Die Morgenlage "Schwer zu verstehen, wie dieser Mann denkt" – Biden schlägt scharfe Töne gegenüber Trump an

Joe Biden
Der gewählte US-Präsident Joe Biden bei einer Rede in Washington
© Andrew Harnik
Biden-Sieg in Georgia nach Neuauszählung der Stimmen bestätigt +++ Rekordstand: Mehr als 23.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++ Urteil im Mordfall Nicky Verstappen erwartet +++ Die Nachrichtenlage am Freitagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

es war ein denkwürdiger Auftritt, den Anwälte von Noch-US-Präsident Donald Trump auf einer Pressekonferenz hingelegt haben. Sie warfen mit abenteuerlichen Verschwörungserzählungen um sich und behaupteten unter anderem, die Demokraten  hätten die Wahl mithilfe von Kommunisten aus Venezuela manipuliert. Außerdem beharrten sie auf den mehrfach widerlegten Vorwurf, bei der Auszählung verwendete Software habe Stimmen für Präsident Trump zugunsten seines siegreichen Herausforderers Joe Biden umgewandelt.

Ein Sinneswandel des mächtigsten Mannes der Welt und seiner Gefolgsleute ist weiter nicht zu erkennen, die Wahlniederlage wird immer noch nicht eingestanden. Gewinner Joe Biden verschärft inzwischen den Ton.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Biden attackiert Trump für "unglaubliche Verantwortungslosigkeit" nach Wahl

Der neugewählte US-Präsident Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump erneut scharf dafür kritisiert, den Ausgang der Wahl nicht anzuerkennen und eine Übergabe der Amtsgeschäfte zu blockieren. Biden verurteilte am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Wilmington eine "unglaubliche Verantwortungslosigkeit" des Republikaners. Trump sende "unglaublich schädliche Botschaften an die Welt, wie Demokratie funktioniert". Trumps Verhalten sei "empörend", sagte Biden weiter. "Es ist schwer zu verstehen, wie dieser Mann denkt." Auf Nachfrage schloss der US-Demokrat nicht aus, die Regierung mit juristischen Mitteln zu einer Zusammenarbeit mit seinem Übergangsteam zu zwingen. Dies sei aber derzeit nicht geplant, weil es zu zeitaufwändig sei.

Biden-Sieg in Georgia nach Neuauszählung der Stimmen bestätigt

Nach der Neuauszählung der bei der US-Präsidentschaftswahl abgegebenen Stimmen in Georgia haben die Behörden des Bundesstaats den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bestätigt. Die Neuauszählung der Stimmen per Hand habe ergeben, "dass die ursprüngliche maschinelle Stimmauszählung den Gewinner der Wahl korrekt wiedergegeben hat", hieß es auf der Website des Wahlleiters von Georgia, Brad Raffensperger. Die Behörden in Georgia hatten die Neuauszählung wegen des extrem knappen Wahlausgangs beschlossen.

Mehr als 2200 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA

In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie aus einer Zählung hervorging, gab es landesweit zudem mehr als 200.100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Wegen der zuletzt wieder stark steigenden Zahl an Neuinfektionen haben mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Maßnahmen erneut verschärft.

Mehr als 23.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der täglich verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat einen neuen Rekordstand erreicht: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter 23.648 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das waren mehr als tausend Fälle mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle stieg den Angaben zufolge um 260 auf insgesamt 13.630.

Angreifer mit Stichwaffe – Behörden vermuten familiären Hintergrund

Ein Mann hat im nordrhein-westfälischen Oberhausen am Abend mehrere Menschen mit einer Stichwaffe angegriffen. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, sind bei dem Vorfall vier Menschen verletzt worden. Sie werden den Angaben zufolge in Krankenhäusern zum Teil intensivmedizinisch betreut. Mindestens eine Person schwebe in Lebensgefahr. 

Der mutmaßliche Täter sei festgenommen und ebenfalls verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Behörden gehen von einem familiären Hintergrund aus.

Knochen von Vermisstem gefunden – Hinweise auf Kannibalismus

Nach dem Fund von Überresten eines seit mehr als zwei Monaten vermissten Mannes aus Berlin gibt es Hinweise auf Kannibalismus. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, auf Nachfrage. Vorher berichteten "Bild" und "B.Z.", dass es den Verdacht gebe, der Vermisste sei Opfer eines Kannibalen geworden. Der Tatverdächtige kam in Untersuchungshaft.

Mexiko steht als drittes Land vor der Legalisierung von Cannabis

Mexikos Senat hat der Freigabe von Cannabis für den Freizeitkonsum zugestimmt. Das Oberhaus des Parlaments verabschiedete einen Gesetzentwurf zur Regulierung des Konsums von und Handels mit Marihuana mit 82 zu 18 Stimmen, bei sieben Enthaltungen. Es fehlt nun noch die Zustimmung des Unterhauses, der Abgeordnetenkammer. 

Was heute wichtig wird:

Bundestag debattiert über Bedrängung von Abgeordneten

Der Bundestag debattiert zum Beginn seiner Sitzung in einer Aktuellen Stunde über die Vorgänge rund um die Abstimmung über das Infektionsschutzgesetz am Mittwoch. Dabei waren auf den Fluren des Reichstagsgebäudes Abgeordnete von Besuchern bedrängt, gefilmt und beleidigt worden. Dies passierte unter anderem Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und dem FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle. Im Fall von Altmaier filmten die Störer die Aktion und stellten das Video ins Internet.

Urteil im Mordfall Nicky Verstappen

Der 11-jährige niederländische Junge war vor 22 Jahren in der Brunssummerheide in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze bei Aachen tot gefunden worden. Der Angeklagte B. soll ihn entführt, sexuell missbraucht und getötet haben. Der Fall hatte auch in Deutschland Bestürzung ausgelöst.

Lastwagen-Unfallfahrt in Limburg: Urteil soll verkündet werden

Im Prozess um einen mutmaßlich absichtlich verursachten Lastwagen-Unfall mit mehreren Verletzten mitten in Limburg wird an diesem Freitag das Urteil erwartet. Zuvor sind die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung geplant. Dem Angeklagten wird versuchter Mord vorgeworfen.

Beginn des digitalen Bundesparteitags der Grünen

Im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens wollen die Grünen in Deutschland ein neues Grundsatzprogramm beschließen. Der Parteitag findet als große Videokonferenz statt. Nur Vorstand und Präsidium sind in der Sendezentrale, diese wurde von Karlsruhe nach Berlin verlegt.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag.

Ihre stern-Redaktion

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