Rede in Erfurt Volt-Politikerin entsetzt eigene Partei mit Holocaust-Vergleich und tritt zurück

  • von Luca Wolpers
Auf einem Plakat der Partei Volt für die Lanstagswahl 2022 in Nordrhein-Westfalen steht: "Menschenrechte sind unantastbar"
Ein Wahlplakat der Partei Volt für die Lanstagswahl 2022 in Nordrhein-Westfalen
© xR.xSchmiegeltx / xFuturexImage / Imago Images
Skandal bei der Versammlung der Partei Volt: Rednerin Elisabeth Leifgen erklärte falschen Pragmatismus mit dem Holocaust. Die Politikerin trat von ihrem Parteiamt zurück und erstattete Selbstanzeige.

Die Volt-Politikerin Elisabeth Leifgen hat am Samstag in Erfurt bei einer Versammlung ihrer Partei für die Europawahl für einen Eklat gesorgt. Bei einer Rede sprach sie über Frauenrechte und Pragmatismus. Leifgen sagte, dass Pragmatismus nur funktioniere, wenn ihre Partei auch die richtigen Ziele verfolge. "Ich sage das mal ganz krude: Wenn ihr alle Juden umbringen wollt, ist ein KZ zu bauen, echt ne gute Idee."

Wie ihre Partei Volt am Sonntag mitteilte, hat die stellvertretende Vorsitzende der Partei in Köln umgehend eine Selbstanzeige gestellt. Zudem prüfe der Bundesvorstand alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen und werde diese weitestmöglich ausschöpfen. Bereits am Sonntagmorgen trat Leifgen von ihrem Parteiamt zurück, berichtet die "Jüdische Allgemeine".

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Volt distanziert sich von "Shoa-Relativierung"

Volt bezeichnete die Formulierung als "Shoa-Relativierung" und möchte sich in aller Deutlichkeit davon distanzieren. "Die Aussage hat die gesamte Versammlung hörbar erschüttert und wurde von der Versammlungsleitung mit einem Ordnungsruf verurteilt. Bei Volt ist kein Platz für diese Form abscheulicher Vergleiche und wir verurteilen diesen Vorfall scharf", heißt es in dem Partei-Statement.

Bereits auf der Bühne hatte sich Leifgen noch für ihren Vergleich entschuldigt. Direkt danach war ihre Redezeit vorbei und sie verließ die Bühne.