Vor dem Hintergrund des parteiinternen Führungsstreits hat der Linken-Fraktionschef in Thüringen, Bodo Ramelow, seine Partei aufgefordert, mehr Frauen einzubinden. "Eine starke weibliche Stimme hätte unserer Partei in diesem Führungsstreit gutgetan. Hätten wir mehr Frauen an der Spitze, wären wir anders miteinander umgegangen", sagte Ramelow dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstag).
Er plädierte für eine neue Führungsstruktur: "Wir sollten mehr denn je unsere Satzung dahingehend ändern, dass wir im Parteivorsitz und in der Fraktionsführung jeweils eine Frau haben." Ramelow riet der Linkspartei generell zu mehr Offenheit: "Wir müssen es aushalten, im Westen den Charakter einer Oppositionspartei zu haben und im Osten eine regionale Volkspartei zu sein", so der Fraktionschef. "Wir sind eine pluralistische Partei, die alle ihre unterschiedlichen Strömungen akzeptieren muss." Er habe "diese Querelen erwartet", sagte der Linken-Politiker. Er betonte: "Wir hätten viel früher in eine Programmdebatte einsteigen sollen."