Fall Kurnaz Ausschuss vermisst Geschenke-Liste

In Pakistan, auf dem Weg zum Flughafen, soll Murat Krunaz Dinge dabei gehabt haben, die nahe legen, dass er nicht auf dem Weg in den Krieg sondern auf dem Weg nach Hause war. Nun vermisst der Untersuchungsausschuss eine Auflistung der Gegenstände, wie der stern berichtet.

Dem BND-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages werden noch immer wichtige Akten zum Fall Kurnaz vorenthalten, wie der stern in seiner neuen Ausgabe berichtet. In der vergangenen Woche hatte der Ausschuss wegen fehlender Akten die Vernehmung von Zeugen verschoben.

Zu den fehlenden Unterlagen gehört die Liste der Habe, die Murat Kurnaz bei seiner Festnahme in Pakistan bei sich hatte. Kurnaz war damals auf dem Weg zum Flughafen und hatte Geschenke für seine Familie in Bremen dabei, was nahe legt, dass er nicht in den Krieg in Afghanistan ziehen, sondern nach Hause reisen wollte. Bei den Mitbringseln handelt es sich um Ziergebäck, Holzspielzeug und eine Lederkette.

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Ein Verbindungsbeamter des Bundeskriminalamtes (BKA) beim Bundesnachrichtendienst (BND) übermittelte am 5. Februar 2002, zwei Monate nach der Festnahme von Kurnaz, an seine Vorgesetzen "Informationen zu Unterlagen, die M. K. bei seiner Festnahme bei sich führt". Die Liste des BND, die Kurnaz' geplante Heimreise belegen könnte, liegt dem Untersuchungsausschuss nicht vor.

Auch die jüngst nachgelieferten Bremer Akten sind nach Informationen des stern unvollständig. Es fehlen Unterlagen aus der Bremer Innenbehörde, die vermutlich dokumentieren, wie das Bundesinnenministerium gemeinsam mit der Bremer Behörde eine Einreisesperre für Kurnaz organisieren wollte. Die Unterlagen gelten in Bremen schon seit dem Mai 2004 als verschwunden, so dass eine Referatsleiterin deswegen ein Gedächtnisprotokoll über die Inhalte anfertigen musste.

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