Besonders schlimm hat es in diesem Sommer die Wälder an der Westküste Nordamerikas erwischt: Ein seit Freitag im Norden Kalifornien wütendes Feuer hat sich inzwischen zum größten Waldbrand in dem US-Westküstenstaat seit Beginn der diesjährigen Brandsaison entwickelt.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden bereits mehr als 20.600 Hektar des Klamath National Forest vernichtet. Über 2000 Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Der bisher größte Brand in Kalifornien, das "Oak Fire" in der Nähe des Yosemite-Nationalparks, war Mitte Juli in der Nähe des Yosemite-Nationalparks ausgebrochen und hatte sich ebenfalls rasend schnell ausgebreitet.
Unterstützt werden die Bodenkräfte von Piloten aus der Luft. Schon seit 1931 gibt es in dem Bundesstaat eine Flotte von Löschflugzeugen, die heute dem California Department of Forestry and Fire Protection, kurz Cal Fire, unterstellt sind.
Aufgrund der dramatischen Feuersbrünste und der anhaltenden Trockenheit in letzter Zeit wurde der Etat der Behörde aufgestockt. Heute überwacht Cal Fire ein Gebiet von 120.000 Quadratkilometern und koordiniert ungefähr 50 Flugzeuge und Hubschrauber zur Überwachung und vor allem zur frühzeitigen Brandbekämpfung.
Zum Einsatz kommen meist umgebaute Militärflugzeuge, die mit Wassertanks ausgerüstet werden. Aber auch Großraumjets vom Typ Douglas DC-10 und Boeing 747-400 wurden für ihre neue Aufgabe umgebaut, wobei der "Tanker 944" der Firma Global SuperTanker als größtes Löschflugzeug der Welt gilt. Das Fassungsvermögen der Tanks umfasst mehr als 72.000 Liter.
Amphibienflugzeuge können in wenigen Sekunden Wasser aufsaugen
In den Mittelmeerstaaten wird vor allem auf die Canadair CL-415 zurückgegriffen, ein Amphibienflugzeug aus Kanada, das speziell zur Brandbekämpfung entwickelt wurde. Das Propellerflugzeug kann sowohl von Land wie auch vom Wasser aus starten und zu ihren Einsatzorten fliegen.
Egal, wie groß das eingesetzte Flugzeug ist, den fliegenden Wassertanks werden möglichst Zusatzstoffe beigemischt. Aus zwei Gründen: Farbige Phosphate sollen zum einen die Gebiete am Boden markieren, die bereits besprüht worden sind. Zum andern werden Verdickungsmittel und Schleimstoffe hinzugegeben, damit die Löschflüssigkeit länger an Stämmen, Zweigen und Buschwerk haften bleibt.
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