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Traumatisierte Tiere Späte Gnade – wo Laborschimpansen ins Leben zurückfinden

Babbyboy, 37
Babbyboy, 37, war 15 Jahre Versuchsobjekt. Er hat Hirnschäden und bis heute Schwierigkeiten beim Klettern. Jeden Besucher begrüßt er neugierig an der Glasscheibe
© Andreas Jakwerth
Zwei Jahrzehnte dienten sie der Forschung – bis sie überflüssig wurden. Auf dem österreichischen Gut Aiderbichl versuchen 34 ehemalige Laborschimpansen, wieder mit dem normalen Leben zurecht zu kommen.
Von Silke Gronwald

An diesem nasskalten Wintermorgen hat sich nur Moritz hinausgewagt. Das 35-jährige Affenmännchen zieht sich schwerfällig den Kletterbaum hinauf, reckt die muskulösen Arme in die Höhe, reißt sein Maul mit den gewaltigen Eckzähnen auf und stößt einen schrillen Schrei aus, der bis weit über das gut 2000 Quadratmeter große Gelände zu hören ist. „Imponiergehabe, völlig natürliches Verhalten“, sagt Bettina Gaupmann. Sie ist seine Pflegerin. Sie klingt stolz. „Es hat Jahre gedauert, bis er so weit war, bis er das gelernt hat, genauso wie seine Finger zu gebrauchen oder richtig zu klettern.“ Ein kleines Wunder.

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