Der Iran arbeitet nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, bei der Überprüfung seines Atomprogramms nicht ausreichend mit der IAEA zusammen. Seine Organisation bemühe sich sicherzustellen, dass im Iran kein atomares Material missbraucht werde, sagte Amano am Montag bei der Eröffnung des IAEA-Gouverneursrats in Wien. "Aber wir können nicht bestätigen, dass alles atomare Material im Iran für friedliche Aktivitäten verwendet wird, weil der Iran die dafür erforderliche Zusammenarbeit mit der Agentur nicht an den Tag legt", sagte Amano. Der IAEA-Gouverneursrat wollte über Empfehlungen zur Verhängung von Sanktionen gegen den Iran beraten.
Der UN-Sicherheitsrat verhängte in den vergangenen Jahren bereits drei Mal Sanktionen gegen den Iran, weil Teheran sich der Aufforderung zum Stopp der Uran-Anreicherung widersetzte. Anfang des Monats begann der Iran dennoch mit der Produktion von auf 20 Prozent angereichertem Uran, nachdem ein Kompromiss mit der IAEA über eine Anreicherung im Ausland scheiterte. Die USA und ihre Verbündeten verdächtigen den Iran, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der Westen setzt sich daher für weitere UN-Sanktionen gegen Teheran ein. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und betonte wiederholt den strikt zivilen Charakter seines Nuklearprogramms.