Sie wirken unscheinbar, sind aber außerordentlich fies. Die Gnitze oder Bartmücke wird nur wenige Millimeter groß und kommt auf der ganzen Welt vor, häufig in Sumpfgebieten oder in Regionen mit hohem Viehbestand. In den schottischen Highlands sind sie eine regelrechte Plage, aber auch im Mittelmeerraum fühlen sie sich wohl. Rund 5000 Arten sind bekannt. Gnitzen sind Blutsauger – ob nun beim Menschen oder anderen Tieren, selbst die eigenen Artgenossen saugen sie bei Bedarf aus. Beim Menschen fällt ein Biss der männlichen Gnitze meist vergleichsweise harmlos aus, der von weiblichen Bartmücken ist allerdings sehr schmerzhaft und kann starken Juckreiz, Rötungen und blasige Schwellungen sowie allergische Reaktionen auslösen. Gnitzen sind auch potenzielle Krankheitsüberträger, so kam es beispielsweise schon zur Übertragung des Oropouche-Virus. Bisher sind solche Fälle aber nur aus Süd- und Mittelamerika bekannt. In erster Linie sind Tiere, vor allem Nutztiere, betroffen. Zu den übertragenen Krankheiten zählen das Schnallenberg-Virus und die Blauzungenkrankheit. Wichtig für Hundebesitzer: Auch die Vierbeiner leiden unter Gnitzen-Bissen. Bei ihnen führen sie zu unangenehmen Auswirkungen wie Juckreiz und Sommerekzemen
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