Nationalmannschaft Löw bootet Wiese aus, Allofs empört

Nachdem Bundestrainer Löw dem Bremer Tim Wiese kürzlich einen Einsatz in Aussicht gestellt hatte, hat er den Torhüter nun plötzlich aus dem Aufgebot für die nächsten zwei Länderspiele gestrichen. Werders Manager Klaus Allofs reagierte verärgert.

Ohne die Bremer Tim Wiese und Torsten Frings, dafür aber mit den Lokalmatadoren Rene Adler sowie Robert Enke absolviert die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Länderspiele gegen Südafrika in Leverkusen am 5. September und vier Tage später gegen Aserbaidschan in Hannover. Bundestrainer Joachim Löw setzte Schlussmann Wiese, dem er kürzlich sogar einen Einsatz gegen Südafrika in Aussicht gestellt hatte, als Ersatztorwart überraschend U21-Europameister Manuel Neuer vor die Nase.

"Für die beiden entscheidenden WM-Qualifikationsspiele gegen Russland in Moskau und gegen Finnland in Hamburg im Oktober werden wir uns in der Torwart-Frage natürlich kurzfristig entscheiden. Wie in den letzten Qualifikations-Begegnungen ist derzeit aber kein Wechsel vorgesehen. Unser Ziel ist weiterhin der Gruppensieg", sagte Löw am Donnerstag nach der Bekanntgabe seines 23-köpfigen Aufgebots.

Der in dieser Saison bislang starke Keeper Wiese, der zudem als einziger der für die WM infrage kommenden vier Torhüter mit seinem Klub in einem internationalen Wettbewerb vertreten ist, ist beim Vize-Europameister damit vor allem mit Blick auf den Showdown am 10. Oktober gegen Russland in Moskau derzeit außen vor. Gegen Südafrika wird Bayer-Schlussmann Adler über 90 Minuten zum Einsatz kommen. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan kann dann Enke vor heimischer Kulisse seinen Vorteil im Rennen um die Nummer eins im deutschen Tor ausbauen.

Das Fehlen von Torwart Tim Wiese im Kader der Fußball-Nationalmannschaft für die Länderspiele gegen Südafrika und Aserbaidschan hat bei Werder Bremens Manager Klaus Allofs unterdessen große Verärgerung ausgelöst. "Es ist schwer, an eine faire Chance für Tim Wiese zu glauben. Viel deutlicher kann man ihm nicht zeigen, was anscheinend das Trainerteam von ihm hält", sagte Allofs dem Onlineportal des Sportmagazin "kicker". Erstmals in dieser Saison im Kader des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stehen neben den Torhütern Adler und Neuer die beiden U21-Europameister Andreas Beck und Marko Marin sowie die zuletzt angeschlagenen Simon Rolfes und Lukas Podolski. Vor seinem ersten Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft steht zudem der Stuttgarter Sami Khedira, der zwar auch beim Hinspiel in Aserbaidschan mit dabei, aber nicht zum Einsatz gekommen war. Nicht berücksichtigt wurde der Leverkusener Stürmer Stefan Kießling.

Das Aufgebot der Nationalmannschaft für die Spiele gegen Südafrika und Aserbaidschan im Überblick:

Tor: Robert Enke (Hannover 96), Rene Adler (Bayer Leverkusen), Manuel Neuer (Schalke.04)

Abwehr: Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (Werder Bremen), Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg), Serdar Tasci (VfB Stuttgart), Heiko Westermann (Schalke.04), Andreas Beck (1899 Hoffenheim)

Mittelfeld: Michael Ballack (FC Chelsea), Christian Gentner (VfL Wolfsburg), Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart), Marko Marin (Werder Bremen), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Mesut Özil (Werder Bremen), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Piotr Trochowski (Hamburger SV), Simon Rolfes (Bayer Leverkusen)

Angriff: Cacau (VfB Stuttgart), Mario Gomez (Bayern München), Miroslav Klose (Bayern München), Lukas Podolski (1. FC Köln).

sid/kbe

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