Inhaltsverzeichnis
- 16.28 Uhr: Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhebt Anklage gegen Umweltaktivisten
- 10.19 Uhr: Vermisste Isabella zurück in Deutschland
- 9.36 Uhr: Israel gedenkt der Opfer des Holocaust – noch 174.500 Überlebende
- 7.45 Uhr: Forscher wollen vor Helgoland Wrack von Kriegsschiff untersuchen
- 6.00 Uhr: Tesla kritisiert Genehmigungsverfahren rund um deutsches Werk
- 3.45 Uhr: US-Präsident Biden will mit Verfügung gegen "Geisterwaffen" vorgehen
Die News von heute im stern-Ticker:
22.25 Uhr: Italiens Premier Draghi bezeichnet Erdogan als "Diktator"
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan als einen "Diktator" bezeichnet, "den man braucht", und damit für Wirbel gesorgt. Draghi äußerte sich vor der Presse in Rom zu dem Besuch der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und des EU-Ratspräsidenten Charles Michel am Dienstag bei Erdogan. Von der Leyen hatte bei dem Treffen keinen Stuhl bekommen, sondern saß etwas abseits auf einem Sofa. Draghi stufte das als "Demütigung" der Kommissionschefin ein. "Das war ein Verhalten, das mir sehr wegen der Demütigung missfallen hat, die die Präsidentin der EU-Kommission von der Leyen erleiden musste", sagte der frühere Chef der Europäischen Zentralbank (EZB). Man müsse mit "diesen, nennen wir sie (...) Diktatoren" eine klare Sprache sprechen und die Unterschiede bei der Vorstellungen zur Gesellschaft zum Ausdruck bringen. Man müsse aber auch bereit sein, mit ihnen im Interesse des Landes zu kooperieren. Es brauche das richtige Gleichgewicht, sagte Draghi.
22.07 Uhr: Prince-Album "Welcome 2 America" wird im Juli veröffentlicht
Fünf Jahre nach dem Tod von US-Popstar Prince soll aus dem Nachlass des Künstlers ein bisher unveröffentlichtes Album aus dem Jahr 2010 herauskommen. "Welcome 2 America" soll am 30. Juli erscheinen, wie The Prince Estate und dem Label Legacy Recordings mitteilten. Der Inhalt des Albums mit zwölf Songs wird als "starke kreative Aussage" des Künstlers beschrieben. Prince habe seine Sorgen, Hoffnungen und Visionen um Themen wie politische Spaltung und den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit zum Ausdruck gebracht. Prince war im April 2016 in seinem Anwesen Paisley Park in Minneapolis an einer Überdosis Schmerzmittel gestorben.
21.14 Uhr: Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro wird nicht nach Pelé benannt
Das berühmte Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro wird nicht nach der brasilianischen Fußball-Legende Pelé benannt. Gouverneur Claudio Castro legte sein Veto gegen eine entsprechende Gesetzesinitiative einer Gruppe von Abgeordneten des Regionalparlaments des Bundesstaates Rio de Janeiro ein. Am Vortag hatte das Regionalparlament den umstrittenen Vorschlag bereits zurückgezogen und um das Veto gebeten. Offiziell trägt das Maracanã-Stadion den Namen des Sportjournalisten "Estádio Jornalista Mário Filho". Die Abgeordneten wollten das Stadion zu Ehren Pelés nun in "Estádio Edson Arantes do Nascimento - Rei Pelé" umbenennen. Auch wenn der dreimalige Weltmeister in Brasilien verehrt wird, stieß das Projekt auf heftige Ablehnung.
18.44 Uhr: Biden bezeichnet Schusswaffengewalt als "Seuche" und "Schandfleck"
US-Präsident Joe Biden hat die Schusswaffengewalt in den Vereinigten Staaten als "Seuche" und "Schandfleck" für das Land bezeichnet. "Das ist eine Seuche, Herrgott nochmal, und es muss enden", sagte Biden bei der Vorstellung von Maßnahmen gegen Schusswaffengewalt im Rosengarten des Weißen Hauses. Der Demokrat verwies auf mehrere Massaker, die in den vergangenen Wochen für Entsetzen gesorgt hatten, sowie alltägliche tödliche Gewalt im ganzen Land.
Der Präsident stellte mehrere Verordnungen zur Eindämmung der Schusswaffengewalt vor. So sollen striktere Regeln für sogenannte Geisterwaffen erlassen werden, die von den Nutzern selber zusammengebaut werden können und keine Seriennummern haben. Neue Vorgaben sollen auch für aufgerüstete Pistolen gelten. Zugleich rief der Präsident den Kongress auf, per Gesetz weitergehende Maßnahmen zu ergreifen. Biden verlangt unter anderem ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre sowie umfassendere Hintergrundchecks für Waffenkäufer. Ob sich dafür im Kongress eine Mehrheit findet, ist allerdings höchst ungewiss.
18.43 Uhr: Aufgelöste Suezkanal-Blockade beschäftigt Hapag-Lloyd immer noch
Die vor rund eineinhalb Wochen aufgelöste Blockade des Suezkanals wirbelt den Fahrplan der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd weiter durcheinander. "Obwohl die Blockade relativ schnell aufgelöst worden ist, sind wir noch nicht zurück im Normalbetrieb", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Der 400 Meter lange Containerfrachter "Ever Given" hatte den Suezkanal als eine der meistbefahrenen Routen der Welt vom 23. bis zum 29. März sieben Tage blockiert. Dadurch kamen laut Hapag-Lloyd 369 Schiffe nicht mehr weiter, darunter neun Frachter der Hamburger Reederei.
18.40 Uhr: Airbus liefert deutlich mehr Verkehrsflugzeuge aus
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im März mehr als doppelt so viele Flugzeuge ausgeliefert als im Februar. Im März stieg die Zahl auf 72 neue Maschinen, teilte der Konzern mit. Im Februar waren es 32 Verkehrsflugzeuge. Auch die Zahl der Aufträge ist weiter gewachsen auf 28 Bestellungen nach 21 einen Monat zuvor. Die Zahl der Stornierungen ist dagegen deutlich zurückgegangen: Im März verlor Airbus nur 8 Bestellungen, im Februar waren es noch 92 Aufträge gewesen. Airbus-Chef Guillaume Faury will im laufenden Jahr mindestens ähnlich viele Flugzeuge ausliefern wie im Vorjahr. Damals hatte der Hersteller 566 Maschinen an seine Kunden übergeben, nachdem es im Rekordjahr 2019 noch 863 gewesen waren.
18.37 Uhr: Spanische Regierung stoppt Auktion von mutmaßlichem Caravaggio-Gemälde
Die spanische Regierung hat die Versteigerung eines Ölgemäldes aus dem 17. Jahrhundert gestoppt, bei dem es sich möglicherweise um ein Werk des Renaissance-Meisters Caravaggio handelt. Das Bild dürfe das Land nicht verlassen, schrieb Kulturminister José Manuel Rodríguez Uribes auf Twitter. Am selben Tag hätte das Werk mit dem Titel "Die Dornenkrönung" beim Auktionshaus Ansorena in Madrid unter den Hammer kommen sollen - für ein Startgebot von 1500 Euro. Die Entscheidung für den Rückzug erfolgte laut Rodríguez Uribes binnen "weniger Stunden". Die Caravaggio-Expertin Maria Cristina Terzaghi von der Universität Roma Tre sagte, sie sei sich der Urheberschaft Caravaggios sicher: "Er ist es." Das Purpur des Mantels von Jesus Christus auf dem Gemälde sei dasselbe wie bei der Salomé auf dem Caravaggio-Werk "Salomé mit dem Haupt des heiligen Johannes des Täufers" im Madrider Prado.
18.32 Uhr: Leni Klum: Mehr Ehrlichkeit auf Instagram wäre gut
Model Leni Klum wünscht sich mehr Wahrhaftigkeit in sozialen Netzwerken. "Ich finde, wir sollten alle auf Instagram mehr Realität zeigen und sehen", sagt die Tochter von Heidi Klum in der neuen "Glamour". "Durch meine Akne habe ich mich oft nicht gut gefühlt, und ich möchte, dass die Leute verstehen, dass unreine Haut ganz normal ist. Und ja, ich liebe es, Make-up zu tragen, überdecke meine Akne und wünschte mir oft, dass ich sie nicht hätte, aber ich will trotzdem ehrlich sein und zeigen, wie meine Haut und mein Körper wirklich aussehen." Im Interview gibt die 16-Jährige ihre Einschätzung des heutigen Modelgeschäfts preis: "Du brauchst heute keine bestimmten Maße, um Model zu sein. Es haben sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren viele Dinge zum Positiven gewandelt."
18.24 Uhr: Ibrahimovic spielt im neuen Asterix-Film mit
Fußball-Star Zlatan Ibrahimovic will bald auch auf der Filmleinwand glänzen. Im neuesten Asterix-Film wird er die Rolle des Antivirus übernehmen. Der Stürmer beim AC Mailand veröffentlichte ein entsprechendes Bild auf Instagram. Regisseur Guillaume Canet bestätigte mit einer Liste der Filmbesetzung das Engagement des Fußballprofis. Worum genau es in dem Film gehen soll, verriet Canet mit der Bekanntgabe aber noch nicht. Der französische Titel lässt allerdings vermuten, dass es die Gallier auf eine Reise nach China ziehen wird.
18.13 Uhr: Fußball-Verband bricht Saison unterhalb der Hessenliga ab
Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat den Spielbetrieb in allen Klassen unterhalb der Hessenliga abgebrochen und die Ergebnisse annulliert. Der entsprechende Beschluss sei im Umlaufverfahren einstimmig gefasst worden, teilte der Verband mit. Damit herrsche nun die von den Vereinen gewünschte Klarheit. "Nun hoffen wir darauf, dass wir die kommende Saison 2021/22 wieder regulär austragen und sportlich auf dem Platz abschließen können", sagte HFV-Präsident Stefan Reuß. Ausgenommen vom Abbruch sind neben der Hessenliga die Pokalwettbewerbe. Wegen der Corona-Pandemie war der Spielbetrieb seit November unterbrochen.
18.15 Uhr: Söder warnt CDU vor Bundestagskandidatur von Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen
CSU-Chef Markus Söder hat die Thüringer CDU vor einer Aufstellung von Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen als Kandidat für die Bundestagswahl gewarnt. "Das wäre ein schwieriges Signal – ich hoffe, dass die Thüringer CDU klug entscheidet", sagte Söder in einem Gespräch mit dem Magazin "Spiegel".
Die Pläne für eine mögliche Kandidatur Maaßens in Südthüringen sind in der Union hoch umstritten. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Maaßen stand von 2012 bis 2018 an der Spitze des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Er geriet 2018 nach relativierenden Äußerungen über rechtsextreme Ausschreitungen in Chemnitz in die Kritik. Abgelöst wurde er nach langem Hin und Her, als er später zudem von "linksradikalen Kräften" in der SPD sprach.
16.34 Uhr: Nach Feuer im Rathaus von Solingen Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung
Nach einem nächtlichen Feuer im Rathaus von Solingen prüft die Polizei Anhaltspunkte für vorsätzliche Brandstiftung. Das Feuer brach am Donnerstag gegen 01.20 Uhr in einem Büro im Erdgeschoss des Rathauses aus, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Wuppertal mitteilten. Feuerwehrleute konnten den Brand schnell löschen und eine Ausbreitung der Flammen auf benachbarte Räume verhindern. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler könnte sich ein bislang unbekannter Täter gewaltsam Zugriff auf das Büro verschafft und dort das Feuer gelegt haben. Die Kripo hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung.
16.28 Uhr: Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhebt Anklage gegen Umweltaktivisten
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat Anklage gegen mehrere Umweltaktivisten erhoben, die sich aus Protest gegen den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 in Hessen von Autobahnbrücken abgeseilt haben sollen. Gegen etwa zehn Menschen bestehe der Verdacht der Nötigung, sagte eine Behördensprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Weil die Aktionen an mehreren Orten stattfanden, sind mehrere Staatsanwaltschaften zuständig.
Im vergangenen Oktober hatten sich Ausbaugegner von drei Autobahnbrücken in Hessen abgeseilt. Die betroffenen Abschnitte der Autobahnen 3, 5 und 661 in der Region Frankfurt und Wiesbaden wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Während der Abseilaktion an der Brücke über die A661 ereigneten sich zwei Unfälle. Bereits zwei Wochen zuvor hatte sich bei einer ähnlichen Protestaktion von Aktivisten an der A3 ein Unfall ereignet, bei dem ein Autofahrer schwer verletzt wurde. Er fuhr mit seinem Wagen in ein Stauende.
Im Dezember schloss die Polizei ihren rund zweimonatigen Einsatz im Dannenröder Forst ab. Dort hatten über ein Jahr lang Umweltschützer gegen den Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel demonstriert, weil die Autobahn durch das Waldgebiet führen soll.

15.49 Uhr: Grüne und CDU wollen Regierungsprogramm für Baden-Württemberg ausarbeiten
Grüne und CDU wollen innerhalb der kommenden vier Wochen ein Regierungsprogramm ausarbeiten. In den kommenden beiden Wochen sollen Arbeitsgruppen von Grünen und CDU regelmäßig zu den einzelnen Politikfeldern tagen, mit maximal 15 Personen. Die Ergebnisse werden regelmäßig mit der Kerngruppe, die schon in den Sondierungsgesprächen verhandelt hat und in der etwa Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und die Parteivorsitzenden sind, gespiegelt. Man stehe als Kerngruppe gern zur Verfügung, um Dissenspunkte aufzulösen, sagte Grünen-Vorsitzende Sandra Detzer am Donnerstag nach dem Beginn der Koalitionsverhandlungen. Am 8. April dann sollen CDU und Grüne die Regierungsprogramme dann auf Landesparteitagen beschließen. Am 12. Mai will sich der 72-jährige Kretschmann zum dritten Mal zum Regierungschef wählen lassen.
15.15 Uhr: US-Arbeitslosenmeldungen erneut überraschend angestiegen
In den USA ist die Zahl der neuen Arbeitslosenmeldungen die zweite Woche in Folge überraschend gestiegen. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, meldeten sich in der vergangenen Woche 744.000 Menschen neu arbeitslos. Das waren 16.000 mehr als in der Vorwoche, als die Zahl bereits überraschend auf 728.000 Neuanmeldungen angestiegen war. Analysten hatten einen Rückgang der Arbeitslosenmeldungen erwartet. Die USA sind derzeit eigentlich auf Erholungskurs von den schweren wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise. Im März wurden 916.000 Jobs geschaffen, die Arbeitslosenquote sank auf sechs Prozent.
14.55 Uhr: Rund zwei Dutzend Affen büxen aus Tierpark in Baden-Württemberg aus
Rund zwei Dutzend Affen sind aus ihrem Gehege in einem Tierpark in Baden-Württemberg ausgebüxt. Ersten Erkenntnissen zufolge konnten die Tiere offenbar aufgrund von Bauarbeiten unbemerkt ihr Gehege in Löffingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald verlassen, wie die Polizei Freiburg mitteilte. Die 20 bis 25 Tiere waren im Rudel unterwegs. Mitarbeiter versuchten zunächst erfolglos, die Tiere wieder einzufangen.
Nach Angaben der Polizei gelten die Affen als ungefährlich und ängstlich. Die Beamten baten darum, die Tiere nicht anzusprechen, zu füttern oder einzufangen.
14.29 Uhr: Merkel berät mit Putin über Konflikt in der Ost-Ukraine
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Konflikt in der Ost-Ukraine beraten. Beide hätten sich "besorgt über die Eskalation der Spannungen im Südosten der Ukraine" geäußert, teilte der Kreml im Anschluss mit. Putin warf der ukrainischen Regierung den Angaben zufolge "provokative Handlungen" vor, die "gezielt die Situation an der Front verschärfen". Seit Mitte Februar gibt es wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Separatisten und der Regierungsarmee in der Ost-Ukraine. Zuletzt lösten Berichte über massive russische Truppenverlegungen an die Grenze zur Ukraine große Besorgnis im Westen aus.
Merkel und Putin riefen dem Kreml zufolge zur "Zurückhaltung und Aktivierung des Verhandlungsprozesses" auf. Die Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland unter deutsch-französischer Beteiligung sind derzeit festgefahren.
Der Präsident und die Kanzlerin sprachen den Angaben zufolge auch über den inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, den Syrien-Konflikt und die Lage in Libyen.
14.22 Uhr: Angriff auf Mutter in Kinderschutzhaus – Mordkommission ermittelt
Nach dem Angriff auf eine 34-jährige Frau in einem Kinderschutzhaus in Bielefeld hat eine Mordkommission die Ermittlungen aufgenommen. Ein 43-jähriger Frankfurter habe die Mutter eines gemeinsamen einjährigen Kindes schwer verletzt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ob das Kind Zeuge der Gewalttat wurde, wollten die Ermittler nicht sagen. Auch zur Art des Angriffs und den Verletzungen hüllten sie sich in Schweigen.
Eine Mitarbeiterin des vom Deutschen Kinderschutzbund betriebenen Hauses hatte am Mittwoch die Polizei alarmiert. Der Vater hatte dort Mutter und Kind treffen wollen. Er sei noch an Ort und Stelle festgenommen worden. Rettungskräfte versorgten die Mutter vor Ort und brachten sie in ein Krankenhaus.
Der Verdächtige sollte noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittler waren zunächst davon ausgegangen, dass der 43-Jährige versucht hat, die Frau umzubringen. Ob es sich tatsächlich um eine versuchte Tötung gehandelt hat, werde noch ermittelt. Warum sich Mutter und Kind in dem Schutzhaus aufhielten und ob es bereits früher Vorkommnisse gab, teilten die Ermittler zunächst nicht mit.
13.48 Uhr: Politiker in Nordirland verurteilen nächtliche Krawalle und Gewalt
Nach neuen nächtlichen Krawallen haben Politiker beider konfessioneller Lager in Nordirland die Ausschreitungen scharf verurteilt. "Zerstörung, Gewalt und die Androhung von Gewalt sind vollkommen inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen", hieß es in einer Erklärung nach einer Sondersitzung des Kabinetts. Nordirland wird von einer Einheitsregierung der jeweils größten Parteien von protestantisch-unionistischer und katholisch-republikanischer Seite regiert. Auch das Regionalparlament war zu Beratungen zusammengetreten.
Nach Polizeiangaben waren bei Krawallen in der Nacht zum Donnerstag mindestens sieben Polizisten verletzt worden. Ein Bus ging in Flammen auf. In der britischen Provinz kommt es seit Tagen zu Ausschreitungen, bei denen inzwischen Dutzende Polizisten verletzt wurden. Nach Ansicht der Sicherheitsbehörden stecken dahinter teils militante protestantisch-loyalistische Gruppierungen, die auch im Drogenhandel tätig sind. Vorgeblicher Anlass ist die Entscheidung der Polizei, Politiker der katholisch-republikanischen Sinn-Fein-Partei nach Teilnahme an der großen Beerdigung eines ehemaligen IRA-Terroristen nicht wegen Verstößen gegen Corona-Regeln zu belangen. Auch der Sonderstatus Nordirlands, wie er im Brexit-Abkommen festgelegt wurde, stößt in Teilen des protestantischen Lagers auf Widerstand.
13.40 Uhr: Dutzende Festnahmen bei Schlag gegen "Öl-Mafia" in Italien
Anti-Mafia-Ermittler in Italien sind bei einem großen Schlag gegen die Organisierte Kriminalität im Wirtschaftssektor der Mineralöl-Produkte gegen rund 70 Verdächtige vorgegangen. Die mutmaßlichen Mitglieder und Helfer verschiedener Mafia-Gruppen, darunter der Camorra und der ’Ndrangheta, seien ins Gefängnis oder in Hausarrest gekommen, wie die Behörden mitteilten. Bei den Ermittlungen gegen die "Öl-Mafia", die schon länger liefen, seien zudem Gelder, Firmen und Immobilien im Wert von rund einer Milliarde Euro beschlagnahmt worden, hieß es weiter. Den Verdächtigen werden unter anderem Geldwäsche, Steuerbetrug mit Erdölprodukten und andere Delikte mit Mafiamethoden vorgeworfen.
12.28 Uhr: 18-Jährige soll Anschlag in Frankreich geplant haben
Eine 18-Jährige wird in Frankreich der Planung eines Terroranschlags auf eine Kirche während des Osterwochenendes verdächtigt. Die junge Frau aus der südfranzösischen Stadt Béziers sollte den Ermittlungsrichtern vorgeführt werden. Ihr wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
In ihrem Zimmer haben die Ermittler mehrere Produkte gefunden, mit denen sich Sprengstoff herstellen lässt, sowie Fotos von bewaffneten Dschihadisten. Außerdem wurde ein Foto des enthaupteten Lehrers Samuel Paty entdeckt. Paty war im Oktober von einem Angreifer brutal ermordet worden. Bei der 18-Jährigen wurde außerdem ein Notizbuch mit einem Rezept zur Herstellung von Sprengstoff gefunden sowie Notizen mit Bezügen zur islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" und zum Nationalsozialismus. Auf ihrem Telefon wurden Propagandabilder dschihadistischer Gruppen gefunden. Außerdem fanden die Ermittler die Zeichnung einer Kirche in der Nähe der Verdächtigen.
Die 18-Jährige, ihre Schwestern sowie ihre Mutter waren bereits in der Nacht zu Sonntag festgenommen worden. Die Ermittler fanden keine Hinweise, dass die Schwestern und die Mutter an der mutmaßlichen Planung einer Gewalttat beteiligt gewesen waren.
12.07 Uhr: Meditierender Mönch aus überfluteter Höhle in Thailand gerettet
Meditation mit unruhigem Ende: Rettungstaucher haben einen buddhistischen Mönch aus einer überfluteten Höhle in Thailand befreit, in die er sich zur Meditation zurückgezogen hatte. Der Abt eines Klosters alarmierte nach Angaben der Rettungskräfte die Behörden, nachdem der Mönch drei Tage nach dem Beginn einer Pilgerreise nicht zurückgekehrt war. Daraufhin wurde am Dienstag ein Taucherteam losgeschickt, musste den Einsatz in der Phra Sai Ngam-Höhle im Norden des Landes wegen starker Regenfälle jedoch zunächst abbrechen. Eine zweite Rettungsaktion mit rund 100 Helfern war schließlich erfolgreich. Der Mönch kam mit leichtem Fieber ins Krankenhaus. Der Einsatz weckt Erinnerungen an ein thailändisches Jugendfußballteam, das 2018 nach 18 Tagen aus einer überfluteten Höhle befreit wurde.
11.38 Uhr: Prozess um schweren Kindesmissbrauch: Öffentlichkeit ausgeschlossen
Am Landgericht Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) hat ein Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes begonnen, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex von Münster (Nordrhein-Westfalen) steht. Die Vorsitzende Richterin Daniela Lieschke schloss die Öffentlichkeit aber kurz nach Beginn wieder aus, noch bevor die Anklage verlesen wurde. Grund dafür sei, dass schutzwürdige Interessen des Angeklagten und des Opfers berührt würden. Zudem gehe es auch um eine Unterbringung des 35-jährigen Angeklagten in einer psychiatrischen Einrichtung.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus Ueckermünde (Vorpommern-Greifswald) vor, einen neunjährigen Jungen vier Mal auf schwere Art und Weise sexuell misshandelt zu haben. Die Taten, an denen auch der Stiefvater des Jungen beteiligt gewesen sein soll, hätten sich zwischen Januar und Juli 2019 in der Region Ueckermünde ereignet. Das Urteil soll öffentlich verkündet werden.
11.24 Uhr: Von der Leyen auf dem Sofa: Türkei verteidigt Sitzordnung
In der Diskussion um die Sitzordnung beim EU-Türkei-Treffen in Ankara hat sich die Türkei gegen Vorwürfe aus Brüssel verteidigt. Es habe "ungerechte Anschuldigungen gegenüber der Türkei gegeben", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. "Es wurde entsprechend der Anregungen der EU-Seite so eine Sitzordnung aufgestellt. Punkt." Das Treffen sei entsprechend internationaler Standards und "türkischer Gastfreundschaft" abgehalten worden.
Bei dem Treffen mit Erdogan im türkischen Präsidentenpalast war am Dienstag für Michel ein großer Stuhl neben dem türkischen Staatschef reserviert. Von der Leyen bekam hingegen einen Platz auf einem Sofa in einiger Entfernung zugewiesen. Dort saß sie dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu gegenüber, der ebenfalls an dem Gespräch teilnahm.
10.46 Uhr: Nach erneuter Krawallnacht: Nordirlands Parlament hält Sondersitzung ab
Nach einer weiteren Nacht mit heftigen Ausschreitungen in der nordirischen Hauptstadt Belfast wollte die Regierung in dem britischen Landesteil am Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Das teilte Co-Regierungschefin Michelle O'Neill von der Sinn-Fein-Partei am späten Mittwochabend mit.
Nordirland wird von einer Einheitsregierung aus den beiden jeweils größten Parteien von protestantisch-unionistischer und katholisch-republikanischer Seite regiert. Auch das Regionalparlament werde über die Vorfälle beraten, berichtete der "Belfast Telegraph".
Nach Angaben der Polizei waren bei Krawallen in der Nacht mindestens sieben Polizisten verletzt worden. Ein Linienbus ging in Flammen auf. Der britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich zutiefst besorgt von den Ausschreitungen. In einer Twitter-Nachricht verurteilte er insbesondere die Angriffe auf Beamte, den Fahrer des ausgebrannten Busses und einen Journalisten am Mittwochabend. "Diejenigen, die in Gewalt, Sachbeschädigung, Aufwiegelung der Jugend und Angriffen auf die Polizei verwickelt sind, müssen aufhören" schrieb er.

10.43 Uhr: China verärgert über britisches Asyl für Hongkonger Aktivisten
Neun Monate nach seiner Flucht aus Hongkong hat der prominente Aktivist Nathan Law in Großbritannien politisches Asyl bekommen. Die Entscheidung sorgte für neue Verstimmungen zwischen London und Peking. Der chinesische Außenamtssprecher Zhao Lijian warf der britischen Seite vor, gesuchte Kriminelle zu schützen und unverhohlen Hongkonger Separatisten zu unterstützen. Es sei eine krasse Einmischung in die Hongkonger Justiz, ein Verstoß gegen internationales Recht und grundlegende internationale Normen.
Der 27-jährige frühere Oppositionsabgeordnete berichtete auf Twitter, dass sein Asylantrag nach vier Monaten Prüfung genehmigt worden sei. "Die Tatsache, dass unter Berufung auf das nationale Sicherheitsgesetz nach mir gefahndet wird, zeigt, dass ich schwerer politischer Verfolgung ausgesetzt bin und wahrscheinlich nicht ohne Risiko nach Hongkong zurückkehren kann."
10.19 Uhr: Vermisste Isabella zurück in Deutschland
Die zuvor vermisste Isabella aus Celle ist am Morgen aus Frankreich nach Deutschland zurückgekehrt. Die 16-jährige Schülerin sei äußerlich körperlich unversehrt und wieder in der Obhut ihrer Eltern, teilte die Polizei mit. Der Vater war am Mittwoch in die Nähe von Paris gereist, um seine seit dem 22. März verschwundene Tochter abzuholen. Die Ermittlungen zu der Reise des Mädchens dauerten noch an. "Nach aktuellem Stand gibt es bislang keine konkreten Anhaltspunkte für eine Straftat", sagte eine Polizeisprecherin.
Nach zwei Wochen vergeblicher Suche hatte die Kriminalpolizei in Celle mit einem Video auf Facebook um Hilfe gebeten, das vielfach geteilt wurde. Auch eine Beamtin im Bundeskriminalamt (BKA) habe das Video gesehen, hieß es. Ihr sei die Ähnlichkeit mit einem in Frankreich aufgefundenen Mädchen aufgefallen.
10.15 Uhr: US-Neonazi gesteht Drohungen gegen Journalisten und Aktivisten
Ein führendes Mitglied der US-Neonazi-Gruppierung Atomwaffen Division hat Hassverbrechen gegen Journalisten und Aktivisten gestanden. Der 25-Jährige bekannte sich am Mittwoch vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Washington der ihm vorgeworfenen "Hassverbrechen" und der "Verschwörung" schuldig, wie das US-Justizministerium mitteilte. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Das Urteil soll am 28 Juni fallen.
Der Rechtsextremist war zu Beginn des vergangenen Jahres ebenso wie drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe bei einer landesweiten Razzia festgenommen worden. Die Männer sollen sich verschworen haben, um Journalisten und kritische Aktivisten zu bedrohen und einzuschüchtern. Zwei der Mittäter hatten bereits ähnliche Geständnisse abgelegt.
Dem Ministerium zufolge tauschten sich die vier Beschuldigten über einen verschlüsselten Chat aus und nahmen vor allem Juden und afroamerikanische Journalisten ins Visier. Zwei der Männer entwarfen demnach Plakate mit Nazi-Symbolen, Waffen, Molotowcocktails sowie Drohungen, die per Mail oder per Post an die Betroffenen verschickt wurden.
10.14 Uhr: Anhänger kippt: 18 Tonnen Gülle fluten Keller
Etwa 18 Tonnen Gülle sind nach einem Unfall mit einem umgekippten Güllefass im nordrhein-westfälischen Horstmar ausgelaufen. Der Keller eines Wohnhauses sei rund 40 bis 50 Zentimeter gefüllt gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte vor Ort hätten die Gülle in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen von der Straße gesaugt und das Kellergeschoss abgepumpt. Dadurch sei eine Ausbreitung überwiegend verhindert worden. Ob eine Verseuchung oder Überdüngung vorliege, werde nun durch Bodenproben untersucht.
Ein 23-Jähriger war am Mittwochabend mit seinem Traktor unterwegs gewesen, als das angehängte Güllefass auf einmal umkippte, wie ein Polizeisprecher berichtete. Es sei ausgelaufen und gegen ein Carport gekracht, wodurch drei Fahrzeuge einen Totalschaden erlitten. Der Traktorfahrer sei leicht verletzt worden, hieß es. Die Straße wurde gesperrt.
9.48 Uhr: EU-Ratspräsident weist Kritik wegen "Sofa-Gate" zurück
EU-Ratspräsident Charles Michel hat Kritik an seinem Verhalten während des Treffens mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan zurückgewiesen. Dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen anders als er nicht neben Erdogan Platz nehmen konnte, sei auf "die strenge Auslegung der Protokollregeln durch die türkischen Dienste" zurückzuführen, erklärte Michel am Mittwochabend. Dies habe zu einer "herabgesetzten Behandlung" der Kommissionschefin geführt, die er bedauere.
Von der Leyen und Michel waren am Dienstag nach Ankara gereist, um Möglichkeiten einer Verbesserung der Beziehungen zur Türkei auszuloten. In einem Video ist zu sehen, wie die Kommissionschefin zum Auftakt im türkischen Präsidialamt zunächst stehen bleibt und mit einem "Ähm" reagiert, als sich Erdogan und Michel in zwei nebeneinander stehende Sessel setzen. Sie musste dann in beträchtlichem Abstand auf einem Sofa Platz nehmen.
Die "SofaGate" getaufte Affäre löste massive Kritik und Vorwürfe der Frauenfeindlichkeit aus. Michel selbst musste sich die Frage gefallen lassen, warum er nicht gegen die Behandlung seiner Kollegin protestiert habe.
9.36 Uhr: Israel gedenkt der Opfer des Holocaust – noch 174.500 Überlebende
Israel hat der sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust gedacht. Am Vormittag heulten landesweit zwei Minuten lang die Sirenen. Auf den Straßen blieben die Autos stehen, Menschen verharrten in stillem Gedenken. Anschließend begannen in dem Land zahlreiche Gedenkverstaltungen.
In Israel leben nach offiziellen Angaben noch 174.500 Überlebende. 83 Prozent von ihnen sind älter als 80 Jahre, 18 Prozent über 90. Mehr als 900 Holocaust-Überlebende in Israel sind über 100 Jahre alt. Das Durchschnittsalter liegt bei 84,5 Jahren, wie die zuständige Behörde vor dem Gedenktag mitteilte.
8.58 Uhr: Streit bei Schönheitswettbewerb auf Sri Lanka eskaliert
Ein Zwischenfall bei der Wahl zur "Mrs Sri Lanka" könnte nun auch juristische Folgen haben. Die frühere Gewinnerin Caroline Jurie hatte bei der Siegerehrung am vergangenen Wochenende gesagt, ihre Nachfolgerin Pushpika de Silva sei nicht für die Krone qualifiziert. Der Grund: Sie sei geschieden. Wie auf einem Video zu sehen ist, riss die Ex-Preisträgerin de Silva die Krone vom Kopf und setzte sie kurzerhand der Zweitplatzierten auf. Diese brach daraufhin in Tränen aus, die Entkrönte zog sich zurück - mit Kopfverletzungen, wie sie selbst später sagte.
8.31 Uhr: Deutsche Industrie erhält erneut mehr Aufträge
In der deutschen Industrie lässt der Auftragseingang weiter einen kräftigen Aufschwung erwarten. Im Februar seien 1,2 Prozent mehr Bestellungen in den Industrieunternehmen eingegangen als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
Damit ist der Auftragseingang seit Beginn des Jahres bereits den zweiten Monat in Folge gestiegen. Allerdings wurde der Zuwachs bei den Bestellungen im Januar nach unten revidiert. Demnach stiegen die Aufträge zum Jahresauftakt nur um 0,8 Prozent im Monatsvergleich, nachdem zuvor ein Zuwachs um 1,4 Prozent gemeldet worden war.
7.45 Uhr: Forscher wollen vor Helgoland Wrack von Kriegsschiff untersuchen
Auf der Suche nach gefährlicher Alt-Munition in der Nordsee sind am Morgen Wissenschaftler von Bremerhaven aus mit dem Forschungsschiff "Heincke" Richtung Helgoland aufgebrochen. Ziel ist das Wrack des Kreuzers "SMS Mainz", der 1914 westlich der Hochseeinsel versenkt worden war. Es sollen Proben genommen werden, um mögliche Gefahren zu analysieren, die von im Wrack liegenden Kampfstoffen ausgehen, wie das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven mitteilte. Wegen Windes und turbulenter See war die Abfahrt mehrfach verschoben worden. Nach offiziellen Schätzungen liegen allein in der deutschen Nordsee rund 1,3 Millionen Tonnen Munition aus Weltkriegszeiten. Über die Auswirkungen, die die Altlasten auf die Umwelt haben, ist bisher wenig bekannt. Ein Forschungsteam unter Leitung des DSM sucht im Rahmen des 2018 gestarteten Projektes "North Sea Wrecks" (Nordsee Wracks) nach Antworten.
6.57 Uhr: Bekannter Sänger und Schauspieler in Myanmar festgenommen
Der bekannte myanmarische Schauspieler und Sänger Paing Takhon, der sich dem Protest gegen die Militärjunta angeschlossen hatte, ist festgenommen worden. Der 24-Jährige wurde heute aus dem Haus seiner Mutter in der Wirtschaftsmetropole Yangon abgeführt, wie örtliche Medien berichteten. Über die offiziellen Gründe seiner Festnahme wurde zunächst nichts bekannt. Paing Takhon ist nicht nur in Myanmar, sondern auch im benachbarten Thailand ein Star. Er hat an den Demonstrationen gegen die Militärjunta teilgenommen und übt auch über die Onlinenetzwerke Facebook und Instagram Einfluss aus. Kurz vor seiner Festnahme teilte er in den Netzwerken mit, das er sich nicht bei guter Gesundheit befinde.
6.00 Uhr: Tesla kritisiert Genehmigungsverfahren rund um deutsches Werk
Tesla greift zu scharfer Kritik an den Genehmigungsverfahren für sein Elektroauto-Werk bei Berlin. Der US-Konzern argumentiert in einer heute veröffentlichten Stellungnahme, die Fabrik helfe durch Verbreitung von E-Mobilität im Kampf gegen die Erderwärmung. "Der deutsche Genehmigungsrahmen für Industrie- und Infrastrukturprojekte sowie für die Raumplanung steht in direktem Gegensatz zu der für die Bekämpfung des Klimawandels notwendigen Dringlichkeit der Planung und Realisierung solcher Projekte", kritisierte Tesla. "Besonders irritierend" sei für Tesla, dass es 16 Monate nach dem Antrag noch keinen Zeitplan für die Erteilung einer endgültigen Genehmigung gebe. Das "eklatanteste Problem" sei, dass in aktuellen Verfahren und Gesetzen Projekte, die den Klimawandel bekämpften und solche, die ihn beschleunigten, gleich behandelt würden.
5.05 Uhr: Abschiebeflug aus Deutschland in Kabul eingetroffen
In Afghanistan ist erneut ein Flugzeug aus Deutschland mit 20 abgeschobenen Männern an Bord eingetroffen. Die Maschine landete in den frühen Morgenstunden in der Hauptstadt Kabul, wie Beamte am Flughafen der Deutschen Presse-Agentur sagten. Es war die 38. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 1035 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie war im Dezember erstmals seit März 2020 ein Abschiebeflug eingetroffen. Seither wurde monatlich jeweils ein Flug durchgeführt.
4.55 Uhr: Grüne wollen Zuschüsse für parteinahe Stiftungen neu regeln
Die Verteilung staatlicher Zuwendungen an die parteinahen Stiftungen sollte aus Sicht der Grünen gesetzlich geregelt werden und nicht mehr dem Haushaltsausschuss des Bundestages überlassen sein. Die Grünen-Bundestagsfraktion erhofft sich so auch eine Handhabe, um eine mögliche Auszahlung von Geldern an die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung in Zukunft zu verhindern. Bislang hat die Stiftung, die von der ehemaligen CDU-Politikerin Erika Steinbach geleitet wird, nach Angaben der Bundesregierung noch keine öffentlichen Gelder erhalten. "Wir brauchen klare und nachvollziehbare Regeln, die eine Grundlage für die transparente Finanzierung für alle politischen Stiftungen in einem Gesetz festlegen", sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Britta Haßelmann, der Deutschen Presse-Agentur.
4.13 Uhr: Vier syrische Soldaten offenbar bei israelischen Angriffen verletzt
Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach offiziellen Angaben aus Damaskus vier Soldaten der syrischen Regierungstruppen verletzt worden. Die Angriffe in der Umgebung der Hauptstadt Damaskus in der vergangenen Nacht hätten zudem "einigen materiellen Schaden verursacht", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Armee-Angaben. Die syrische Luftabwehr habe die meisten der israelischen Raketen abgefangen. Nähere Angaben zu den Angriffen machte Sana nicht. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, bei den Angriffen sei ein Waffenlager zerstört worden, das unter iranischer Kontrolle gestanden habe. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Organisation lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.
4.08 Uhr: Hongkonger Aktivist Nathan Law erhält Asyl in Großbritannien
Neun Monate nach seiner Flucht aus Hongkong hat der prominente Aktivist Nathan Law in Großbritannien politisches Asyl bekommen. Der 27-jährige frühere Oppositionsabgeordnete berichtete auf Twitter, dass sein Antrag nach vier Monaten Prüfung genehmigt worden sei. "Die Tatsache, dass unter Berufung auf das nationale Sicherheitsgesetz nach mir gefahndet wird, zeigt, dass ich schwerer politischer Verfolgung ausgesetzt bin und wahrscheinlich nicht ohne Risiko nach Hongkong zurückkehren kann."
Bei seiner Wahl 2016 war Law der jüngste Parlamentarier in der Geschichte der früheren britischen Kronkolonie. Doch verlor er seinen Sitz ein Jahr später, als ein Gericht befand, dass er seinen Amtseid nicht aufrichtig geleistet habe.
4.05 Uhr: Myanmars Botschafter wird Zutritt zu Botschaft in London verwehrt
Myanmars Botschafter in Großbritannien, ein erklärter Gegner der Militärjunta in seinem Land, ist von seiner eigenen Botschaft in London ausgesperrt worden. Kyaw Zwar Minn sei zu dem Gebäude im Zentrum der britischen Hauptstadt der Zutritt verwehrt worden, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am frühen Morgen. Der Militärattaché habe ihn aufgefordert, das Gebäude zu verlassen, er sei nicht länger der Vertreter des Landes, zitierte die BBC den Botschafter. Dem "Telegraph" sagte Kyaw Zwar Minn demzufolge: "Sie sagten, sie hätten eine Anweisung aus der Hauptstadt erhalten, deshalb würden sie mich nicht reinlassen." "Dies ist Großbritannien, wie sind nicht in Myanmar." Die britische Regierung werde das nicht zulassen. Das sei ein "Putsch" des "myanmarischen Militärs". Laut Metropolitan Police in London versammelten sich vor der Botschaft Menschen, um ihren Protest gegen die Aussperrung des Botschafters kundzutun, wie PA berichtete.
4.05 Uhr: Oppositionskandidat gewinnt bei Bürgermeisterwahl in Seoul
Bei der Wahl eines neuen Bürgermeisters in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat die konservative Opposition der Mitte-links-Regierungspartei eine herbe Niederlage zugefügt. Auf den Kandidaten der Oppositionspartei Macht des Volkes (PPP), Oh Se Hoon, entfielen bei der Wahl am Mittwoch 57,5 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie die staatliche Wahlkommission heute mitteilte. Ohs stärkste Rivalin Park Young Sun von der regierenden Demokratischen Partei bekam demnach 39,2 Prozent. Auch in der zweitgrößten Stadt Busan gewann der Kandidat der PPP die Bürgermeisterwahl. Die Nachwahlen galten als wichtiger politischer Stimmungstest für die Präsidentenwahl im nächsten Jahr.
3.45 Uhr: US-Präsident Biden will mit Verfügung gegen "Geisterwaffen" vorgehen
Präsident Joe Biden will die Waffengesetze in den USA mit mehreren Verfügungen etwas verschärfen. Unter anderem soll damit gegen sogenannte Geisterwaffen vorgegangen werden, die aus Bauteilen zusammengesetzt werden, wie eine ranghohe Vertreterin des Weißen Hauses erklärte. Solche "Ghost Guns" können demnach einfach im Internet gekauft werden, teils in nur einer halben Stunde zusammengebaut werden und haben keine Seriennummer, die im Fall eines Verbrechens von der Polizei nachverfolgt werden könnte. Dies sei für die Sicherheitskräfte ein "zunehmendes Problem", sagte die Beamtin. Biden weise daher das Justizministerium an, innerhalb von 30 Tagen eine Vorschrift vorzulegen, um dabei zu helfen, deren Verbreitung zu stoppen, sagte sie. Biden wollte die Verfügungen demnach heute unterschreiben. Er sehe darin nur den Anfang des Kampfes für ein strengeres Waffenrecht, sagte die Beamtin.

3.32 Uhr: Zahlreiche Haiarten im Mittelmeer vom Aussterben bedroht
Mehr als die Hälfte aller Hai- und Rochenarten im Mittelmeer sind laut der Organisation WWF gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die Naturschützer machen Überfischung sowie Beifang als Hauptgründe aus, wobei sie sich auf eine heute vorgestellte Fallstudie des WWF aus Portugal berufen. Unter anderem fordert die Organisation mehr Transparenz in Bezug auf gemeldete Fänge und nachhaltige Fangmengen. Konkret spricht sich der WWF etwa für Bordkameras zur Kontrolle aus. "Die EU-Mitgliedstaaten spielen eine entscheidende Rolle in der Fischerei auf Haie und Rochen und ihre Fänge machen mit 18 Prozent den zweithöchsten Anteil weltweit aus", teilte die Organisation mit. Europa stelle global gesehen den Hauptabsatzmarkt für das Fleisch dieser Fische dar, die wertvollen Flossen würden nach Asien verkauft.
2.19 Uhr: Frachter vor Norwegen gesichert – Ölverschmutzung abgewendet
Ein verlassenes und antriebslos im Nordmeer schwankendes Frachtschiff ist von Spezialkräften in der vergangenen Nacht gesichert worden und wird nun in den Hafen der norwegischen Stadt Ålesund geschleppt. Bergungsmannschaften sei es gelungen, an Bord der "Eemslift Hendrika" zu gelangen und das Schiff mit zwei Schleppern zu verbinden, teilte die norwegische Küstenverwaltung mit. Zuvor war angesichts des schlechten Wetters befürchtet worden, das 112 Meter lange Schiff der niederländischen Reederei Amasus Shipping mit 350 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen Diesel an Bord könne auf Grund laufen - und sensible Naturgebiete in der Gegend verschmutzen.
1.13 Uhr: Tiger Woods vermeidet Reaktion zu stark überhöhtem Tempo vor Unfall
Tiger Woods hat einen direkten Kommentar zum Ermittlungsergebnis für seinen schweren Autounfall vermieden. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs war der 45 Jahre alte Golf-Star vor dem Unfall fast doppelt so schnell wie erlaubt, und mit 84 bis 87 Meilen pro Stunde (rund 134 bis 140 km/h) unterwegs. "In den vergangenen Tagen habe ich erfahren, dass das Los Angeles County Sheriff's Departement seine Ermittlungen zu meinem Verkehrsunfall am 23. Februar in Los Angeles beendet und abgeschlossen hat", schrieb Woods auf Twitter.
0.11 Uhr: Berliner protestieren gegen Abschiebungen nach Afghanistan
Zahlreiche Demonstranten haben am gestrigen Abend am Terminal 5 des Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld gegen die Abschiebung Asylsuchender nach Afghanistan protestiert. Ein Teil der Demonstranten blockierte dabei Zufahrtsstraßen, ein anderer Teil gelangte nach Angaben der Polizeiinspektion Flughafen auf das Betriebsgelände am Südostrand Berlins. Angemeldet waren der Polizei zufolge 50 bis 75 Personen, allerdings seien am Abend rund 350 erschienen; etwa 150 von ihnen seien auf das Betriebsgelände vorgedrungen. Zu den Protesten aufgerufen hatte der Flüchtlingsrat Brandenburg, der für Mittwochabend mit einer Sammelabschiebung nach Afghanistan gerechnet hatte. Offiziell bestätigt wurde das jedoch nicht.