Die Bundesvorstände von PDS und linker Wahlalternative WASG haben sich im Streit über den Namen für das neue Linksbündnis geeinigt. Das teilten der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky und WASG-Vorstandsmitglied Klaus Ernst am Mittwochabend mit. Danach werde sich die PDS auf Bundesebene in "Demokratische Linke/PDS" umbenennen, sagte Ernst der Nachrichtenagentur DPA. In den Landesverbänden sollen Abweichungen möglich sein. Noch am Mittwochnachmittag hieß es, dass neue Linksbündnis würde nicht mit einem gemeinsamen Namen in den Bundestagswahlkampf ziehen.
Der Arbeitsminister aus Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter, hatte am Morgen zur Eile gemahnt. Er hoffe, dass eine Einigung erzielt werde, "denn die Zeit rennt uns davon". Auf den Zusatz PDS im neuen Namen wollte Holter aber auf keinen Fall verzichten. "Es macht auch keinen Sinn, in Ost und West mit unterschiedlichen Namen anzutreten“, sagte der PDS-Politiker. Die Identität und das programmatische Profil der PDS müsse in Ost und West gewahrt bleiben.
Der ehemalige SPD-Chef Oskar Lafontaine kündigte unterdessen in der "Süddeutschen Zeitung" an, demnächst in die WASG eintreten zu wollen. Die PDS habe sich 16 Jahre nach dem Fall der Mauer gewandelt. Es werde jetzt mit dem Bündnis eine neue Linke entstehen, die der Politik der All-Parteien-Koalition einen Gegenentwurf gegenüberstelle, sagte Lafontaine, der vor kurzem aus der SPD ausgetreten war. Die Situation sei ähnlich wie bei der Gründung der Grünen: Damals habe sich keine etablierte Partei um Ökologie gekümmert. Heute hätten alle Parteien neoliberale Programme und machten die Politik der Wirtschaftsverbände. Er sei daher zuversichtlich, dass das neue Bündnis drittstärkste Kraft bei der Bundestagswahl werde, meinte Lafontaine.