Der Heeresgeneral Volker Wieker (55) wird neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Das teilte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Freitag in Berlin mit. Wieker, der zurzeit Chef des Stabes im Hauptquartier der NATO-Truppe ISAF in Kabul ist, löst Wolfgang Schneiderhan ab, den Guttenberg wegen der Kundus-Affäre um das Bombardement zweier Tanklaster am 26. November von seinen Ämtern entbunden hatte.
Guttenberg nannte Wieker einen "ausgesprochen erfahrenen Offizier", der sich auf einer ganzen Reihe hervorgehobener Positionen bewährt habe. Wieker ist seit 1974 Soldat. Er habe unter anderem die deutsche und amerikanische Generalstabsausbildung durchlaufen, sagte der Minister. Er zeichne sich durch langjährige Erfahrung sowohl in der Truppe aus, wo er "eine besondere Wertschätzung insbesondere im Einsatz" und auch im ministeriellen Einsatz genieße.
Generalinspekteur ist ranghöchster Bundeswehrsoldat
Zuletzt war Wieker Chef des Führungsstabs des Heeres gewesen. Der derzeitige Posten in Kabul sei "eine Schlüsselverwendung", meinte Guttenberg. Seit Juli 2008 ist Wieker auch kommandierender General des 1. deutsch-niederländischen Korps in Münster.
Der Generalinspekteur ist der ranghöchste Soldat der Bundeswehr und militärischer Berater der Bundesregierung. Er ist für die Entwicklung und Realisierung der Gesamtkonzeption der Verteidigung verantwortlich. In diesem Zusammenhang hat er Weisungsrecht gegenüber den Inspekteuren von Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst der Bundeswehr und der Streitkräftebasis.