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Teure Technik Vorsicht beim Fernseher-Kauf - darauf sollten Sie beim HDR-Label achten

Fernseher werden 2018 schicker und günstiger
Viele moderne Fernseher unterstützen die HDR-Technik. Doch was heißt das eigentlich?
© Florian Schuh/Picture-Alliance / Picture Alliance
Pünktlich zur Fußball-WM thront in vielen Wohnzimmern ein neuer Fernseher. Groß muss er sein, scharf - und hell. Doch beim Kauf sollte man auf ein paar Details achten. Hinter dem HDR-Label können sich etwa verschiedene Technologien verbergen.

Auf die Fußballweltmeisterschaft im Sommer freut sich vor allem eine Branche: die TV-Hersteller. Zuverlässig vor jedem Turnier kurbelt die Aussicht auf tolle Fußballmomente den Fernseher-Verkauf in Deutschland an. Besonders hoch im Kurs stehen dann hochwertige, teure Modelle. Am beliebtesten sind derzeit große Fernseher (65 Zoll sind der aktuelle Standard) mit UltraHD-Auflösung. Eine Technik wird in vielen Prospekten besonders angepriesen: HDR. Die Abkürzung steht für High Dynamic Range, dahinter verbirgt sich die derzeit wohl spannendste Bildverbesserung im TV-Segment.

Vereinfacht gesagt, stellen Fernseher durch die HDR-Technologie einen überdurchschnittlich hohen Kontrast und ein breiteres Farbspektrum dar. Dadurch wirken Filme natürlicher und in besonders dunklen oder hellen Bereichen sind mehr Details sichtbar. HDR verbessert den Bildeindruck in den meisten Fällen spürbarer als eine UHD-Auflösung. Wenn man sich einen UHD-Fernseher anschafft, sollte man also zu einem Modell greifen, das HDR unterstützt. Netflix und Amazon bieten schon entsprechende Serien und Filme an. Aktuelle UHD-Blu-rays unterstützen die Technik natürlich sowieso.

Das Problem: Mittlerweile gibt es mehrere konkurrierende HDR-Normen. Wir erklären, was welches Label bedeutet und worauf man beim Kauf achten muss.

1.    Dolby Vision

Dolby Vision (abgekürzt DV) ist die Premiumvariante und liefert derzeit die größte Brillanz. Unterstützt wird die Technik unter anderem in den Spitzenmodellen von Sony oder LG. Samsung wiederum ist nicht an Bord. Dolby Vision arbeitet mit dynamischen Daten, das heißt die Bildinformationen können von Szene zu Szene, auf Wunsch sogar von Bild zu Bild angepasst werden. Der Fernseher justiert das Bild eigenständig so, wie es für den Bildeindruck am besten ist. Dadurch sieht das Bild auf dunkleren OLED-Fernsehern genauso gut aus wie auf viel helleren LED-TVs. Bislang gibt es allerdings nur eine überschaubare Anzahl von Inhalten.

2.    HDR10

Ein herkömmlicher Fernseher ohne HDR-Technik kann bis zu 256 Helligkeitsstufen (8 Bit) darstellen. Der HDR-Standard liegt dagegen bei 1024 Helligkeitsstufen (10 Bit) - daher auch der Name HDR10. Zum Vergleich: Dolby Vision unterstützt 12 Bit, also bis zu 4096 Helligkeitsstufen. Bei HDR10 werden die Bildinformationen im Gegensatz zum dynamischen Dolby Vision allerdings nur einmalig übertragen, und zwar für das hellste und dunkelste Bilddetail im gesamten Film. Das Bild passt sich deshalb nicht an einzelne Szenen an, was die Bildqualität schmälert. Besser als bei Nicht-HDR-Geräten ist das Bild natürlich trotzdem.

3.    HDR10+

Eine Zwitterlösung ist HDR10+. Dabei handelt es sich um eine dynamische Technik wie bei Dolby Vision, die Zahl der Helligkeitsnuancen ist jedoch identisch mit HDR10. Das Format wurde ursprünglich von Samsung ins Leben gerufen. Mittlerweile bekundeten auch weitere Hersteller Interesse an der Technik, Philips will das Format per Update nachreichen. Die beiden wichtigsten Streaminganbieter Amazon und Netflix wollen ebenfalls HDR10+-Material anbieten. Sony wiederum hat erklärt, HDR10+ nicht zu unterstützen.  

Fazit: Eine Frage des Geldbeutels

Achten Sie beim Fernseherkauf unbedingt auf das Logo, im Zweifelsfall sollten Sie im Internet nachrecherchieren oder einen Fachverkäufer nach Details fragen. HDR10 beziehungsweise HDR10+ sollten es bei einem aktuellen Modell auf jeden Fall sein. Dolby Vision ist kein Must-have, aber für Heimkino-Fans womöglich eine lohnende Investition. Dolby Vision ist prinzipiell das beste Format, allerdings ist es für die Hersteller lizenzpflichtig und wird deshalb nur von wenigen unterstützt. In puncto Verbreitung hat HDR die Nase vorn.

Allerdings bedeutet ein HDR-Logo auf der Verpackung lediglich, dass der darin enthaltene Fernseher das Signal versteht. Wie die Bilder letztlich dargestellt werden, ist eine ganz andere Sache. Qualitativ gibt es große Unterschiede zwischen Einsteiger- und Premiumgeräten. Nur bei tiefen Schwarzwerten und hohen Helligkeiten von 800 bis 1000 Nit (bei Samsung heißt das etwa HDR1000) ist HDR sinnvoll.

Zur Fussballl-WM wird die Technik ohnehin keine Rolle spielen. Zwar werden die Partien in UHD und HDR gefilmt. ARD, ZDF und Sky übertragen die Spiele live allerdings nicht in HDR.

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