Ablenkung von der Krise Argentinien leidet unter 100 Prozent Inflation. Wie gut, dass es die WM gibt – für ein paar Tage jedenfalls

Maradonna und Messi (an der Wand) werden in Argentinien von vielen wie Götter verehrt
Maradonna und Messi (an der Wand) werden in Argentinien von vielen wie Götter verehrt
© Pablo E. Piovano / stern
In Argentinien hat die Wirtschaftskrise drastische Folgen. Die Inflation liegt bei unfassbaren 100 Prozent. Doch die Fußballnationalmannschaft steht im WM-Finale – und sorgt zumindest für ein paar Tage Eskapismus.

Angela Fernández hat alles im Leben schon erlebt – Diktatur, Hyperinflation, unzählige Wirtschaftskrisen – und zwei WM-Titel, "die Höhepunkte meines Lebens". Einen während der Militärdiktatur, 1978. Einen gegen Deutschland, 1986. "Einen dritten will ich noch, bevor ich sterbe", sagt die Rentnerin.

Eigentlich hat sie derzeit ganz andere Probleme, namentlich das Überleben in dieser Krise mit 100 Prozent Inflation, aber der Fußball gibt ihr und allen Argentiniern gerade eine kurze Auszeit von der Realität. "Ich bin ein glühender Fan der Selección und von Messi. Sie schenken uns gerade sehr viel Freude, aber die Wahrheit ist auch: Nach der WM geht der Überlebenskampf weiter."

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