Der Transport von Weltraumkapseln ist immer etwas Besonders. So flog über Jahre eine spezielle Ausführung der Boeing 747 die Space Shuttles zwischen ihren Start- und Landeplätzen hin und her, indem sie die Raumfähren einfach huckepack nahm: oben auf dem Rumpf des Jumbojets. Doch das Shuttle-Programm der Nasa ist seit 2011 Geschichte.
Nachfolger für bemannte Weltraummissionen wird das Orion-Raumschiff sein, das sich bereits in der Erprobung befindet. Dieses sogenannte Multi Purpose Crew Vehicle (MPCV) soll einmal dem Personentransport zu internationale Raumstattion ISS, dem Mond, zum Mars oder einem Asteroiden dienen. Der Name wurde in Anlehnung an das helle Sternbild Orion gewählt und nicht etwa nach der deutschen TV-Serie "Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion".

Mit 5 mal 3,3 Meter ist das Raumschiff im Inneren etwas dreimal so groß wie eine Apollo-Kapsel. Ein erster unbemannter Orbitalflug ist dem Exploration Flight Test 1 bereits absolviert worden. Die European Space Agency (ESA) liefert für die Orion wichtige Systeme, wie den Antrieb, die Klimatisierung und die Versorgung mit Strom, Wasser und Atemluft für die bis zu vier Personen an Bord.
Fliegender Oldtimer Super Guppy
Um die Orion in der größten Vakuumkammer der Welt in der Plum Brook Station in Ohio zu testen, musste das Raumschiff vom Kennedy Space Center zum Mansfield Lahm Airport (MFD) transportiert werden. Die Nasa griff dafür auf ein besonderes Flugzeug zurück: die Super Guppy.
Das viermotorige Propellerflugzeug mit dem stark aufgeblähten Rumpf wurde aus den als Stratocruiser und Stratofrighter bekannten Boeing-Maschinen entwickelt, die auf Bombern aus dem Zweiten Weltkrieg beruhen. Nur eine Handvoll Exemplare wurden in den 60er und 70er Jahren gebaut. Einige davon waren sogar lange beim Konkurrenten Airbus im Einsatz, ehe sie durch die Beluga-Transportflugzeuge ersetzt wurden.
Die noch letzte flugfähige Super Guppy dient der Nasa und landete Anfang dieser Woche mit der sperrigen Fracht in Ohio. "Nach den erfolgreichen Tests wird das Raumschiff zum Kennedy Space Center der Nasa zurückkehren und dort mit der Integration in die leistungsstarke Raketen-Startsystem für den Start von Artemis I beginnen", heißt es bei der Nasa. Der eigentliche Start ins All ist nicht vor 2021 geplant.
Lesen Sie auch: