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  • Care-Bericht: Das sind die zehn größten vergessenen humanitären Krisen

Zum Artikel Care-Bericht: Das sind die zehn größten vergessenen humanitären Krisen
Seit 2015 leidet die Bevölkerung im Tschad unter bewaffneten Konflikten. Viele Frauen wie Amina wurden vertrieben. "Ich lebte mit meiner Familie auf einer Insel im See, bis unser Dorf angriffen wurde", erzählt sie. "Sie brannten unser Haus nieder. Ich habe meine Kinder geweckt und wir sind zusammen weggelaufen."  Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als 40 Prozent der Tschaderinnen und Tschader leben nach BMZ-Angaben in Armut. Ein starkes Bevölkerungswachstum, die Folgen des Klimawandels und die damit verbundene Ernährungsunsicherheit, Machtkämpfe, die teils gewaltsam ausgetragen werden, eine weit verbreitete Korruption, ethnische Konflikte, Angriffe islamistischer Terrorgruppen und die Versorgung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen stellen den zentralafrikanischen Staat vor große Herausforderungen.  Die Corona-Pandemie hat die ohnehin schwierige Lage weiter verschärft. Laut Care sind 6,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 1,7 Millionen Kinder von akuter Unterernährung betroffen. Jedes zehnte Kind unter fünf Jahren stirbt. Der Tschad hat außerdem die zweithöchste Müttersterblichkeitsrate der Welt.
5. Tschad
Seit 2015 leidet die Bevölkerung im Tschad unter bewaffneten Konflikten. Viele Frauen wie Amina wurden vertrieben. "Ich lebte mit meiner Familie auf einer Insel im See, bis unser Dorf angriffen wurde", erzählt sie. "Sie brannten unser Haus nieder. Ich habe meine Kinder geweckt und wir sind zusammen weggelaufen."
Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als 40 Prozent der Tschaderinnen und Tschader leben nach BMZ-Angaben in Armut. Ein starkes Bevölkerungswachstum, die Folgen des Klimawandels und die damit verbundene Ernährungsunsicherheit, Machtkämpfe, die teils gewaltsam ausgetragen werden, eine weit verbreitete Korruption, ethnische Konflikte, Angriffe islamistischer Terrorgruppen und die Versorgung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen stellen den zentralafrikanischen Staat vor große Herausforderungen.
Die Corona-Pandemie hat die ohnehin schwierige Lage weiter verschärft. Laut Care sind 6,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 1,7 Millionen Kinder von akuter Unterernährung betroffen. Jedes zehnte Kind unter fünf Jahren stirbt. Der Tschad hat außerdem die zweithöchste Müttersterblichkeitsrate der Welt.
© Josh Estey / Care / www.care.de
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Mitarbeiter chinesischer Unternehmen verteilen vor Weihnachten Lebensmittel an Kinder in einem Waisenhaus in der Hauptstadt Luanda. Im Süden Angolas herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Die ausbleibenden Regenzeiten lassen die Ernte verkommen. Die Viehbestände in der Region verenden. Die Bevölkerung leidet unter Hunger und Vertreibung, obwohl das südwestafrikanische Land eigentlich reich an Rohstoffen ist. Rund 114.000 Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt. Extreme Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Speiseöl verschärfen die Situation immer weiter. Viele Familien verlassen ihr Zuhause und werden zu Binnenflüchtlingen.
Eine junge Mutter im Nchisi-Distrikt gießt Pflanzen in ihrem Garten. Malawi ist von zahlreichen Krisen geplagt. Wetterextreme wir Trockenheit, Wirbelstürme und Überschwemmungen führen zu Nahrungsmittelknappheit. 5,4 Millionen Menschen haben laut Care nicht genug zu essen und mehr als 37 Prozent der malawischen Kinder sind mangelernährt. Seit März vergangenen Jahres erlebt Malawi zudem einen Cholera-Ausbruch – nach Angaben der Vereinten Nationen der schwerste der vergangenen zehn Jahre. Ebenso bleibt das Coronavirus landesweit ein Risiko und zehn Prozent der Bevölkerung sind mit HIV infiziert, darunter auch viele Kinder.
Ein Arbeiter steht in einem Feld mit Maniokbäumen. Die Wurzelknolle ist das Grundnahrungsmittel in dem rohstoffreichen Land. Doch obwohl Ackerpflanzen, Obst und Gemüse fast das ganze Jahr wachsen, hat jeder zweite Mensch nicht genug zu essen. Die Klimakrise vernichtet seit Jahren, was auf ergiebigen Böden gut gedeiht. Im Juni 2022 zerstörten nach Angaben von Care Überschwemmungen mehr als 2.600 Häuser und 18.500 Hektar Anbaufläche. In den besonders betroffenen Regionen des Landes droht nach Angaben von Unicef eine Hungersnot.   Zudem tobt in der Zentralafrikanischen Republik seit 2013 ein blutiger Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Rebellengruppen. Kämpfe, Überfälle und Entführungen sind an der Tagesordnung. Immer wieder verletzen und töten die Rebellen auch Kinder und Frauen und greifen sogar Schulen und Gesundheitseinrichtungen an. Um einen sicheren Ort zu finden, haben rund 1,3 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen (Stand: Juni 2022). Fast die Hälfte von ihnen sind Flüchtlinge im eigenen Land. Hunderttausende sind in Nachbarländer geflohen.
Hygieneprodukte sind in abgelegenen Regionen des Binnenstaates im südlichen Afrika häufig schwer zu bekommen. Das brachte diese Händlerin auf eine kreative Geschäftsidee: "Wenn die Leute nicht zu mir kommen können, dann komme ich zu ihnen!", sagt sie.  Sambia ist reich an Ressourcen. Trotzdem muss mehr als die Hälfte der Einwohner mit weniger als 1,90 Euro am Tag auskommen. Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das Land mit 31 Prozent eine der höchsten Mangelernährungsraten Afrikas. Im Welthunger-Index 2022 wird die Hungersituation in Sambia als "ernst" eingestuft. Fast ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren leidet untert Wachstumsverzögerungen, etwa sechs Prozent der Kinder sterben innerhalb ihrer ersten fünf Lebensjahre. Laut BMZ ist zudem mehr als jeder zehnte Erwachsene zwischen 15 und 49 Jahren mit HIV infiziert.  Auch die Auswirkungen des Coronavirus sind noch spürbar. Viele Familien erlitten während der Pandemie Einkommenseinbußen oder Jobverluste. Das hatte zur Folge, dass zahlreiche Mädchen vorzeitig die Schule verlassen mussten – und das, wo Mädchen ohnehin häufig den Schulbesuch abbrechen, weil den Eltern das Geld für Schulgebühren, Lehrmittel und Schuluniformen fehlt oder weil sie schwanger sind.
Seit 2015 leidet die Bevölkerung im Tschad unter bewaffneten Konflikten. Viele Frauen wie Amina wurden vertrieben. "Ich lebte mit meiner Familie auf einer Insel im See, bis unser Dorf angriffen wurde", erzählt sie. "Sie brannten unser Haus nieder. Ich habe meine Kinder geweckt und wir sind zusammen weggelaufen."  Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als 40 Prozent der Tschaderinnen und Tschader leben nach BMZ-Angaben in Armut. Ein starkes Bevölkerungswachstum, die Folgen des Klimawandels und die damit verbundene Ernährungsunsicherheit, Machtkämpfe, die teils gewaltsam ausgetragen werden, eine weit verbreitete Korruption, ethnische Konflikte, Angriffe islamistischer Terrorgruppen und die Versorgung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen stellen den zentralafrikanischen Staat vor große Herausforderungen.  Die Corona-Pandemie hat die ohnehin schwierige Lage weiter verschärft. Laut Care sind 6,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 1,7 Millionen Kinder von akuter Unterernährung betroffen. Jedes zehnte Kind unter fünf Jahren stirbt. Der Tschad hat außerdem die zweithöchste Müttersterblichkeitsrate der Welt.
Martianna hatte mit ihren zehn Kindern in einem kleinen Zimmer Unterschlupf gefunden, als sie erneut von einer Überschwemmung heimgesucht wurde. Burundi ist sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels. Vor allem arme Kleinbauern und -bäuerinnen können durch extreme Wetterereignisse wie Dürre und Überschwemmungen schnell ihre Existenzgrundlage verlieren.   Laut Welthungerhilfe zählt der ostafrikanische Binnenstaat zu den ärmsten Ländern der Welt. Mehr als 74,3 Prozent der knapp 13 Millionen Einwohner leben unter der Armutsgrenze. Von 1993 bis 2005 herrschte Bürgerkrieg in Burundi, von dessen Folgen sich das Land bis heute kaum erholt hat. Care nennt die Ernährungssituation im Land alarmierend. Etwa 52 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt – vor allem in ländlichen Gemeinden.  Die Corona-Pandemie, politische Unruhen, steigende Armut und schnelles Bevölkerungswachstum haben die Lage der Menschen weiter verschlimmert. Auch der Mangel an Trinkwasser und fehlende Gesundheitsversorgung tragen dazu bei, dass 1,84 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen.
In dem Binnenstaat im Süden Afrikas werden die Folgen des Klimawandels besonders deutlich: Simbabwe leidet unter wiederkehrenden Dürren auf die sturzflutartige Regenfälle folgen. Viele Männer verlassen ihre Familien, wenn eine Trockenheit auftritt. Nicht so bei diesem Paar. "Mein Mann hilft mir im Garten. Bereits sein Vater hat seine Mutter unterstützt", sagt die Frau. "Gemeinsam haben seine Eltern vieles geschafft, gemeinsam schaffen es auch wir."  Simbabwes einst blühende kommerzielle Landwirtschaft liegt ebenso wie die Industrie am Boden. Im Zuge einer Landreform Ende der 90er-Jahre wurden zudem viele großbäuerliche Betriebe zerschlagen und Ackerflächen neu verteilt. Damit büßte das Land an Produktivität ein und Arbeitslosigkeit und Ernährungsunsicherheit prägen nun den Alltag der Menschen. Etwa die Hälfte der rund 15,6 Millionen Einwohner lebt in extremer Armut. Knapp ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren sind nach Angaben der Welthungerhilfe mangelernährt mit Anzeichen von Wachstums- und Entwicklungsverzögerungen.
Diese Frauen in Kolodougou sind Binnenflüchtlinge. Gewalttätige Auseinandersetzungen haben sie wie Hunderttausende weitere Menschen im Land heimatlos werden lassen. Hier errichten sie gemeinsam eine Unterkunft.  In Mali ist als Folge der angespannten Sicherheitslage, schwerer Dürren und der Corona-Pandemie eine Rekordzahl von 1,2 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Fast ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren leidet laut Care wegen Mangelernährung unter Störungen von Wachstum und Entwicklung. Mehr als drei Viertel der 21 Millionen Einwohner leben in Armut und mehr als 7,5 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Eines von acht Kindern im Grundschulalter geht nicht zur Schule. Von den eingeschulten Kindern sind nur ein Drittel Mädchen.  Der Klimawandel zeigt sich in dem riesigen Binnenland im Herzen der Sahelzone häufig in Form von Trockenheiten und Überflutungen, die zu Ernteausfällen führen. Die Böden sind ausgelaugt, doch es fehlt an Düngemitteln. Zudem sind überall in Mali terroristische Anschläge möglich, warnt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Besonders im Norden und im Zentrum kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen vorwiegend islamistischer Terrorgruppen.
Hawa musste gemeinsam mit ihren sechs Kindern und ihrem Neffen aus Kamerun flüchten und lebt jetzt im Tschad. "Ich kann es mir nicht leisten, Essen für meine Kinder zu kaufen", schildert sie ihre Not. "Oft esse ich den ganzen Tag nicht. So kann ich das Wenige, das ich übrig habe, für meine Kinder aufsparen." Jeden Abend, bevor sie schlafen gehe, frage sie sich, ob sie den nächsten Tag überleben werden. "Und jeden Morgen, wenn ich aufwache, danke ich Gott, dass wir noch am Leben sind."  Rund eine Million Kameruner und Kamerunerinnen sind in ihrer Heimat auf der Flucht oder suchen wie Hawa in einem Nachbarstaat nach Sicherheit oder einer Lebensgrundlage. In Kamerun leben laut Schätzungen etwa 40 Prozent der rund 27 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in Armut, berichtet Care. 4,4 Millionen Menschen sind nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als 2,3 Millionen können sich nicht sicher ernähren.  Besonders groß ist die Armut in den ländlichen Gebieten im äußersten Norden und Osten des Landes. Sie sind nicht nur strukturell unterentwickelt, sondern auch immer wieder von extremen Wetterereignissen wie Dürreperioden betroffen. In der Region Extrême-Nord sind nach Angaben des BMZ mehr als 40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren chronisch unterernährt. Trotz Fortschritten bei der Trinkwasserversorgung weisen die sanitären Verhältnisse noch große Defizite auf. In den ländlichen Regionen verfügen drei Viertel der Bevölkerung nicht einmal über eine sanitäre Basisausstattung.
Eine Gruppe von Frauen hat sich mit ihren Kindern in der Nähe einses Bezirkskrankenhauses in der Sahelzone versammelt.  Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund 40 Prozent der Bevölkerung des westafrikanischen Wüstenstaates leben unter der nationalen Armutsgrenze. Etwa 1,7 Millionen Menschen sind aktuell von Hunger betroffen. Fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist chronisch unterernährt. Auf dem aktuellen UN-Index der menschlichen Entwicklung belegt das Land Rang 189 von 191 gelisteten Staaten.  Nigers schnell wachsende Bevölkerung ist immer wieder mit längeren Dürreperioden und Nahrungskrisen konfrontiert. Verschärft wird die Situation seit einigen Jahren durch Angriffe der radikalislamischen Miliz Boko Haram, die beiderseits der Grenze zu Nigeria aktiv ist. Zehntausende Menschen sind zudem aus Angst vor Angriffen bewaffneter Gruppen aus den Nachbarstaaten nach Niger geflüchtet
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