G20-Gipfel "Nur kurz zu Edeka" – mit diesem Schild begeistert ein Comedian das Netz

Mit viel Humor gegen den G20-Gipfel: "Ich bin so wütend, ich habe zum Einkaufen gehen ein Schild gemacht", schreibt der Comedian Andre Kramer auf Facebook und lässt sich vor einer Polizeikolonne fotografieren.
Mit viel Humor gegen den G20-Gipfel: "Ich bin so wütend, ich habe zum Einkaufen gehen ein Schild gemacht", schreibt der Comedian Andre Kramer auf Facebook und lässt sich vor einer Polizeikolonne fotografieren.
© Facebook/Andre Kramer
Nach den Ausschreitungen der vergangenen Nacht ist den Anwohnern der Sicherheitszone rund um den G20-Gipfel das Lachen eigentlich vergangen. Ein Comedian aber setzt auf Humor – und das Netz feiert ihn dafür.

Um eins vorwegzunehmen: Dieses Bild entstand vor den Straßensperrungen und den gewalttätigen Ausschreitungen bei der G20-Demo am Donnerstagabend. Nur kurze Zeit später setzte die Polizei während und nach der Autonomen-Kundgebung "Welcome to Hell" am Donnerstagabend Wasserwerfer ein, gewalttätige Demonstranten warfen Flaschen auf die Beamten. In einigen Straßen der Innenstadt brannten Barrikaden, Schaufenster wurden eingeschlagen.

Heute sind die Spuren der Verwüstung in der ganzen Stadt zu sehen. Die Demonstrationen gehen seit dem frühen Morgen weiter. Lesen Sie alle Entwicklungen zum G20-Gipfel hier! 

In einem gestrigen Facebook-Post ist ein Mann mit einem Schild zu sehen. Im Hintergrund stehen mehrere Polizeibeamte in voller Montur. Das Bild entstand vor der Eskalation der G20-Demo. Auf dem Schild ist zu lesen: "Ich bin Anwohner und gehe nur kurz zu Edeka. Danke." Wer ist der Mann?

Andre Kramer ist Comedian. Auf seiner Homepage steht, dass er sich auf Bühnen stellt, Witze macht und versucht, zum Nachdenken anzuregen. Normalerweise kommentiert der Comedian das politische Weltgeschehen auf Twitter und Facebook – mit einer ordentlichen Prise Humor.

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Das Netz feiert den Post

Kramers gestriger Facebook-Post wurde hundertfach geteilt, es gab über 2000 Reaktionen dazu. Auch auf der Facebook-Seite des SZ-Magazins tauchte ein Foto von Kramer auf: Darunter gab sich der Künstler zu erkennen: "Das bin ich. Dürft mich gerne verlinken."

Ob der Comedian wirklich auf dem Weg zum Einkaufen war, lässt Kramer offen. Wahrscheinlich ist es nicht, schließlich hatte ein Großteil der umliegenden Geschäfte geschlossen und die Eingänge waren verbarrikadiert. Vermutlich handelt es sich bei der Aktion des Künstlers um eine Art kreativer Protest. Immerhin sind es mitunter die Anwohner, die während des G20-Gipfels besonders starke Nerven haben müssen. Zudem zeigt seine Aktion – und deshalb sorgt sie wahrscheinlich für so viele Lacher – dass das alltägliche Leben weitergehen muss, auch wenn die eigene Stadt gerade im Chaos versinkt. 

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