Die Bundesagentur für Arbeit wird am Donnerstag erstmals Zahlen vorlegen, die Aufschluss über die Zahl der Kurzarbeiter in der Coronakrise geben. Der bisherige Rekord von 1,44 Millionen Kurzarbeitern aus dem Mai 2009 könnte übertroffen werden. Gleichzeitig gibt die Bundesagentur auch ihre Arbeitsmarktzahlen für den April 2020 bekannt. Es ist die erste Monatsstatistik, in die Auswirkungen der Coronakrise einfließen.
Neue US-Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe
Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis einschließlich 25. April. Experten rechnen wegen der Coronakrise erneut mit einem Anstieg. Seit Mitte März haben mehr als 26 Millionen Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt – so viele wie nie zuvor in solcher kurzer Zeit.
Endlos-Streit um Hip-Hop-Beat – Bundesgerichtshof verkündet wichtige Entscheidung
Der Produzent Moses Pelham hatte die Zwei-Sekunden-Sequenz 1997 aus einem Titel der Elektropop-Pioniere Kraftwerk ohne Erlaubnis kopiert und in Endlosschleife unter den Song "Nur mir" mit der Rapperin Sabrina Setlur gelegt. Der für die Musikbranche grundsätzliche Streit beschäftigte schon das Bundesverfassungsgericht und den Europäischen Gerichtshof. Der BGH verhandelte zuletzt am 9. Januar
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