Wegen des Ukraine-Kriegs hat die Türkei die Sperrung ihres Luftraums für russische Militär- und Zivilflüge bekannt gegeben, die Soldaten von Russland nach Syrien bringen sollen. Es ist eine der bisher schärfsten Sanktionen der Türkei.
Die Türkei hat ihren Luftraum für militärische und zivile Flugzeuge gesperrt, die Soldaten aus Russland nach Syrien bringen. Das teilte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu auf einem Flug nach Uruguay mit, wie der staatliche Sender TRT Haber am Samstag berichtete. Zuvor habe es Gespräche dazu mit Moskau gegeben. Ankara habe Moskau in dreimonatigen Abständen bis April die Erlaubnis erteilt, den türkischen Luftraum zu durchfliegen, doch seien diese Flüge nun eingestellt worden, fügte Cavusoglu hinzu.
Es handelt sich um eine der bisher schärfsten Reaktionen der Türkei auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Ukraine-Krieg: Türkei schließt Luftraum für russische Flugzeuge
Das Nato-Mitglied Türkei unterhält gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland und hat angeboten, in Friedensgesprächen zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. Cavusoglu sagte, dass der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einem Treffen in der Türkei zugestimmt hätten, falls Fortschritte bei den Friedensgesprächen erzielt würden. Moskau und Kiew arbeiteten an einem "Entwurf einer gemeinsamen Erklärung", sagte Cavusoglu, ohne weitere Details zu nennen.
Das große Aufrüsten – diese Länder planen wegen des Ukraine-Krieges ihr Militär zu stärken
Deutschland
Ein Soldat hält auf dem Truppenübungsplatz Münster eine Panzerfaust 3 in der Hand. Deutschland hatte zunächst mit sich gehadert, ob Waffenlieferungen an die Ukraine gehen sollen. Mittlerweile hat die Bundesregierung aber geliefert – und angekündigt, in die eigene Verteidigung zu investieren. Mit 100 Milliarden Euro für Panzer, Munition und neue Waffen soll die Bundeswehr fit gemacht werden. Zudem kündigte der Bundestag an, das Heer mit bewaffneten Drohnen auszustatten. Die neuen Drohnen vom Typ Heron TP aus israelischer Fertigung kosten insgesamt rund 152,61 Millionen Euro, teilte das Verteidigungsministerium mit. Nach diesen Angaben ist die Beschaffung von 140 Flugkörpern – 60 für die Ausbildung und 80 für den Einsatz – geplant. Dazu gehöre zusätzliche Ausstattung sowie Unterstützung bei der taktischen Waffenausbildung, auch durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Umrüstsätzen und Simulatoren. Nach der Zustimmung des Haushaltsausschusses, der stets bei Investitionen mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro beteiligt werde, könnten nun die Voraussetzungen für die Durchführung von bewaffneten Überwachungs- und Schutzmissionen geschaffen werden, teilte das Ministerium mit.
Ankara hat auch die Meerengen Bosporus und Dardanellen für russische Kriegsschiffe geschlossen. Zudem unterstützt die Türkei die ukrainischen Streitkräfte mit der Lieferung der TB2-Kampfdrohne des türkischen Herstellers Bayraktar, die einen wichtigen Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben soll.