Irans Fußballer Angst vor Anschlägen bei WM

Die iranische Regierung hat Angst um ihre Nationalmannschaft. Angeblich sollen Exilgruppen aus dem Land während der WM Anschläge auf iranische Fußballer planen - deutsche Sicherheitsbehörden sind in Alarmbereitschaft.

Die Sicherheitsbehörden gehen nach Angaben von Bayerns Innenminister Günther Beckstein Hinweisen des Iran auf mögliche Anschläge auf die iranische Nationalmannschaft während der Fußball-WM in Deutschland nach.

Beckstein sagte in Nürnberg, der iranische Innenminister habe seine deutschen Amtskollegen Anfang März über Erkenntnisse informiert, dass iranische Exilgruppen einen Anschlag auf die Auswahl des Landes planen könnten. "Wir nehmen entsprechende Hinweise ernst, müssen sie aber auch nicht überbewerten", so Beckstein. Es könne auch sein, dass der Geheimdienst des Iran ein Interesse daran habe, die Exil-Iraner in Verruf zu bringen, um härter gegen sie durchgreifen zu können.

Insgesamt sieht Beckstein, der derzeit auch Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist, die Sicherheitsbehörden für die Weltmeisterschaft im eigenen Land gut vorbereitet. "Die bayerischen und bundesdeutschen Behörden haben ihre Hausaufgaben gemacht", sagte er. Seit dem Attentat auf die Olympischen Spiele in München 1972 wisse man, dass der Sport nicht sakrosankt sei.

Beckstein bedauert das Fehlen der Bundeswehr

Beckstein bedauerte es, dass es in der Kürze der Zeit wohl nicht mehr gelingen werde, einen Einsatz der Bundeswehr im eigenen Land zu beschließen. "Wir hätten Soldaten gerne an der deutsch-tschechischen Grenze zur Kontrolle einreisender Fans eingesetzt, damit dort keine Polizisten gebunden sein müssen", sagte der Minister. Bedauerlich sei auch, dass ABC-Spürpanzer erst nach einem Angriff eingesetzt werden könnten und nicht bereits im Vorfeld.

Die bayerische Polizei werde mit 40.000 Einsatzkräften zur WM ihre größte Personalstärke aller Zeiten erreichen, so Beckstein weiter. Ein stärkeres Augenmerk werde man dabei sicher auf öffentliche Übertragungen der Spiele auf Großleinwänden richten. "Die Sicherheit dort bereitet mir mehr Sorgen als die in den Stadien", sagte Beckstein.

Reuters
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