+++ 23.50 Uhr: Attentäter von Ansbach gab bulgarischem TV Interviews +++
Der Attentäter von Ansbach ist während seines Aufenthalts in Bulgarien dort zwei Mal von Fernsehreportern interviewt worden. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wiederholte die Auszüge aus dem Jahr 2013 am Mittwoch noch einmal, in denen der junge Syrer unter anderem berichtet, dass er in Aleppo Mathematiklehrer gewesen sei. Er habe seine Familie verloren und habe daraufhin beschlossen zu fliehen.
Eine TV-Reporterin, die damals mit dem jungen Mann sprach, beschrieb ihn als "eher ruhig, zurückhaltend, sogar schüchtern". Er habe ihr versichert, dass er Gewalt ablehne und Menschen nicht "nach ihrem Glauben und ihrer Religion" einteile.
Wie das bulgarische Innenministerium mitteilte, reiste der Mann im Juli 2013 illegal über die Türkei nach Bulgarien ein, das er ungefähr Mitte 2014 wieder verließ. In der Zeit sei er den Behörden nicht aufgefallen. Laut der Chefin der bulgarischen Flüchtlingsbehörde, Petja Parwanowa, erhielt der Syrer im Dezember 2013 "humanitären Schutz". Dieser Status erlaubt es anders als bei einer Anerkennung als Flüchtling nicht, ohne Visum innerhalb der EU zu reisen.
Dennoch gelangte der Syrern nach Deutschland, von wo er eigentlich wieder nach Bulgarien hätte abgeschoben werden sollen. Anfang 2015 wurde der Bescheid aber außer Kraft gesetzt, der Flüchtling wurde daraufhin geduldet. Mitte Juli erhielt er eine neue Abschiebeandrohung, wenige Tage später sprengte er sich in Ansbach vor einem Lokal in die Luft.
+++ 23.31 Uhr: Facebook-Gewinn schnellt in die Höhe +++
Das Turbo-Wachstum beim größten Online-Netzwerk der Welt hält an: Ein boomendes Werbegeschäft hat Facebook im zweiten Quartal einen Milliarden-Gewinn in die Kassen gespült. Vor allem mit Anzeigen auf Smartphones verdient das Unternehmen prächtig. Die am Mittwoch nach US-Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich.
"Unsere Community und unser Geschäft hatten ein weiteres gutes Quartal", kommentierte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Sein Unternehmen verdreifachte den Gewinn im Jahresvergleich beinahe von 719 Millionen auf 2,1 Milliarden Dollar (derzeit etwa 1,9 Mrd Euro). Der Umsatz kletterte um 59 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar.
Die Werbeeinnahmen, Facebooks mit Abstand wichtigste Geldquelle, legten um 63 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar zu. Der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten an den Anzeigenerlösen wuchs im Jahresvergleich von 76 auf 84 Prozent.
+++ 22.06 Uhr: Türkei schließt 45 Zeitungen und 16 TV-Sender +++
Die türkische Regierung hat die Schließung von 45 Zeitungen und 16 Fernsehsendern angeordnet. Das teilte ein Behördenvertreter mit, der damit ein Regierungsdekret bestätigte. Nach dem gescheiterten Militärputsch hatte die Regierung bereits zahlreiche kritische Journalisten ins Visier genommen und dutzende Haftbefehle ausgestellt.
+++ 21.33 Uhr: Ausflugsboot auf der Donau kentert +++
Auf der Donau in Ulm ist ein Ausflugsboot gekentert. Verletzt wurde bei dem Unfall der "Ulmer Schachtel" aber niemand, wie die Polizei mitteilte. Die 24 Gäste konnten sich demnach - teils schwimmend - ans Ufer retten. Unter den Gästen waren auch zwei Kinder. Der 73 Jahre alte Kapitän hatte versucht, das Ufer anzufahren, nachdem im Heck des Bootes Wasser entdeckt worden war. Dabei kam das Boot in eine Strömung und kenterte.
+++ 20.49 Uhr: Steinmeier warnt vor "schrillen Tönen" +++
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die unter dem Eindruck der jüngsten Gewalttaten erhobenen Forderungen nach schärferen Abschieberegelungen und einer rigoroseren Flüchtlingspolitik scharf kritisiert. "Gerade in einer Lage großer Verunsicherung wie heute sollten wir besonders behutsam sein und uns vor parteipolitischem Wettbewerb und schrillen Tönen hüten", sagte er den "Ruhr Nachrichten" (Donnerstag). "Der schreckliche Fall in München mit neun jungen Opfern hatte nach allem, was wir wissen, weder einen terroristischen Hintergrund, noch handelte es sich bei dem Täter um einen Flüchtling", betonte der Sozialdemokrat.
+++ 20.15 Uhr: Stiftung gegen Freilassung des Reagan-Attentäters +++
Die Ronald-Reagan-Stiftung reagierte enttäuscht auf die angekündigte Freilassung von Reagan-Attentäter John Hinckley. In einer Stellungnahme hieß es: "Im Gegensatz zur Entscheidung des Richters glauben wir, dass John Hinckley nach wie vor eine Bedrohung für andere darstellt. Wir sind strikt gegen seine Freilassung."
+++ 20.08 Uhr: Polizei räumt Einkaufszentrum in Bremen +++
Zur Abwehr möglicher Gefahren durch einen psychisch kranken Mann ist ein Einkaufszentrum in Bremen evakuiert worden. Wie die Polizei mitteilte, soll es sich bei dem verdächtigen Mann um einen 19-Jährigen handeln, der aus der Psychiatrie entwichen sei.
Beamte hätten nach Hinweisen zunächst versucht, den Mann in dem Gebäude aufzuspüren. Da dies nicht erfolgreich war, seien die Besucher des Einkaufszentrums gebeten worden, das Gebäude zu verlassen.
Erst am Nachmittag war in Bremen wegen einer Bombendrohung ein Supermarkt evakuiert und abgesperrt worden. Nachdem durch nicht Auffälliges gefunden wurde, waren die Maßnahmen beendet worden.
+++ 19.23 Uhr: Schwere Unwetter - Straßen in Berlin unter Wasser +++
Heftige Gewitter mit starkem Regen haben in Teilen Deutschlands erneut zu Schäden geführt. In Berlin wurden zahlreiche Straßen überschwemmt, die Feuerwehr war stundenlang im Dauereinsatz. Auch aus der Gegend rund um Wittenberg in Sachsen-Anhalt gingen unentwegt Notrufe ein, um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen zu melden, wie ein Polizeisprecher sagte.
In Berlin traf es besonders schwer den Gleimtunnel - eine Unterführung zwischen den Stadtteilen Wedding und Prenzlauer Berg. Dort standen geparkte Autos bis zum Dach in den Fluten und wurden weggeschwemmt. Zudem war auf Videos zu sehen, wie der Starkregen anscheinend eine Überschwemmung in der Flüchtlingsunterkunft in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof verursachte. Wegen des Unwetters war der Betrieb auf der U-Bahn-Linie 2 in Berlin-Mitte für einige Zeit eingestellt, wie die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) via Twitter mitteilte.
Der Deutsche Wetterdienst warnte für Mittwoch vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen im Osten und im Südosten Deutschlands. Bereits am Dienstagabend war auch Bayern wieder betroffen. Polizei, Technisches Hilfswerk und Feuerwehr eilten zu überfluteten Unterführungen, Kellern, Tiefgaragen, Fabrikhallen und umgestürzten Bäumen. Vereinzelt kam es nach Blitzschlägen zu kleineren Bränden.
+++ 18.57 Uhr: Gedenkgottesdienst für ermordeten Priester in Notre-Dame +++
Ein Gedenkgottesdienst in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat an den bei einem Anschlag ermordeten Priester erinnert. An der Messe nahmen am Mittwochabend auch Präsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls teil, wie der Élyséepalast auf Twitter mitteilte. Die berühmte Kathedrale im Herzen der französischen Hauptstadt wurde aus diesem Anlass streng bewacht, Besucher mussten ihre Taschen vorzeigen. Zwei mutmaßliche Islamisten hatten am Dienstag bei der Morgenmesse in einer Kirche in der Normandie Geiseln genommen und den 86 Jahre alten Priester umgebracht, die Polizei erschoss die Täter.
+++ 18.17 Uhr: Kopf der "Enkeltrick"-Betrügerbande festgenommen +++
Mit Hilfe einer internationalen Fahndung ist ein Kopf einer "Enkeltrick"-Betrügerbande in Ungarn festgenommen und nach Hamburg überstellt worden. Der 29 Jahre alte Mann gelte als Mitglied eines Führungstrios in diesen Fällen, teilte die Polizei Hamburg mit. Mit dem "Enkeltrick" werden ältere Menschen getäuscht, indem ihnen eine persönliche Beziehung und eine finanzielle Notlage vorgegaukelt werden, um sie um Ersparnisse oder Schmuck zu bringen.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte gegen den Beschuldigten im Oktober 2015 einen Haftbefehl erwirkt und ihn international zur Festnahme ausschreiben lassen, teilte die Polizei mit. Das Ermittlungsverfahren gegen eine Familie, die in mehr als 180 Fällen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg mit dem "Enkeltrick" Menschen geschädigt haben soll, läuft seit 2011. Diesbezüglich seien im Mai 2014 in Deutschland und Polen 30 Objekte durchsucht und 20 Haftbefehle erwirkt worden, erklärte die Polizei.
+++ 17.53 Uhr: Polizei: Keine Explosion in Zirndorf +++
Ein Koffer hat nahe der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Zirndorf bei Nürnberg gebrannt. Zeugen berichteten nach Polizeiangaben zuvor von einer Explosion. Verletzt worden sei bei dem Vorfall am Mittwoch niemand, teilten die Ermittler mit.
"Offensichtlich waren zu keinem Zeitpunkt Personen in Gefahr." Per Twitter schrieben die Beamten: "Keine Explosion, keine Verletzten. Einsatzkräfte vor Ort. Keine akute Gefährdung der Umgebung."
Eine Streife löschte den brennenden Koffer schnell. Er lag etwa 300 Meter vom Haupteingang der Einrichtung entfernt. Danach untersuchten ihn zunächst Fachleute der Kriminalpolizei Fürth und anschließend Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes.
Hinweise, dass in dem Koffer ein Sprengsatz gezündet wurde, gab es den Angaben zunächst keine. "Möglicherweise kommt eine in dem Koffer gelagerte Spraydose für die Explosion in Frage", hieß es in einem ersten Bericht.
Die Polizei sucht nun die Besitzer des Koffers und bat mögliche Zeugen um Hilfe. Es soll sich um einen etwa 30 Jahre alten Mann und eine sehr schlanke etwa 25-jährige Frau handeln. Beide hätten Koffer dabei gehabt - einen schwarzer Koffer mit einer weißen Tüte und einen roten Hartschalenkoffer mit dunkelgrauer Umrandung oder Reißverschluss. Direkt neben der Erstaufnahmeeinrichtung ist die Polizeiinspektion untergebracht.
+++ 16.49 Uhr: Polizeieinsatz vor Erstaufnahme in Zirndorf - angeblich Explosion +++
In unmittelbarer Nähe einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im bayerischen Zirndorf soll es nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) eine Explosion gegeben haben. Ein mit Spraydosen gefüllter Koffer sei rund 200 Meter von der Einrichtung entfernt explodiert. Verletzt wurde demnach niemand.
Eine Sprecherin der Polizei Mittelfranken bestätigte zunächst nur, dass es in der Nähe der Erstaufnahmeeinrichtung einen "größeren Polizeieinsatz" gebe, der noch laufe. Der BR berichtete unter Berufung auf Polizeiangaben, Augenzeugen hätten in einer Kleingartenanlage einen lauten Knall gehört und unmittelbar danach einen brennenden Koffer entdeckt. Über Hintergründe war zunächst noch nichts bekannt.
+++ 16.38 Uhr: Frauen und Kinder in Flüchtlingheimen sollen besser geschützt werden +++
Frauen und Kinder in Flüchtlingsunterkünften sollen auf der Grundlage bundeseinheitlicher Standards besser geschützt werden. Am Mittwoch wurden Mindeststandards veröffentlicht, die als Leitlinien für die Erstellung von Schutzkonzepten "in jeder Form von Flüchtlingsunterkunft" gelten sollen, wie das Bundesfamilienministerium in Berlin mitteilte. Die Leitlinien beziehen sich auf Bereiche wie Personal, bauliche Voraussetzungen oder das Risikomanagement bei Gewalt- und Gefährdungssituationen.
"Wir müssen alles dafür tun, damit Kinder, Jugendliche und Frauen in den Flüchtlingsunterkünften geschützt sind und sich sicher fühlen", erklärte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). Darüber hinaus hält Schwesig eine bundesgesetzliche Regelung für erforderlich, die die Träger von Flüchtlingsunterkünften zur Entwicklung und Einhaltung solcher Schutzkonzepte verpflichtet. "Dazu sind wir in guten Gesprächen mit den Bundesländern", sagte sie.
Die Mindeststandards wurden unter dem Dach der Bundesinitiative "Schutz von Frauen und Kindern in Flüchtlingsunterkünften" gemeinsam mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und einem breiten Netzwerk von Partnern erarbeitet. Neben dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen vor Gewalt geht es darum, den Zugang zu Bildungsangeboten und psychosozialer Unterstützung in Flüchtlingsunterkünften zu verbessern.
+++ 15.56 Uhr: Reagan-Attentäter soll freikommen +++
35 Jahre nach dem Anschlag auf Ronald Reagan soll der Attentäter John Hinckley eine psychiatrische Klinik verlassen dürfen. Das entschied ein Gericht in Washington laut Medienberichten. Der 61-Jährige stelle keine Gefahr mehr für sich oder andere dar, hieß es in der Begründung. Die Entscheidung ist aber mit hohen Auflagen verbunden.
Hinckley hatte am 30. März 1981 in Washington auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan geschossen. Neben Reagan wurden zwei Sicherheitsbeamte sowie sein Sprecher verletzt. 1982 sprach ein Geschworenengericht den Attentäter von allen Anklagepunkten frei, da Hinckley zur Tatzeit geistig nicht zurechnungsfähig gewesen sei.
Seitdem lebte er in der psychiatrischen Klinik.
+++ 14.01 Uhr: Über 8600 Soldaten an Putsch in Türkei beteiligt +++
Nach Angaben der türkischen Armee haben 8651 Militärangehörige oder 1,5 Prozent der Streitkräfte an dem Putschversuch am 15. Juli teilgenommen. Die "überwältigende Mehrheit" der Soldaten sei gegen den Umsturzversuch gewesen, heißt es in einer von der Nachrichtenagentur Doga verbreiteten Stellungnahme. Zudem listete die Armee die bei dem Putschversuch genutzte militärische Ausrüstung auf. Dazu gehörten 35 Flugzeuge (7 Prozent der gesamten Flotte), 24 davon Kriegsflugzeuge; 37 Hubschrauber (8 Prozent), inklusive acht Kampfhubschrauber; sowie 246 gepanzerte Fahrzeuge (2,7 Prozent), inklusive 74 Panzer. Die Putschisten kontrollierten auch drei Schiffe. Die türkische Armee ist mit 680.000 Angehörigen die zweitgrößte innerhalb der Nato.
+++13.45 Uhr: Niersbach legt Berufung gegen Sperre durch Fifa-Ethikhüter ein +++
Der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wird gegen seine Sperre durch die Ethikhüter des Fußball-Weltverbands Fifa vorgehen. "Nach Beratung mit meinen Anwälten werde ich Berufung einlegen", sagte Niersbach der "Bild"-Zeitung. "Schon allein, um die schriftliche Begründung für das Urteil zu erhalten. Ich kann nur wiederholen, dass ich das Urteil für überzogen halte, und bin es mir deshalb auch selber schuldig, dagegen anzugehen."
Die rechtsprechende Kammer der Fifa-Ethikkommission hatte Niersbach im Zuge der Affäre um die WM 2006 zu einer einjährigen Sperre verurteilt. Niersbach verliert dadurch seine Ämter auf internationaler Bühne als Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees und des Fifa-Councils. Auch die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikhüter, die einen Bann von zwei Jahren gefordert hatte, kann Einspruch erheben.
+++ 13.14 Uhr: Zwei mutmaßliche Terror-Unterstützer in Italien festgenommen +++
Die Polizei in Italien hat zwei mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen. Die beiden Männer stehen im Verdacht, in Italien Propaganda für den IS betrieben zu haben, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Ein dritter Mann wurde angezeigt. Die drei Verdächtigen im Alter zwischen 27 und 44 Jahren lebten in Savona im Nordwesten Italiens und waren unter anderem wegen Drogendelikten vorbestraft.
Bei der Durchsuchung der Wohnungen der Männer fand die Polizei unter anderem Kokain, insgesamt 5000 Euro Bargeld und mehrere italienische Pässe und Handys. Die Ermittlungen ergaben nach Angaben der Polizei, dass die Männer unter anderem mit falschen Profilen in sozialen Netzwerken versuchten, Menschen vom Islamischen Staat zu überzeugen. Es sei ein "dichtes Netz an Kontakten" rekonstruiert worden.
+++ Mindestens 55 Tote bei schwerem Anschlag in Syrien +++
Bei einem der schwersten Anschläge in Syrien seit Monaten sind mindestens 55 Menschen gestorben und mehr als 160 verletzt worden. Viele Personen lägen nach den Bombenangriffen auf kurdische Sicherheitskräfte und Behörden in der nordöstlichen Stadt Kamischli aber noch unter Trümmern begraben. Das sagt der Direktor des Nationalen Krankenhauses in Kamischli, Omar al-Akub. Das IS-Sprachrohr Amak reklamierte die Tat in einer Botschaft im Internet für die Terrormiliz Islamischer Staat. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte explodierte eine Autobombe nahe einer Justizbehörde und einem Gebäude der Sicherheitskräfte. Aktivisten aus der Region berichteten von einem mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen, der in die Luft geflogen sei. Es seien vor allem Zivilisten ums Leben gekommen.
+++ 12.10 Uhr: Deutsche Bahn setzt auf vollautomatische Züge ab spätestens 2025 +++
Die Deutsche Bahn will spätestens 2025 vollautomatische Züge auf die Schiene setzen. "Das ist keineswegs als Kampfansage an die Lokführer zu verstehen", betonte Bahn-Chef Rüdiger Grube am Mittwoch in Berlin. Das vollautomatische Fahren auf der Schiene biete "viele Chancen, das Berufsbild des Lokführers weiter aufzuwerten".
De facto experimentiert die Deutsche Bahn bereits seit Längerem mit fahrerlosen Zügen. Anfang Juni hatte Grube in einem Zeitungsinterview gesagt, dass das Unternehmen spätestens 2023 so weit sein werde, "dass wir in Teilen unseres Netzes vollautomatisch fahren können". Darauf hatte vor allem die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit harscher Kritik reagiert.
+++ 12.00 Uhr: Gauland-Forderung: Asylrecht für Muslime aussetzen +++
Nach den jüngsten mutmaßlich islamistischen Anschlägen will AfD-Vize Alexander Gauland das Asylrecht für Muslime aussetzen. "Wir können es uns aus Sicherheitsgründen nicht mehr leisten, noch mehr Muslime unkontrolliert nach Deutschland einwandern zu lassen", erklärte der stellvertretende AfD-Vorsitzende am Mittwoch. Deshalb müsse "das Asylrecht für Muslime umgehend ausgesetzt werden, bis alle Asylbewerber, die sich in Deutschland aufhalten, registriert, kontrolliert und deren Anträge bearbeitet sind".
Im Grundgesetz-Artikel 16a heißt es: "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht." Ausnahmen sind nur vorgesehen, wenn die Flüchtlinge aus einem anderen EU-Land oder aus einem sicheren Herkunftsstaat einreisen.
+++ 10.50 Uhr: Unbekannter blendet Piloten von Passagierjet über Wolfsburg mit Laserpointer +++
Ein Unbekannter hat die Piloten eines Passagierflugzeugs über Wolfsburg mit einem Laserpointer geblendet und damit mehr als 150 Menschen an Bord gefährdet. Die Besatzung habe den Jet der Fluggesellschaft Condor zwar wie geplant sicher in Hannover gelandet, teilte die Polizei in Wolfsburg am Mittwoch mit. Die Piloten hätten sich allerdings sofort in ärztliche Behandlung begeben müssen, um mögliche Augenverletzungen auszuschließen.
"Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Piloten so schwer verletzt worden wären, dass sie den Flug nicht sicher zur Landung gebracht hätten", erklärten die Beamten. Es handle sich bei dem Vorfall, der sich schon vor eineinhalb Wochen am 17. Juli ereignet hatte, "nicht mehr um einen Dummejungenstreich, sondern um einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr". Der Täter habe das Leben von 159 Menschen "leichtfertig riskiert"
+++ 10.20 Uhr: Mutter des Amokläufers von Winnenden haftet nicht für Folgen +++
Die Mutter des Amokläufers von Winnenden muss nicht für die Behandlungskosten von Opfern und Hinterbliebenen der Tat aufkommen. Die klagende Unfallkasse hat ihre Berufung gegen ein Urteil des Landgerichts Stuttgart vom August 2015 zurückgezogen, wie das Oberlandesgericht Stuttgart am Mittwoch mitteilte. Der 13. Zivilsenat des OLG hatte zuvor deutlich gemacht, dass die Mutter im Gegensatz zum Vater ihre Aufsichtspflicht über den 17-Jährigen Amokläufer aus Sicht des Gerichts nicht verletzt hat.
Sie hätte keine Kenntnis davon haben müssen, dass der Vater die Schusswaffe offen im Schlafzimmerschrank liegen hatte, hieß es. Mit der Waffe erschoss ihr Sohn 2009 beim Amoklauf 15 Menschen und sich selbst. Im Prozess sei zudem klar geworben, dass damals keine erhöhte Aufsichtspflicht über den 17-Jährigen bestand. Auch nach ärztlicher Einschätzung habe nichts darauf hingedeutet, dass sein sozial auffälliges Verhalten in Gewalt umschlagen könnte.
Der Vater war vom Landgericht dazu im August dazu verurteilt worden, der Unfallkasse Baden-Württemberg die Kosten für die Heilbehandlung von Schülern, Eltern und Lehrern ersetzen zu müssen. Die Schadenersatzklage gegen die Mutter hingegen scheiterte.
+++ 09.48 Uhr: Haftbefehle gegen 47 Ex-Mitarbeiter der Zeitung "Zaman" in der Türkei +++
Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei sind Haftbefehle gegen 47 frühere Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitung "Zaman" erlassen worden. Wie ein Behördenvertreter am Mittwoch mitteilte, sind neben leitenden Angestellten auch einige Kolumnisten der Zeitung betroffen. "Zaman" gehörte zur Hizmet-Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen, den die türkische Regierung für den Putschversuch verantwortlich macht, und wurde im März unter Zwangsverwaltung gestellt.
+++ 07.47 Uhr: Rechtspopulisten und Nationalkonservative attackieren Merkel +++
Nach den Anschlägen in Deutschland nutzen führende Akteure rechtspopulistischer und nationalkonservativer Parteien in Europa die Gewalttaten für Kritik an der deutschen Flüchtlingspolitik. Für den niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders ist klar, wer dafür verantwortlich ist: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er twitterte eine Fotomontage, die Merkel mit Blut befleckten Händen zeigt. Der ehemalige Chef der europakritischen Ukip-Partei in Großbritannien, Nigel Farage, nannte die Entscheidung der Kanzlerin, ungehindert Flüchtlinge ins Land zu lassen, die schlechteste, die je ein europäischer Politiker seit 1945 getroffen habe.
Auch der französische Front National nutzte den Selbstmordanschlag von Ansbach für Kritik: "Die Aufnahme von Migranten ist ein Wahnsinn, wie wir ständig warnen", schrieb Vize-Parteichef Florian Philippot auf Twitter. In Ungarn hat sich der rechtskonservative Ministerpräsident Viktor Orban den Diskurs von Wilders und Le Pen früh zu eigen gemacht. Schon nach den Anschlägen in Paris sagte er: "Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Einwanderung und dem Terrorismus. Darüber braucht man nicht zu debattieren, das ist eine Tatsache."
+++ 6.23 Uhr: US-Notenbank wird in Sachen Leitzins weiter abwarten +++
Die US-Notenbank Fed wird an diesem Mittwoch voraussichtlich erneut eine Politik der ruhigen Hand fahren. Der Leitzins wird nach fast einhelliger Einschätzung von Volkswirten und der Finanzmärkte in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent bleiben. Mit Spannung dürften die Märkte jedoch auf das Statement der Fed schauen.
Hier werden Aussagen zu den zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten und dem Ausgang des Brexit-Referendums im Blick stehen. Eine Pressekonferenz von Notenbankchef Janet Yellen steht nicht an. Die Fed wird generell die Datenabhängigkeit der Geldpolitik herausstellen. In ihrem Statement dürfte der im Juni robust ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht positiv vermerkt werden.
+++ 5.44 Uhr: Mindestens 39 Tote in Nepal durch Erdrutsche und Hochwasser +++
Durch Erdrutsche und Überschwemmungen nach schweren Regenfällen sind in Nepal mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden in Kathmandu am Mittwoch mitteilten, wurde ein weiterer Anstieg der Opferzahlen in beinahe allen Landesteilen befürchtet. Allein im zentralen Bezirk Pyuthan seien nach einem Erdrutsch bereits 15 Tote geborgen worden.
Im Verlauf der Monsun-Regen, die von Juli bis September dauern, sterben in Nepal jährlich hunderte Menschen. Die Erdrutschgefahr ist zuletzt gestiegen, weil schwere Erdbeben im vergangenen Jahr die Berge des Himalaya-Staates spröde gemacht haben.
+++ 5.10 Uhr: Oktoberfest-Wirte für Rucksackverbot +++
Die Wirte auf dem Oktoberfest in München begrüßen Überlegungen zu einem Rucksackverbot auf dem Volksfest. Man brauche dort Hunger, Durst und gute Laune, aber keinen Rucksack, sagte Wirte-Sprecher Toni Roiderer am Dienstagabend. "So teuer ist die Wiesn nicht, dass man mit einem Rucksack voll Geld hin muss." Sicherheit habe höchste Priorität. Man dürfe aber die Angst nicht herbeireden.
Der Ältestenrat des Stadtrates hatte entschieden, nach den jüngsten Anschlägen in Bayern sowie dem Amoklauf in München das Sicherheitskonzept in Abstimmung mit Sicherheitsbehörden und Polizei zu überprüfen und möglicherweise anzupassen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte im Bayerischen Rundfunk gesagt, dass auch über ein Verbot von Rucksäcken nachgedacht werde.
+++ 4.22 Uhr: Verunglücktes Tesla-Selbstfahrauto fuhr zu schnell +++
Bei dem ersten tödlichen Unfall eines Elektroautos mit Selbstfahrfunktion könnte überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt haben. Das Auto sei vor dem Zusammenstoß mit einem Lastwagen mit 119 Stundenkilometern unterwegs gewesen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Zwischenbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB. Erlaubt gewesen wären nur 105 Stundenkilometer.
Die Behörde betonte, dass die Untersuchung des Falls noch nicht abgeschlossen sei und dass die Unfallursache noch nicht bestimmt sei. "Alle Aspekte des Unfalls sind weiter Gegenstand der Untersuchung", hieß es in einer Erklärung des NTSB. Der Fahrer habe zum Zeitpunkt des Unfalls Autopilot-Funktionen eingeschaltet gehabt. Anfang Mai starb der Fahrer eines Model S, als ein Lastzug im rechten Winkel die Straße kreuzte. Die Bremsfunktion wurde nicht ausgelöst.
+++ 3.47 Uhr: Deutsche Familie stirbt bei Auffahrunfall am Gotthardtunnel +++
Die Bergungsarbeiten in der Schweiz dauern nach dem tödlichen Auffahrunfall mit vier deutschen Opfern am Gotthardtunnel an. Eine Familie aus Deutschland wurde auf der Autobahn im Kanton Tessin getötet, wie die Polizei mitteilte. Das Auto wurde zwischen zwei Lastwagen eingequetscht - auf Bildern ist es zwischen den Kraftfahrzeugen praktisch nicht mehr zu erkennen. So kam für die 43 Jahre alten Eltern und ihre acht und zwölf Jahre alten Töchter jede Hilfe zu spät. Angaben zur genauen Herkunft der Verunglückten gab es zunächst offiziell keine. Der Unfallverursacher schwebte Dienstagabend noch in Lebensgefahr.
+++ 2.59 Uhr: Bahn will hunderte neue Sicherheitskräfte einstellen +++
Als Reaktion auf die Serie von Anschlägen will die Deutsche Bahn einem Bericht zufolge die Sicherheit auf Bahnhöfen und in Zügen verbessern. Es sollten mittelfristig hunderte neuer Sicherheitskräfte eingestellt werden, berichtete die "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Konzernkreise.
Die neuen Mitarbeiter sollten unter anderem in Zügen und auf Bahnhöfen patrouillieren und die Arbeit der Bundespolizei unterstützen. Die Einstellungen sollen in den nächsten Jahren erfolgen, hieß es. Derzeit beschäftigt die Bahn rund 3700 Sicherheitskräfte. Dazu kommen rund 5000 Bundespolizisten in Bahnhöfen und Zügen.
+++ 2.13 Uhr: Argentinien plant Linienflüge in die Antarktis +++
Touristen sollen ab 2018 von Argentinien aus in die Antarktis fliegen können. Wie die Zeitung "La Nación" am Dienstag berichtete, soll die Landebahn des argentinischen Stützpunktes Marambio in der Antarktis für Linienflüge mit Turboprop-Maschinen der Gesellschaft LADE ausgebaut werden. Marambio liegt rund 3330 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires.
Der Stützpunkt, auf dem rund 100 Wissenschaftler und Techniker arbeiten, soll mit Unterkünften für Touristen erweitert werden, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Walter Ceballos. Marambio ist die größte Station Argentiniens in der Antarktis. Sie befindet sich auf der Seymour-Insel an der Nordspitze der Antarktis. Bislang wird sie ausschließlich von Militärflugzeugen angeflogen.
+++ 1.23 Uhr: Rückgang bei iPhone-Nachfrage lässt Apple-Gewinn einbrechen +++
Der anhaltende Rückgang bei der Nachfrage nach dem iPhone hat den Gewinn des US-Elektronikkonzerns Apple deutlich einbrechen lassen. Der Netto-Gewinn des Unternehmens ging im dritten Quartal um 27 Prozent zurück, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Apple verkaufte in dem bis zum 25. Juni laufenden Quartal 40,4 Millionen iPhones. Dies waren 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Es war das zweite Quartal in Folge, dass die Verkaufszahlen für das iPhone zurückgingen. Der Netto-Gewinn lag dennoch bei 7,8 Milliarden Dollar (7,1 Milliarden Euro) und der Gewinn pro Aktie bei 1,42 Dollar und damit vier Prozent über der durchschnittlichen Prognose der Analysten. Der Gesamtumsatz des kalifornischen Technologiekonzerns ging um 15 Prozent auf 42,4 Milliarden Dollar zurück.