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Lauterbach: Kein Spielraum für Anhebung der Apotheker-Honorare
STORY: Am Mittwoch droht bei vielen Apotheken Streik. Und so mancher Kunde könnte vor geschlossenen Türen stehen. Hintergrund ist ein angekündigter bundesweiter Protest. Miriam Oster, Vorstandsmitglied des hessischen Apothekerverbands erklärt, worum es ihnen bei dieser Arbeitsniederlegung geht. "Wir fordern die Reduzierung von Lieferengpässen. Wir fordern auf jeden Fall die sofortige Abschaffung von sogenannten Nullretaxationen. Wir fordern ein Ende der Präqualifizierung. Das heißt, im Endeffekt möchten wir die absolut überbordende Bürokratie abschaffen. Und wir fordern auf jeden Fall die Erhöhung unserer Honorare." Konkret verlangen die Apothekerverbände zum Beispiel eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Insgesamt wurde ein Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt. Von der Krise betroffen sind vor allem auch Apotheken in ländlicheren Gebieten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erteilte den Wünschen der Apothekerverbände nach höheren Honoraren am Dienstag in Berlin allerdings bereits eine Absage. "Die zentralen Forderungen sind ja höhere Honorare. Und zum jetzigen Zeitpunkt ist die Lage aber die: Der Bundesfinanzminister ist nicht in der Lage, Steuermittel, zusätzliche Steuermittel für die GKV zur Verfügung zu stellen. Ganz im Gegenteil. Im Rahmen einer globalen Minderausgabe müssen wir sparen, sind also Einsparungen auch von uns verlangt." GKV, das steht für Gesetzliche Krankenversicherung. Der Gesundheitsminister betonte, dass nun alle Ressorts zum Sparen aufgerufen seien. Es ist also eine schwierige Situation und kein Kompromiss in Aussicht. Daher nun vorerst der Streik am Mittwoch. Jedoch werde die Versorgung über Notdienstapotheken aufrechterhalten.