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Austausch gegen Taliban-Kämpfer US-Soldat Bergdahl nach fünf Jahren Gefangenschaft befreit

Happy End: Fünf Jahre war Bowe Bergdahl in den Händen der Taliban. Im Austausch gegen fünf Guantánamo-Häftlinge ist der US-Soldat nun wieder frei. Kritik dafür gab es von den Republikanern.

Ein US-Soldat ist nach fast fünf Jahren Taliban-Gefangenschaft in Afghanistan wieder frei. Bowe Bergdahl sei auf Vermittlung des Emirats Katar freigekommen, erklärte US-Präsident Barack Obama am Samstag. Dieser soll die im US-Bundesstaat Idaho lebenden Eltern Bergdahls zudem persönlich per Telefon über die Freilassung informiert haben. Im Gegenzug haben die USA nach Regierungsangaben fünf Taliban, die im US-Gefangenenlager Guantánamo festgehalten wurden, in die Obhut Katars übergeben. Eine US-Spezialeinheit habe nach dem Austausch der Gefangenen im Osten Afghanistans den 28-jährigen Bergdahl in Empfang genommen. Es gehe dem Soldaten offensichtlich gut.

Nach Angaben des Senders CNN war über die Freilassung seit langem verhandelt worden. Die Regierung von Katar habe bei den Verhandlungen vermittelt. Tatsächlich bedankte sich Obama in seiner Erklärung ausdrücklich bei Katar und auch bei der afghanischen Regierung für die Unterstützung bei der Freilassung.

In den USA wurde Bergdahls Freilassung zwar mit Jubel und Erleichterung aufgenommen, zugleich gab es aber scharfe Kritik der Republikaner an der Art und Weise, wie sie zustande kam. Namhafte Oppositionspolitiker warfen Präsident Barack Obama einen Gesetzesverstoß vor. Einige meinten, die Regierung habe Terroristen nun einen Anreiz gegeben, Amerikaner zu entführen.

Im Juni 2009 aus Einheit verschwunden

Bergdahl war im Juni 2009 aus seiner Einheit in Afghanistan verschwunden. Die Taliban teilten dann mit, sie hätten den Soldaten gefangen genommen und verbreiteten mehrere Propaganda-Videos, in denen Bergdahl die USA aufrief, seine Freilassung zu erreichen.

CNN zufolge erfolgte die Übergabe am Samstagmorgen (Ortszeit) an der östlichen Grenze Afghanistans. Mitglieder eines US-Spezialkommandos hätten eine Gruppe von Taliban getroffen, den Soldaten in Empfang genommen und dann per Helikopter ausgeflogen. Die Übergabe sei völlig friedlich verlaufen. Bergdahl werde jetzt erst einmal gründlich medizinisch untersucht und dann zunächst zur Behandlung nach Landstuhl in Bayern geflogen.

Bergdahls Eltern erleichtert und dankbar

Zu den Guantánamo-Gefangenen hieß es, sie würden in Katar strikt überwacht. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel teilte mit, dass die USA sich eng mit der dortigen Führung über die Sicherheitsmaßnahmen abgestimmt hätten, "um zu gewährleisten, dass die nationale Sicherheit der USA nicht gefährdet wird".

"Im Namen des amerikanischen Volkes hatte ich die Ehre, seine (Bergdahls) Eltern anzurufen, um unsere Freude darüber auszudrücken, dass sie seine sichere Heimkehr erwarten können", erklärte Präsident Obama. Die Eltern Bergdahls äußerten in einer Erklärung Freude, Erleichterung und Dankbarkeit. "Wir können es nicht abwarten, unseren einzigen Sohn in die Arme zu schließen", zitierte CNN Mutter und Vater.

mod/DPA/Reuters DPA Reuters

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