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Streit über mögliche Griechenland-Pleite CSU schießt gegen Euro-Rebell Dobrindt

"Provinzielles Gemeckere", "Stück aus Absurdistan" - wegen seiner Griechenland-Kritik bekommt CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt mächtig Ärger aus den eigenen Reihen.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt zieht sich wegen seiner umstrittenen Äußerungen zum Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone auch in seiner eigenen Partei Kritik zu. Der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger, warf ihm "provinzielles Gemeckere" vor. "Es ist ein Stück aus Absurdistan, zu glauben, dass Griechenland mit der Drachme schneller auf die Füße kommt", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Mit einer abgewerteten Währung könne sich das Land keine Einfuhren mehr leisten, auch nicht aus Deutschland.

Dobrindt hatte der "Bild am Sonntag" gesagt, an einem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone führe kein Weg vorbei. "Ich sehe Griechenland 2013 außerhalb der Euro-Zone." Daraufhin verlangteKanzlerin Angela Merkel im ARD-Sommerinterview erneut Mäßigung. Jeder sollte in der gegenwärtig entscheidenden Phase seine Worte abwägen. Straubinger lobte den Kurs Merkels: "Die Bundeskanzlerin hat das bisher hervorragend gemacht in der Euro-Krise."

Die SPD hat CSU und FDP vorgeworfen, mit Äußerungen über einen Euro-Austritt Griechenlands Deutschland zu schaden. "Die wissen offenbar gar nicht, welch gigantischer wirtschaftlicher Schaden auch für Deutschland am Ende damit angerichtet werden kann", sagte der Parlamentsgeschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Besonders CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt nahm er ins Visier, der den Euro-Austritt Griechenlands für notwendig erklärt und EZB-Chef Mario Draghi als "Falschmünzer Europas" bezeichnet hatte. "Das ist die Sprache des Pöbels. Mit dieser Sprache wird Deutschland in Europa keinen notwendigen Einfluss gewinnen, um die Euro-Krise zu meistern."

Die Griechen müssten es selber schaffen, ihre Schulden wieder zurückzuzahlen. "Wenn sie dafür etwas mehr Zeit brauchen, dann aber nur Zug um Zug gegen die notwendigen Strukturreformen", erklärte Oppermann.

jar/DPA DPA

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