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der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag (Ortszeit) eingereichten Klage. Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag
Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:
Bundeswehr vermisst laut Bericht seit 2010 mehr als 60.000 Schuss Munition
Bei der Bundeswehr werden einem Medienbericht zufolge seit 2010 mindestens 60.000 Schuss Munition vermisst. Das gehe aus vertraulichen Antworten der Bundesregierung auf parlamentarische Anfragen verschiedener Fraktionen hervor, berichtete die "Welt". Demnach konnten von über 96.000 abhanden gekommenen Patronen unterschiedlichen Kalibers nur rund 36.000 sichergestellt werden. Der ungeklärte Verbleib von 48.000 Schuss Munition beim Kommando Spezialkräfte (KSK) ist dem Bericht zufolge in der Übersicht nicht enthalten. Dort kamen auch 62 Kilogramm Sprengstoff abhanden.
USA verzeichnen mehr als 68.000 Coronavirus-Neuinfektionen binnen 24 Stunden
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen weiteren Rekordwert erreicht: Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagabend (Ortszeit) 68.428 neue Ansteckungsfälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten sei um 974 auf 138.201 gestiegen. Erst am Mittwoch hatten die USA mit mehr als 67.600 Corona-Fällen einen Höchststand bei den täglich festgestellten Neuinfektionen verzeichnet.
US-Grenzschließungen wegen Corona erneut verlängert
Die Grenzen der USA mit Mexiko und Kanada sollen bis mindestens zum 20. August wegen der Corona-Krise weitgehend geschlossen bleiben. Das teilten die US-Botschaften in beiden Nachbarländern am Donnerstag mit. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau twitterte, eine Verlängerung der Beschränkungen um weitere 30 Tage sei vereinbart worden. Mexikos Außenministerium hatte bereits zwei Tage zuvor erklärt, dem nördlichen Nachbarland diesen Schritt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus vorgeschlagen zu haben.
93.000 Nerze in spanischem Zuchtbetrieb sollen wegen Corona getötet werden
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in einer spanischen Zuchtfarm für Nerze haben die Behörden die Keulung von zehntausenden Tieren angeordnet. Fast 93.000 Nerze müssen getötet werden, wie der Landwirtschaftsminister der Region Aragón, Joaquín Olona, ankündigte. Sieben Mitarbeiter des Betriebs in der etwa 100 Kilometer nordwestlich von Valencia gelegenen Ortschaft Puebla de Valverde waren vor knapp zwei Monaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seitdem wurde die Farm überwacht und der Verkauf der Tiere eingestellt. Weitere Tests ergaben, dass sich 87 Prozent der Nerze mit dem Coronavirus infiziert hatten. Daraufhin beschloss die Regionalregierung, alle Tiere zu keulen, um eine mögliche Übertragung des Erregers auf Menschen zu verhindern.
5000 Tiere bei Großbrand in Sachsen-Anhalt verendet
Rund 5000 Schweine sind bei einem Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Sachsen-Anhalt verendet. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, dass der Sachschaden ersten Schätzungen zufolge zwischen vier und fünf Millionen Euro liege. Das Feuer, das am Donnerstagvormittag in Teutschenthal bei Halle (Saale) ausgebrochen war, sei mittlerweile gelöscht. Aufgrund von einzelnen Glutnester werde aber Brandwache gehalten, sagte der Sprecher. Die Brandursache war zunächst unklar.
Was heute wichtig wird
Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:
EU-Sondergipfel berät Milliardenpaket gegen Coronakrise
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen EU-Staats- und Regierungschefs verhandeln ab 10 Uhr in Brüssel über den 750-Milliarden-Euro-Plan gegen die Coronakrise. Geklärt werden soll zugleich der nächste siebenjährige EU-Finanzrahmen im Umfang von mehr als einer Billion Euro. Erwartet werden schwierige Verhandlungen. Der EU-Gipfel ist bis Samstag angesetzt.
Karlsruhe entscheidet über Klagen gegen Datenweitergabe an Ermittler
Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am Vormittag eine Entscheidung zum staatlichen Zugriff auf persönliche Daten von Handy- und Internetnutzern. Polizei, Bundeskriminalamt und Nachrichtendienste dürfen für ihre Arbeit die sogenannten Bestandsdaten abfragen. Dazu gehören zum Beispiel Name, Anschrift und Geburtsdatum, nicht aber einzelne Verbindungen.
Die Regelungen dazu im Telekommunikationsgesetz hatten die Verfassungsrichter 2012 schon einmal in Teilen beanstandet. Nun geht es um zwei Klagen gegen die nachgebesserten Vorschriften. Die Kläger kritisieren, dass der Zugriff schon bei Ordnungswidrigkeiten erlaubt ist. In bestimmten Fällen werden auch Passwörter und PIN-Nummern herausgegeben.
Mann unter Drogen gesetzt, missbraucht und getötet – Prozessbeginn
Ein 46-Jähriger, der einen Mann unter Drogen gesetzt, sexuell missbraucht und ermordet haben soll, muss sich von Freitag (9 Uhr) an vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Der Angeklagten bestreitet die Tat von September 2019. In seiner Wohnung in der Hamburger Neustadt hatten die Ermittler im Januar die stark verweste Leiche eines 28-Jährigen gefunden - fast vier Monate nach dem Verschwinden des Brasilianers. Dem 46-Jährigen wird noch ein zweiter Fall vorgeworfen: In der Nacht zum 14. Juli 2018 soll er bei einer Open-Air-Party einem Mann ein Getränk mit K.-o.-Tropfen gegeben haben, den Bewusstlosen sexuell missbraucht und davon Fotos und Videos gemacht haben.
Queen schlägt Spendensammler Moore zum Ritter
Die britische Königin Elizabeth II. wird den 100-jährigen Weltkriegsveteranen Tom Moore am Nachmittag zum Ritter schlagen. Moore hatte mit einem Spendenlauf am Rollator in der Corona-Krise knapp 33 Millionen Pfund (etwa 36 Millionen Euro) gesammelt und es damit ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Das Geld ging an den chronisch unterfinanzierten staatlichen Gesundheitsdienst NHS.
Verlegte Olympische Spiele in Tokio sind Thema der IOC-Session
Die Sportwelt erwartet von der Session des Internationalen Olympischen Komitees Aufschluss über die Pläne für die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio. Der Stand der Vorbereitungen ist ein zentrales Thema der Videoschalte, die um 12 Uhr beginnt. Für 17 Uhr ist eine Pressekonferenz mit IOC-Präsident Thomas Bach geplant. Olympische Spiele hinter verschlossenen Türen ohne Zuschauer soll es laut Bach aber möglichst nicht geben. Auf jeden Fall wird es eine einfachere Variante der Sommerspiele.
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