Qualifikation für Fußball-WM 2014 Glücksfee Ronaldo erfreut Deutschland

Ronaldo sei Dank: Schweden, Österreich, Irland, Färöer und Kasachstan sind die Gegner - es hätte die Deutsche Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation wahrlich härter treffen können.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Oliver Bierhoff, als Ronaldo Deutschland als Kopf der Gruppe C gezogen hatte. "Ich bin froh, dass wir nicht in einer Todesgruppe sind wie Frankreich und Spanien", sagte der DFB-Teammanager nach der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die Fußball-WM 2014 in Brasilien.

Bei der Zeremonie im malerischen Jachthafen Marina da Gloria von Rio de Janeiro hatte es der füllig gewordene frühere Weltstar und WM-Rekordtorschütze Ronaldo gut gemeint mit der deutschen Nationalmannschaft. Die Gruppengegner Schweden, Österreich, Irland, Färöer und Kasachstan dürften auch Bundestrainer Joachim Löw vor dem heimischen Fernseher nicht weiter beunruhigt haben. "Das ist okay", meinte Bierhoff.

"Klarer Fokus auf EM-Qualifikation"

Löw hatte sich den strapaziösen Flug nach Südamerika erspart, um sich auf das Länderspiel gegen Brasilien am 10. August in Stuttgart vorzubereiten. Doch mehr als ein Mini-Vorgeschmack auf die Fußballfestspiele in drei Jahren war der Ausflug für die kleine Reisegruppe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowieso nicht. Die Quali-Spiele beginnen erst nach der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine am 7. September 2012. Abgeschlossen wird die Qualifikation am 19. November 2013.

"Wir haben jetzt natürlich den klaren Fokus auf der EM-Qualifikation", gab auch Bierhoff zu. Man werde "jetzt schon mal ein bisschen zu den Gegnern rüberschielen und rechtzeitig entsprechend Material sammeln", erläuterte Bierhoff. "So dass wir dann nach der EM direkt mit der WM-Vorbereitung anfangen können."

Die Ersten der neun europäischen Gruppen qualifizieren sich direkt für die Endrunde in drei Jahren. Die besten acht Gruppenzweiten ermitteln in einer Relegationsrunde vier weitere Starter für das zweite Weltturnier in Brasilien nach 1950. In einer der spannendsten Gruppen bekommt es Welt- und Europameister Spanien mit Frankreich, Weißrussland, Georgien und Finnland zu tun.

Schnelles Wiedersehen mit Österreich

Für die Deutschen dagegen gibt es mit Österreich und Kasachstan ein schnelles Wiedersehen. Beide Länder zählen bereits in der laufenden Qualifikation zur Euro 2012 zu den deutschen Gegnern. Gegen die Kasachen gelangen mit 3:0 und 4:0 zwei Siege. Die Österreicher wurden in Wien 2:1 bezwungen, das Rückspiel wird am 2. September in Gelsenkirchen ausgetragen. Gegen das Austria-Team hat Deutschland seit fast 25 Jahren nicht verloren. "Da muss alles passen", sagte auch Österreichs Teamchef Dietmar Constantini. "Ein Sieg gegen Deutschland ist den Leuten bei uns fast wichtiger als die Qualifikation."

Auch gegen die übrigen Gruppengegner weist die DFB-Auswahl eine positive Bilanz auf. Mit den Färöer Inseln gab es in der Qualifikation zur EM 2004 die beiden einzigen Vergleiche, die Deutschland 2:1 und 2:0 gewann. Schweden war am 17. November vergangenen Jahres in Göteborg letztmals deutscher Gegner: Bei winterlichen Bedingungen trennte man sich 0:0. Insgesamt ist die DFB-Bilanz gegen den WM-Zweiten von 1958 in 34 Spielen knapp positiv. Gegen das vom Italiener Giovanni Trapattoni trainierte Irland gab es in 16 Vergleichen sieben deutsche Siege bei fünf Niederlagen.

Aber natürlich war es auch Bierhoffs protokollarische Pflicht, vor Übermut zu warnen: "Man kann sich nicht darauf ausruhen, dass man Favorit ist. Die anderen Nationen holen auf, wir müssen alle Spiele hochkonzentriert angehen."

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Wolfgang Müller und Helmut Reuter/DPA

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