Altkanzler Gerhard Schröder hat mit seiner Moskau-Reise zuletzt für Aufsehen gesorgt. Was genau er dort mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin besprochen und wen er sonst noch getroffen hat, ist noch immer nicht bekannt.
Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil etwa hat eigenen Angaben zufolge keine Informationen zu dem Gespräch erhalten, geht aber davon aus, dass sich Schröder bald dazu äußern wird. "Ich persönlich, und soweit ich das sehe auch das Bundeskanzleramt, wir haben keine Informationen, was bei diesem Besuch rausgekommen ist", sagte Klingbeil am Dienstag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Weiter sagte er: "Er wird sich sicherlich erklären, weil es natürlich auch ein Interesse in der deutschen Öffentlichkeit gibt, was der Altkanzler dort macht."
Nun aber erklärt Schröder sich erst einmal zu einem anderen Thema: der geplanten Aberkennung seiner Ehrenbürgerwürde der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Auf "LinkedIn" hat Schröder das Foto eines Briefes an Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) gepostet: "Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Ihr Schreiben vom 11. März 2022 habe ich erhalten. Danach soll der Rat der Stadt Hannover mir die Ehrenbürgerwürde entziehen. Zu den mir mitgeteilten Inhalten werde ich nicht Stellung nehmen. Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover." Darunter eine Unterschrift.
Hannover wollte Ehrenbürgerschaft aufheben
Der Verwaltungsausschuss der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte Anfang März ein Verfahren zur Aufhebung der Ehrenbürgerschaft Schröders eingeleitet. Der Altkanzler bekam daraufhin Gelegenheit zur Stellungnahme.

Ein Stadtsprecher konnte am Dienstag zunächst den Eingang des Briefes nicht bestätigen. Es werde juristisch geprüft, ob die Verzichtserklärung ausreicht oder ob noch ein formaler Verwaltungsakt zum Entzug der Ehrenbürgerwürde notwendig sei. Ein Beschluss über den Entzug der Ehrenbürgerschaft sollte am 31. März gefasst werden.
Gerhard Schröder und seine Moskau-Reise
Auf Details zu Schröders Moskau-Reise müssen Bundesregierung, SPD und die deutsche Öffentlichkeit also weiterhin warten.
Schröder war am Mittwoch nach Moskau gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Gespräche über den Ukraine-Krieg zu führen. Schröder flog nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA und anderer Medien über Istanbul nach Moskau. Ein Gespräch zwischen Schröder und Putin fand am Donnerstag statt.
Quellen: Gerhard Schröder auf "LinkedIn", mit Material der Nachrichtenagentur DPA