Corona-Verstöße "Partygate": Boris Johnson muss Strafgeld bezahlen

Boris Johnson und Rishi Sunak
Müssen wegen der "Partygate"-Affäre Strafgeld zahlen: Premier Boris Johnson (re.) und Finanzminister Rishi Sunak
© Daniel Leal / AFP
Die regelmäßigen Partys in der Downing Street während der Corona-Lockdowns hielten das politische London lange in Atem. Nun hat die Polizei ein Ermittlungsergebnis vorgelegt. Premier Boris Johnson kommt nicht ungeschoren davon.

In der "Partygate"-Affäre um verbotene Feiern während des Corona-Lockdowns in der Downing Street muss der britische Premierminister Boris Johnson ein Strafgeld zahlen. Das bestätigte eine Regierungssprecherin am Dienstag der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, ohne die Höhe zu nennen. Auch Finanzminister Rishi Sunak soll zahlen. Laut einer Mitteilung der Metropolitan Police wurde in insgesamt 50 Fällen ein Strafgeld wegen Verstößen gegen die zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Maßnahmen verhängt.

Johnson war durch die Partygate-Affäre schwer unter Druck geraten. Er musste sich auch gegen Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen seiner Konservativen Partei zur Wehr setzen, da er regelmäßige Partys in seinem Amtssitz geduldet und bei einigen auch dabei gewesen sein soll. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sitzt Johnson allerdings wieder fester im Sattel.

Boris Johnson: Labour erneuert Rücktrittsforderung

Die Metropolitan Police untersucht nach eigenen Angaben zwölf Veranstaltungen aus den Jahren 2020 und 2021. Damals galten im Zuge der Pandemie strenge Kontaktbeschränkungen. Mehr als 100 Beschäftigten und Mitarbeitern der Regierung – darunter Johnson und seiner Ehefrau – waren von der Polizei Fragebögen zugeschickt worden.

Die Opposition erneuerte umgehend ihre Rücktrittsforderungen. "Boris Johnson und Rishi Sunak haben das Gesetz gebrochen und die britische Öffentlichkeit wiederholt belogen", erklärte der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, auf Twitter. "Sie müssen beide zurücktreten."

Die meisten Geldstrafen liegen bei 50 Pfund

Die Ermittlungen laufen noch immer, weitere Bußgelder könnten folgen. Man bemühe sich, die Untersuchungen schnellstmöglich voranzutreiben, hieß es am Dienstag von Scotland Yard. In den meisten Fällen soll es sich um Geldstrafen von 50 Pfund (60 Euro) handeln.

DPA · AFP
dho