Durch die restriktiven Einschränkungen der Vereinigten Staaten in der Luftfahrt dürfen die Flüge zwischen Europa und der Südsee keine Zwischenstopps mehr zum Auftanken an der US-Westküste einlegen. Von den Maßnahmen zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung von Corvid-19 ist auch die Fluggesellschaft Air Tahiti Nui betroffen. Die Airline mit Sitz in Französisch-Polynesien fliegt eigentlich täglich zwischen den Hauptstädten Papeete und Paris.
Doch die Not macht erfinderisch: Am Wochenende musste die Gesellschaft, zu deren Flotte vier Boeing 787-9 gehören, kreativ werden und ihre Flugpläne abändern. Der ursprünglich für Paris vorgesehene Flug mit dem Kürzel KN08 endete in Los Angeles. Alle Passagiere, die nach Europa wollten, wurden auf KN64 umgebucht, der die 15.713 lange Strecke Papeete-Paris erstmals nonstop bewältigen konnte.

Rückenwind und Coronakrise machen es möglich
Dank kräftiger Rückwinde und mit weniger Ladung an Bord gelang dieser Ausnahmeflug ohne eine Zwischenlandung. Am Montagmorgen landete der Dreamliner kurz vor 6 Uhr morgens auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Nach einer Flugzeit von 16 Stunden und 14 Minuten hatte der zweistrahlige Jet eigentlich zwei neue Rekorde in der zivilen Luftfahrt aufgestellt.
Als längster Passagierflug gilt im Moment die Route von Singapore Airlines zwischen Singapur und New York. Die kürzeste Entfernung zwischen beiden Metropolen wird mit 15.323 Kilometern angeben. Damit hätte die Crew von Air Tahiti Nui diesen Ultra-Langstreckenflug überboten – eigentlich.
De facto aber fliegt der Airbus der Asiaten eine längere Route über knapp 16.000 Kilometer, weil ein Umweg dank der Winde schneller und für den Treibstoffverbrauch günstiger ist. Auch beträgt die reguläre Flugzeit über 17 Stunden.

Aber ein neuer Superlativ ist dem Flug KN64 sicher: Die einmalige Nonstop-Verbindung vor wenigen Tagen war der längste Inlandsflug. Denn Tahiti gehört zum französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien und die Route gilt als innerfranzösischer Flug.
Auch in den kommenden Tag wird die Flugverbindung zwischen dem Südpazifik und Paris aufrechterhalten. Jedoch wurden die Frequenzen reduziert und die Jets legen statt in Los Angeles einen Zwischenstopp in der Karibik ein, auf dem Flughafen Pointe-à-Pitre. Der liegt auf der Antilleninsel Guadeloupe, die zur Europäischen Union gehört.
Quelle: https://simpleflying.com
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