NRW-Ministerpräsidentin Ein Jahr im Amt: Kraft kommt gut an

Hannelore Kraft ist nach einem Jahr als NRW-Ministerpräsidentin bei den Wählern beliebt, wie eine stern-Umfrage zeigt.

Ein Jahr nach ihrem Amtsantritt kann sich die rot-grüne Minderheitsregierung in Düsseldorf über steigende Zustimmung freuen. Wäre jetzt Landtagswahl, kämen nach einer stern-Umfrage SPD und Grüne zusammen auf 54 Prozent. Sie hätten damit rund 7 Punkte mehr als bei der Wahl 2010 und wären nicht mehr auf die Stimmen der Linken angewiesen.

Zu verdanken ist der Zugewinn allerdings ausschließlich der Stärke der Grünen. Sie erreichen in der Forsa-Umfrage für den stern 21 Prozent, rund 9 Punkte mehr als bei der Landtagswahl im Mai 2010. Die SPD liegt mit 33 Prozent unter ihrem Wahlergebnis von 34,5 Prozent. Auch die CDU bleibt mit 32 Prozent unter ihren 34,6 Prozent vom Mai 2010. FDP und Linke wären nicht mehr im Landtag vertreten: Die Liberalen fallen auf 3 Prozent (Mai 2010: 6,7 Prozent), die Linke sinkt auf 4 Prozent (Mai 2010: 5,6 Prozent). Bei "sonstigen Parteien" wollen 7 Prozent der Nordrhein-Westfalen ihr Kreuzchen machen.

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Trotz der mäßigen Werte für ihre Partei kommt SPD-Regierungschefin Hannelore Kraft an Rhein und Ruhr gut an. Wenn die Nordrhein-Westfalen ihren Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich nach der stern-Umfrage 51 Prozent von ihnen für Kraft entscheiden. CDU-Landeschef Norbert Röttgen erzielt nur 29 Prozent. Im Gegensatz zu Kraft ist er im eigenen Lager nicht unumstritten: Für Kraft sind rund 80 Prozent der SPD- und Grünen-Wähler. Röttgen hat dagegen nur 57 Prozent der CDU-Wähler hinter sich. Und nur 44 Prozent der FDP-Anhänger wollen für ihn stimmen – 45 Prozent ziehen Hannelore Kraft vor.

Dabei haben die Sozialdemokraten mit ihrer MInderheitsregierung zahlreiche Niederlagen einstecken müssen. Ihr Zerschlagungsplan für die Landesbank WestLB wurde erst im zweiten Anlauf vom Parlament genehmigt, mit der Schulreform geht es nicht voran und der Nachtragshaushalt für 2010 war verfassungswidrig. Punkte sammeln konnte Kraft dagegen mit einer beeindruckenden Rede auf der Trauerfeier für die Opfer der Duisburger Loveparade-Kastastrophe. Zu dem Zeitpunkt war sie erst wenige Wochen im Amt.

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mw/ben