Zweitliga-Spitzenreiter FC Hansa Rostock hat nur mit großer Mühe eine böse Pokal-Überraschung abgewendet. Die Norddeutschen kamen am Sonntagabend beim Regionalligisten FSV Frankfurt zu einem 3:0 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.
Hang Malik McLemore brachte die Hessen vor 7374 Zuschauern im Stadion am Bornheimer in der 29. Minute in Führung. Serhat Güler (84.) glich aus. Im Nervenduell vom Punkt wehrte Hansa-Torhüter Markus Kolke alle drei Frankfurter Versuche ab und avancierte damit zum Matchwinner für sein Team.
Hansa ließ den Platzherren zu Beginn in einem von Zweikämpfen geprägten Spiel viel Ballbesitz. McLemore hatte mit einem Kopfball die erste Chance des Spiels für den FSV und sorgte dann mit seinem Führungstor für großen Jubel. Kurz zuvor hatte Rostocks Sarpreet Singh nur die Latte getroffen.
Nach dem Wechsel drängte Hansa auf den Ausgleich und wurden in der Schlussphase für die Bemühungen belohnt, als Güler mit einem Flachschuss traf. Auch in der Verlängerung waren die Gäste das bessere Team, konnten aus ihrer drückenden Überlegenheit aber nichts Zählbares machen. Dank Kolke reichte es dennoch zum Happy End.
Lok Leipzig - Eintracht Frankfurt 0:7
Die gelungene Pflichtspiel-Premiere von Trainer Dino Toppmöller bei Eintracht Frankfurt ist nach Böllerwürfen und einer Spielunterbrechung schnell zur Nebensache geworden. Anhänger des Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig sorgten am Sonntag dafür, dass beide Mannschaften in der Schlussphase des Erstrundenspiels im DFB-Pokal für rund 15 Minuten in die Kabine geschickt werden musste.
Der Finalist der Vorsaison aus Hessen siegte standesgemäß mit 7:0 (1:0) und kam weiter, doch danach wurde vor allem über das Chaos auf den Rängen und die unschönen Szenen im Innenraum gesprochen. TV-Bildern zufolge flog aus dem Bereich der Heimzuschauer auch Pyrotechnik in die Nähe eigener Fans im Rollstuhl.
"Traurige Welt", sagte Leipzigs Trainer Almedin Civa beim Pay-TV-Sender Sky: "Wir bereiten hier ein Riesenfest vor und dann gibt es einige, (...), die alles zerstören." Ein großes Polizeiaufgebot zog während der Unterbrechung in der zweiten Halbzeit auf. Civa sprach davon, dass es "eine Riesenblockade in der Gesellschaft" gebe und prangerte "Hass, Hass, Hass" an. "Das Einzige, was mich beruhigt ist, dass ich überzeugt bin, dass es die Minderheit ist", sagte der Trainer des Regionalligisten. Allerdings halte die Mehrheit "ihre Fresse".
Auch Frankfurts Trainer Dino Toppmöller kritisierte die Aktionen von Teilen der Leipziger Fans. "Das ist nie schön, insgesamt schadet es dem Image des Vereins und insgesamt ist es nicht schön für den Fußball", sagte der 42-Jährige. Die Partie wurde in der 73. Minute wegen Würfen von Böllern und Pyrotechnik aus dem Block der Lok-Fans unterbrochen. Schiedsrichter Michael Bacher schickte beide Teams beim Spielstand von 3:0 in die Kabine. Laut Polizeiangaben wurden die Böller aus dem Lok-Fanblock geworfen.
SpVgg Unterhaching - FC Augsburg 0:2
Im kleinen Hexenkessel von Unterhaching hat sich der FC Augsburg blamiert und ist schon in der ersten Runde des DFB-Pokals rausgeflogen. Gegen den forschen Drittligaaufsteiger unterlag der Erstligist am Sonntag vor den Toren Münchens völlig verdient mit 0:2 (0:1). Die Dauerläufer von der SpVgg Unterhaching dürfen sich über 431.200 Euro Prämie für den Einzug in die zweite Hauptrunde freuen. Der runderneuerte FC Augsburg hat eine Woche vor seinem Bundesligaauftakt gegen Borussia Mönchengladbach einen ersten Warnschuss abbekommen.
Astoria Walldorf - 1. FC Union Berlin 0:4
Eine starke Viertelstunde hat dem 1. FC Union Berlin gereicht, um die Aufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals zu meistern. Beim Fußball-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf setzte sich der Champions-League-Teilnehmer am Sonntag mit 4:0 (3:0) durch. Trotz großer Dominanz dauerte es jedoch fast eine halbe Stunde, bis die Berliner zum ersten Mal jubeln durften. Per Foulelfmeter brachte Robin Knoche die Gäste in Führung (29. Minute). Noch vor der Pause erhöhten Sheraldo Becker (38.) und Diogo Leite (41.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Janik Haberer (80.).
FC Energie Cottbus - SC Paderborn
Nach dem verpatzten Start in der 2. Fußball-Bundesliga hat der SC Paderborn im DFB-Pokal den ersten Pflichtspielsieg der neuen Saison geholt. Die Ostwestfalen gewannen am Sonntag auch ohne ihren verletzten Neuzugang Max Kruse in der ersten Runde bei Regionalligist FC Energie Cottbus leicht und locker mit 7:0 (3:0). Die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok hatte zuvor in der 2. Liga in den ersten beiden Partien der Saison 2023/24 nur einen Punkt geholt.
Vor 12.469 Zuschauern im Stadion der Freundschaft gingen die Gäste aus Paderborn schon in der Startphase in Führung. Ein Eigentor von Dominik Pelivan in der 3. Minute sowie die Treffer durch Visur Musliu (10.) und Filip Bilbija (20.) bescherten den effizienten Paderbornern eine schnelle 3:0-Führung. Nach der Pause bauten erneut Bilbija (52.), Florent Muslija (64.), Christian Klaas (83.) und Mattes Hansen (85.) den Vorsprung aus.
FSV Frankfurt - Hansa Rostock
Das Spiel FSV Frankfurt gegen Hansa Rostock ist wegen eines 1:1 nach 90 Minuten aktuell in der Verlängerung.
FV Illertissen - Fortuna Düsseldorf 1:3
Fortuna Düsseldorf hat die erste Hürde im DFB-Pokal nur mit viel Mühe gemeistert. Der Fußball-Zweitligist zitterte sich am Sonntag beim bayerischen Regionalligisten FC Illertissen zu einem 3:1 (2:1). Illertissens Abwehrspieler Kevin Frisorger per Eigentor (3. Minute) und Vincent Vermeij (27.) brachten die Gäste vor 3719 Zuschauern früh in Führung. Düsseldorfs André Hoffmann (41.) machte die Partie durch das zweite Eigentor des Tages wieder spannend. Illertissen dominierte die zweite Halbzeit, aber ins Tor traf nur Fortuna-Stürmer Christos Tzolis (90.+1).
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Die Rheinländer, die im Vorjahr im Achtelfinale am 1. FC Nürnberg gescheitert waren, taten sich deutlich schwerer als gedacht. Die frech aufspielenden Hausherren kombinierten sich immer wieder sehenswert in Strafraumnähe - doch entweder war der Abschluss zu ungenau, Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier parierte oder der Schuss klatschte wie im Beispiel von Gökalp Kilic (84.) an die Latte. Illertissen musste bei der vierten Pokalteilnahme seiner Vereinsgeschichte schließlich die vierte Auftakt-Niederlage hinnehmen.
SV Oberachern - SC Freiburg 0:2
Mit reichlich Mühe hat der SC Freiburg sein ungewohntes Auswärtsspiel im altehrwürdigen Dreisamstadion gewonnen und dadurch die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Bundesligist setzte sich im Baden-Derby gegen den lange Zeit überraschend starken Fünftligisten SV Oberachern am Sonntag mit 2:0 (0:0) durch. Christian Günter (60. Minute) und Roland Sallai (77.) trafen vor 24 500 Zuschauern für die Freiburger. Die Partie wurde nicht in Oberachern, sondern im Dreisamstadion, der früheren Heimat des Sport-Clubs, ausgetragen.
TuS Makkabi - VfL Wolfsburg 0:6
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Berliner Fünftligisten TuS Makkabi, dem ersten jüdischen Club im Wettbewerb, keine Blöße gegeben. Die Niedersachsen gewannen am Sonntag im Mommsenstadion 6:0 (2:0). Lukas Nmecha (8. Minute) und Jonas Wind (9.) trafen für das Team des gebürtigen Berliners Niko Kovac und erstickten die Hoffnungen von Makkabi auf eine Sensation früh im Keim. Tiago Tomás (54., 89.), Yannick Gerhardt (57.) und Ridle Baku (79.) erhöhten vor 5000 Zuschauern und Zuschauerinnen in der zweiten Halbzeit.
Makkabi hatte sich durch den Gewinn des Berliner Landespokals als erster jüdischer Verein qualifiziert - 85 Jahre nachdem der Vorgängerverein Bar Kochba in Deutschland unter der Nazi-Herrschaft verboten worden war. Der Erfolg hatte dem Verein bundesweite Anerkennung verschafft. DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte das Spiel im Stadion.
FC Rot-Weiß Koblenz - 1. FC Kaiserslautern 0:5
Der 1. FC Kaiserslautern hat das erste Erfolgserlebnis in der neuen Saison gefeiert und mühelos die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Der Fußball-Zweitligist setzte sich am Sonntag beim Oberligisten FC Rot-Weiß Koblenz mit 5:0 (3:0) durch. Vor 10.176 Zuschauern im ausverkauften Stadion Oberwerth trafen Terrence Boyd in der 19. und 90. Minute, Julian Niehues (35.), Boris Tomiak (43.) und Kenny Prince Redondo (66.) per Foulelfmeter für den Favoriten, der in der Liga mit zwei Niederlagen schwach gestartet war.
Im Duell mit den fünftklassigen Koblenzern hatte das Team von Trainer Dirk Schuster keine Probleme. FCK-Torwart Julian Krahl musste nur einmal ernsthaft eingreifen, als er beim Stand von 1:0 mit einer Fußabwehr gegen Terry Asare den möglichen Ausgleich verhinderte. Ansonsten traten die von tausenden Fans unterstützten Pfälzer sehr dominant auf und hätten das Ergebnis noch höher gestalten können.
Rot-Weiß Essen - Hamburger SV 3:4
Trotz drei verspielter Führungen ist der Hamburger SV in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Zweitligist und dreimalige Cup-Sieger gewann das turbulente und rasante Traditionsduell beim eine Klasse tiefer spielenden Ex-Pokalsieger Rot-Weiss Essen mit 4:3 (3:3, 1:1). Mit 19 Toren waren die drei HSV-Pflichtspiele dieser Saison alle echte Spektakel. Die Essener, die am Sonntag würdiger Teil dieses Pokalfights waren, schieden zum sechsten Mal bei den letzten sieben Teilnahmen in der ersten Runde aus. 2021 hatten sie als Viertligist das Viertelfinale erreicht.
Bakery Jatta hatte zwei Geschenke der Essener zur zweimaligen Führung genutzt (37./54. Minute), Robert Glatzel die dritte erzielt (66.). Doch Essen kam durch Torben Müsel (42.), Moussa Doumbouya (56.) und Lucas Brumme (83.) immer wieder zurück. Erst das 4:3 durch Laszlo Benes (117.) brachte den Sieg und ersparte dem HSV einen Elfmeter-Krimi.
Rostocker FC - 1. FC Heidenheim 0:8
Der 1. FC Heidenheim ist mühelos in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Bundesliga-Aufsteiger gewann am Sonntag vor 3500 Zuschauern beim Oberligisten Rostocker FC deutlich und verdient mit 8:0 (5:0).
Eine Woche vor dem Bundesliga-Start bot Heidenheims Trainer Frank Schmidt im ersten Pflichtspiel der neuen Saison seine vermeintliche Top-Elf auf. Und der große Favorit stellte im Rostocker Ostseestadion innerhalb von neun Minuten die Weichen auf Sieg. Adrian Beck per Volleyschuss (9. Minute), Tim Kleindienst mit sehenswertem Doppelpack (12., 15.) und Lennard Maloney (18.) brachten die Gäste mit 4:0 in Führung.
Danach legte der Landespokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern etwas den Respekt ab, startete den ein oder anderen Gegenangriff und wehrte sich in der Defensive im Rahmen der Möglichkeiten. Trotzdem musste FCH-Schlussmann Kevin Müller an alter Wirkungsstätte nicht einmal ernsthaft eingreifen. Auf der anderen Seite erhöhte Neuzugang Marvin Pieringer per Kopfball für die Heidenheimer bis zur Halbzeitpause auf 5:0 (38.).
In der zweiten Halbzeit blieb der Bundesliga-Neuling, der von rund 200 Anhängern unterstützt wurde, weiter am Drücker, ließ aber im Torabschluss die letzte Präzision vermissen. Zudem bewahrte Rostocks Schlussmann Mika Schneider mit etlichen Paraden den Fünftligisten vor einem höheren Rückstand. Trotzdem schraubten Neuzugang Eren Dinkci, der aus Nahdistanz abstaubte (53.), Pieringer (72./ Kopfball) und Stefan Schimmer (86.) das Endergebnis für die Heidenheimer noch auf 8:0.
Die Montagsspiele im DFB-Pokal
Die erste Runde des DFB-Pokals wird am Montag mit vier weiteren Partien fortgesetzt - drei Fußball-Bundesligisten sind im Einsatz. Die TSG Hoffenheim ist beim Drittligisten VfB Lübeck gefordert. Auch Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 beim Regionalligisten FC 08 Homburg (beide 18.00 Uhr/Sky) und der 1. FC Köln beim Zweitligisten VfL Osnabrück (20.45 Uhr/Sky) gehen als Favoriten ins Spiel. Zweitligist 1. FC Magdeburg muss beim Drittligisten Jahn Regensburg ran (18.00 Uhr/Sky).
Danach fehlen noch zwei Partien zum Abschluss der ersten Pokal-Runde. Der FC Bayern München und RB Leipzigs müssen wegen ihres Supercup-Duells am Samstag erst Ende September antreten. Die Münchner reisen am 26. September zu Drittligist Preußen Münster, Titelverteidiger Leipzig spielt am 27. September bei Zweitligist SV Wehen Wiesbaden um den Einzug in die nächste Runde.