Chrysler Crossfire als Klassiker von morgen Im Kreuzfeuer

Chrysler Crossfire
Chrysler Crossfire
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Mit dem Chrysler Crossofire kreierten die Amerikaner vor rund zwei Jahrzehnten einen überaus sehenswerten Sportwagen für beinahe jedermann. Unter dem knackigen US-Dress gab es die Technik des Mercedes SLK der Baureihe R170.

Daimler und Chrysler waren nach der Hochzeit im Himmel eins, da hieß es, neue Autos auf die einzelnen Märkte schieben. Chrysler sollte so schnell als möglich von der Premiumtechnik der Schwaben profitieren und die Daimler-Jungs zu völlig neuen Stückzahlen kommen. Das amerikanische Volumensegment war dabei nur ein Teil des Plans, denn die ehemalige Chrysler-Gruppe, bestehend aus Dodge, Chrysler und Jeep sollte auch in Europa fest im Kopf neuer Kunden ohne Stern-Ambitionen positioniert werden. So wurde entschieden, dem damenhaften Klappdachroadster des Mercedes SLK (Baureihe R 170) mit dem Chrysler Crossfire einen technischen Zwilling zur Seite zu stellen. Deutlich maskuliner, mit mächtig Dampf und jeder Menge US-Charme. Produziert bei den Karosserie- und Cabriospezialisten von Karmann in Osnabrück.

Von außen waren die beiden Modelle bei ähnlicher Technik unterschiedlicher denn je, doch im Innenraum sah das ganz anders aus. Hier blickten die Chrysler-Fans auf das gleiche Interieur, Bedienelemente und Anzeigen wie im edleren Mercedes SLK. Der einzige Unterschied war das Lenkrad sowie die silberne Koloration von Schaltern und Mittelkonsole. Vielen war der Chrysler Crossover trotz seiner optischen Hot-Rod-Anleihen und der weit auf der Hinterachse sitzenden Fahrgastzelle zu nah am Mercedes SLK - viel zu nah. Jürgen Hubbert, in den 1990er und frühen 2000er Jahren für viele der personifizierte Inbegriff von Mercedes-Benz äußerte sich noch während der von 2003 bis 2007 andauernden Produktionszeit von Mercedes SLK und Chrysler Crossfire, dass es solch eine sichtbare wie technische Nähe nicht hätte geben dürften und nicht noch einmal geben würde.

Keine Frage, gerade bei vielen Mercedes-Verantwortlichen war der 4,06 Meter lange Chrysler Crossfire trotz seiner selbstbewussten Optik und des deutschen Produktionsstandortes ein ungeliebtes Kind. Bei so manchem Sportwagenfan sah das ganz anders aus, denn die markige Front, das bullige Heck mit dicken Backen nebst entsprechenden Schlappen war eine echte Schau und ein wohlwollendes Paradoxon zum weich gespülten Reportmobil des Chrysler PT Cruiser. War der Crossfire anfangs nur als Coupé geplant, so wurde schnell entschieden, dass auch ein Roadster entstehen sollte. Sämtliche Karosserieverstärkungen waren wegen des offenen Mercedes SLK ohnehin vorhanden und wegen der leistungsstarken AMG-Varianten stand einer Karriere als leistungsstarker Crossfire SRT-6 offen wie geschlossen nichts im Wege. Im Unterschied zum offenen Schwaben war der Crossfire Roadster jedoch mit einer elektrischen Stoffmütze und keinen Klappdach unterwegs. Hier reduzierte sich der ansonsten 260 Liter große Laderaum auf überschaubare 105 bis 184 Liter. Auch im Innern ging es betont eng und knapp dimensioniert zu.

Achsen, Motor, Plattform und Antrieb des Chrysler Crossofire waren mit dem Mercedes SLK 320 komplett identisch. Anfangs gab es nur einen 3,2 Liter großen V6-Saugmotor (M112) mit 160 kW / 218 PS / 310 Nm und Sechsganghandschaltung sowie Automatikgetriebe. Mit leichter Verzögerung gab es ab 2004 für Crossfire Coupé und Roadster eine besonders scharfe Sportversion. Der Chrysler Crossfire SRT-6 wurde von einem 3,2 Liter großen V6-Motor mit Kompressoraufladung aus dem Hause AMG befeuert, der unter Last bulliger denn je wimmerte und stattliche 246 kW / 335 PS / 420 Nm leistete. Damit die überforderten Hinterläufe mit ihren mächtigen 19-Zoll-Walzen die Leistung überhaupt halbwegs auf den Boden zaubern konnten, bekam der SRT-6 statt des ausfahrendes Spoilers ein wenig ansehnliches Flügelwerk, das für den nötigen Abtrieb auf der Hinterachse sorgte. Offiziell wurde bei 255 km/h abgeregelt, doch viele der wenigen SRT-6-Modelle sind im Laufe der Jahre ohne elektronische Zügel unterwegs und laufen so rund 290 km/h.

Das Angebot an Chrysler-Crossfire-Modellen ist nicht opulent, trotz der kurzen Produktionszeit und entsprechender Produktionszahlen von rund 75.000 Fahrzeugen jedoch ausreichend, um die Qual der Wahl zu haben. Am gängigsten wird das Crossfire Coupé mit dem normalen 3,2-Liter-V6, 218 PS und Fünfgangautomatik angeboten. Seltener sind Roadster und die besonders sportlichen SRT-6-Modellen mit AMG-Technik. Die Serienausstattung der Crossfire-Modelle präsentiert sich dabei weitgehend komplett. Elektrische Ledersitze, Klimaanlage und Soundsystem haben die meisten Modelle. Ein Navigationsbildschirm war seinerzeit jedoch ebenso wenig zu bekommen wie Xenonlicht. Gut erhaltene Modelle mit kaum mehr als 100.000 Kilometern starten bereits deutlich unter 10.000 Euro. Die heißen SRT-Varianten mit dem leicht gedrosselten AMG-Kompressor kosten offen wie geschlossen aus dem Jahre 2006 mit weniger als 100.000 Kilometern und mit nachvollziehbarer Historie kaum mehr als 15.000 Euro. Der Crossfire hat gerade mit seinem unvergleichlichen US-Design und solider Daimler-Technik das Zeug zu einem Klassiker von morgen - für überschaubare Kosten.

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