Energiesparen Maximal 19 Grad: EU-Kommission schlägt reduzierte Büro-Temperaturen vor

Eine Frau dreht an einem Heizungsthermostat
Auch Privathaushalte sollen das Thermostat um ein Grad runterdrehen
© Marcus Brandt / DPA
Um dem drohenden Gaslieferstopp aus Russland entgegenzuwirken, ruft die EU zum strengen Energiesparen auf. Mitgliedstaaten sollen in öffentlichen Gebäuden und Büros eine maximale Raumtemperatur von 19 Grad Celsius vorschreiben dürfen.

Wegen der drohenden Gaslieferstopps durch Russland schlägt die EU-Kommission umfangreiche Energiesparmaßnahmen in ganz Europa vor. Nach dem Entwurf des Gas-Notfallplans der Brüsseler Behörde, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, sollen die Mitgliedstaaten im Winter eine reduzierte Heiztemperatur von 19 Grad in öffentlichen Gebäuden und in Geschäftsgebäuden anordnen können.

Auch Privathaushalte sollen Thermostat um ein Grad runterdrehen

Für die Zeit von Oktober bis März schlägt die EU-Kommission zudem umfangreiche Gaseinspar-Kampagnen vor. Damit sollen Privathaushalte aufgerufen werden, "das Thermostat um ein Grad herunterzudrehen". "Jeder kann jetzt Gas sparen", heißt es in dem Entwurf. "Je höher die Reduzierung durch freiwillige Maßnahmen ist, desto geringer ist die Notwendigkeit obligatorischer Einschränkungen für die Industrie."

Zudem stellt der Plan den Vorrang eigentlich geschützter Privatverbraucher in Frage: "In Notfällen können die Mitgliedstaaten beschließen, der Gasversorgung bestimmter kritischer Gaskraftwerke Vorrang vor der Gasversorgung bestimmter Kategorien geschützter Kunden einzuräumen, sofern die Sicherheit der Elektrizitätsversorgung gefährdet sein könnte", heißt es in dem Entwurf.

"Jetzt zu handeln kann die Auswirkungen einer plötzlichen Versorgungsunterbrechung um ein Drittel reduzieren", betont die Kommission. Sie will den Notfallplan voraussichtlich am Mittwoch der kommenden Woche veröffentlichen. Bis dahin könnte Brüssel noch Änderungen vornehmen.

AFP
yks