Am Mittwochabend kommentiert Béla Réthy das letzte Spiel seiner Karriere, es ist zugleich sein 66. Geburtstag. Mit dem Abpfiff des WM-Halbfinales geht der große, alte, der unvermeidliche Fußballerklärer der Nation in Fernsehrente. Im stern-Interview blickt Réthy zurück auf ikonische Momente, Sprache als Waffe – und den ewigen Zorn des Publikums.
Béla Réthy, Ihr letztes Spiel als ZDF-Kommentator, Ihr finaler Vorhang, Ihr ultimatives Adieu nach fast vierzig Jahren am Mikrofon. Wie wehmütig sind Sie?
Noch gar nicht. Ich befinde mich während eines Turniers im Arbeitsmodus, Oliver Kahn hätte wohl gesagt: im Tunnel. Aber ich bin selbst gespannt, wie es mir danach gehen wird. Wenn ich mich zum letzten Mal verabschiede, ein letztes Mal mein Headset absetze, meinen Platz räume, aus dem Stadion laufe... doch, kann sein, dass dann alles hochkommt.