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Vorstellung beim DFB "DFB-Team kann um EM-Titel mitspielen": Rudi Völler will über Leistung Fans zurückgewinnen

Rudi Völler, ein weißer Mann mit weißen Locken und Drei-Tage-Bart, sitzt in Hemd und Jackett auf einem Podium und spricht
Rudi Völler ist nun DFB-Direktor, hat sich aber noch nicht allzu konkret zu seiner Arbeit geäußert
© Sebastian Gollnow / DPA
Rudi Völler hat bei seiner Vorstellung als Geschäftsführer der Fußball-Nationalmannschaft, dem Team den Rücken gestärkt. Über sportliche Leistungen will er die Fans zurückgewinnen. Allzu sehr hat er sich aber noch nicht in die Karten schauen lassen.

Auch nach der Ernennung von Rudi Völler zum neuen Geschäftsführer der Fußball-Nationalmannschaft werden beide vom DFB gegründeten Arbeitsgruppen weiterarbeiten. "Diese Task Force hat schon die nächsten Wochen die eine oder andere Idee mehr, mit der wir versuchen, die Gremien des DFB zu stressen", sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke bei der Präsentation Völlers am Freitag in Frankfurt. DFB-Präsident Bernd Neuendorf kündigte an, dass man die fünf Geschäftsbereiche und auch besonders die Arbeit in der DFB-Akademie auf den Prüfstand stellen wolle.

Nach dem WM-Vorrundenaus Anfang Dezember in Katar und dem folgenden Rücktritt von Geschäftsführer Oliver Bierhoff hatte Neuendorf zwei Arbeitsgruppen gegründet. Eine mit prominenten Funktionären um Watzke und Karl-Heinz Rummenigge besetzte Task Force hatte Völler als Geschäftsführer für die A-Auswahl bis zur Heim-EM 2024 in Position gebracht. Diese Gruppe will nun trotz der Klärung der wichtigsten Personalie weiter wirken. Eine andere Gruppe um EM-Chefplaner Philipp Lahm hat die DFB-Strukturen genauer im Blick.

Rudi Völler hat "kleines Déjà-vu"

Völler bezeichnete sein DFB-Comeback als "kleines Déjà-vu". Wie bei seiner Ernennung zum Teamchef im Jahr 2000 hätten ihn alle in der Runde angeschaut und letztlich überzeugt. Er machte aber auch deutlich, dass er seinen neuen Job nur bis zur EM 2024 ausüben werde. "Ich mache es, weil ich weiß, es sind 1,5 Jahre", sagte er. "Ich bilde mir nicht ein, dass ich dazu berufen bin, alle Strukturen zu verändern", meinte er zum generellen Reformbedarf beim DFB und der Kritik, dass in ihm keine junge Reformkraft ausgewählt wurde. "Ich bin mir schon bewusst, dass da nicht jeder Hurra geschrien hat." Seine Motivation sei das Turnier im übernächsten Sommer. "Ich mache es, denn es ist die Heim-Europameisterschaft", sagte der Weltmeister von 1990.

"Ich glaube immer noch, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben", sagte Völler am Freitag. Die DFB-Elf könne im übernächsten Sommer um den EM-Titel "mitspielen". "Ich werde mit sehr viel Freude und Elan rangehen", versprach der 62-Jährige. Sein Verhältnis zu Bundestrainer Hansi Flick sei hervorragend. In einigen Tagen werde er sich mit Flick zu einem Meinungsaustausch treffen.

Auf dem Weg zur Heim-EM 2024 hat Völler eine neue Nähe der DFB-Auswahl zu den Fans angekündigt. "Die Basis von allem sind die Nationalspieler, der Bundestrainer, dass wir uns sportlich gut verkaufen, aber uns auch im Vorfeld volksnäher geben", sagte der 62-Jährige bei seiner Vorstellung am Freitag in Frankfurt/Main. "Wie das aussehen wird, wird man sehen."

"Fans zurückgewinnen" mit der DFB-Elf

Völler tritt seine neue Aufgabe am 1. Februar an, Ende März folgen die ersten Länderspiele. "Ich will da gar nichts versprechen", sagte Völler und nannte die Anstoßzeiten für Länderspiele und öffentliche Trainingseinheiten als mögliche Hebel. Die DFB-Auswahl war auch vor dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar Ende vergangenen Jahres immer wieder dafür kritisiert worden, sich von den deutschen Fans zu entfremden. 

"Wir müssen gucken, dass wir die Zuschauer, die Fans zurückgewinnen", sagte Völler. Es sei aber scheinheilig zu sagen, dass die Nationalmannschaft in Vorbereitung auf Länderspiele nun wieder Sportschulen gehe. Dies könne man mal machen, "aber wichtig ist, dass wir sportlichen Erfolg haben".

tkr DPA

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