Das Flugzeug gilt statistisch als das sicherste Fortbewegungsmittel. Bei vier Milliarden Menschen, die 2018 geflogen sind, und mehr als 40 Millionen absolvierten Flügen kam es dennoch zu Zwischenfällen, bei denen 562 Todesopfer zu beklagen waren.
Der Jahrestag der in den französischen Alpen abgestürzten Maschine der Germanwings (24. März 2015) oder bestimmte Kürzel wie die Flugnummer MH370 stehen nicht nur für Flugkatastrophen, sondern auch dafür, dass ein Restrisiko immer mitfliegt. Anlass genug für den Journalisten Andreas Spaeth, die mysteriösen und weniger bekannten Flugzeugunglücke der letzten Jahre genau zu untersuchen.
In seinem Buch "Crashtest" beleuchtet er in neun Kapiteln die Hintergründe der "verborgenen Risiken des Fliegens", so der Untertitel der bei Heyne verlegten Neuerscheinung. Zunächst schildert Spaeth die Situationen und Umstände der Flüge, oft so plastisch, als ob er auf dem Sitz des Kopiloten Platz genommen hätte, und beschreibt Ereignisse, die bald einen dramatischen Verlauf nehmen. Anschließend folgt sein sachlich gezogenes Fazit der Unglücksfälle. Für fast alle Flugzeugabstürze gilt: 70 Prozent der tödlichen Katastrophen in der Luftfahrt sind auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Am erschreckendsten ist das Beispiel des Air-France-Fluges 447 aus dem Jahre 2009, als auf dem Nachtflug von Rio de Janeiro nach Paris die Piloten des Airbus A330 alles falsch machten, in Panik gerieten und ihre Maschine nicht mehr "von Hand fliegen" konnten, als die Geschwindigkeitsanzeigen im Cockpit versagten.
"Die weitgehende Automatisierung hat aber dazu geführt", schreibt Spaeth in seiner Bilanz des Absturzes, "dass die manuellen Fähigkeiten des Fliegens so weit verkümmert sind, dass sie im Notfall oft nicht mehr ausreichen."
Das Buch sei Menschen mit Flugangst weniger zur Lektüre empfohlen – bis auf eine Checkliste am Ende. Spaeths 14 Tipps "So fliegen Sie sicher" stellen wir auf den Seiten dieser Fotostrecke vor.
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