Interview auf Fox News Gegen Meghan, den Supreme Court und Bidens "Grenzkrise": Donald Trump holt zum Rundumschlag aus

"Sicher, großartig, unglaublich wirksam":  Trump empfiehlt Corona-Impfung – und verteilt Seitenhieb gegen Meghan
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Sehen Sie im Video: Trump empfiehlt Corona-Impfung – und verteilt Seitenhieb auf Meghan.




Ex-US-Präsident Donald Trump hat den Amerikanerinnen und Amerikanern empfohlen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Impfungen seien "sicher", "großartig" und "unglaublich" wirksam, sagte Trump dem Sender Fox News. Die Impfungen »retten wirklich unser Land, und retten ehrlich gesagt die Welt«, sagte Trump in dem telefonischen Interview. Dabei lobte er sich selbst für seine Rolle, die er bei der Entwicklung des Impfstoffs gespielt habe. US-Medien hatten berichtet, dass der 74-Jährige, der im vergangenen Jahr selbst an Covid-19 erkrankt war, sich kurz vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar noch impfen lassen hatte. Das hatte Trump nicht bestritten. In dem Interview sagte er außerdem, dass er noch nicht entschieden habe, ob er 2024 erneut für das Präsidentenamt kandidieren werde. Und das er kein Fan von Meghan Markle sei.
Große Auftritte sind selten geworden, die sozialen Medien haben ihn blockiert. Umso mehr Beachtung finden in den USA öffentliche Äußerungen von Ex-Präsident Donald Trump. In einem Fox-News-Interview holte er nun zum Rundumschlag aus.

Eigentlich war Fox News in Ungnade gefallen. Donald Trumps einstiger Lieblingssender hätte aus Sicht des Ex-Präsidenten loyaler sein müssen und den Wahlsieg von Joe Biden nicht anerkennen dürfen. Doch da Trump von den großen sozialen Medien blockiert wurde, ist der konservative TV-Nachrichtenkanal immer noch gut genug, wenn er ein größeres Publikum erreichen will.

Trump lässt nach wie vor offen, ob er 2024 ein weiteres Mal bei der Präsidentschaftswahl antreten will oder nicht. Die Unterstützung einer großen Mehrheit der Republikaner scheint ihm Umfragen zufolge sicher. Überdeutlich wurde dies zuletzt auch während des Kongresses der US-Konservativen in Orlando Ende Februar. Von seinem Wohnort in Florida aus arbeitet er an seiner politischen Karriere - wie immer diese konkret aussehen könnte. In seinem Telefon-Interview mit Fox News blieb sich Trump nun treu, holte zum Rundumschlag aus und verblüffte mit zwei Aussagen.

Das sagte Donald Trump ...

... über seine Kandidatur 2024 und Meghan Markle

"Ich bin kein Fan von Meghan", kommentierte Trump das weltweit beachtete Interview von Meghan und Harry, in dem sie Rassismus-Vorwürfe gegen die Royals erhob. Er habe Königin Elizabeth getroffen und diese sei eine "unglaubliche Person", stellte er sich auf Seiten der Queen. Diese hatte sich öffentlich allerdings nicht von Meghan und Harry distanziert. Auf Fragen der Fox-News-Moderatorin, was er von Spekulationen halte, dass die amerikanische Staatsbürgerin Meghan sich für die Demokraten um das Präsidentenamt bemühen könnte, deutete er erneut seine weitere Kandidatur an. "Ich hoffe, das wird passieren", sagte Trump. Falls sie kandidieren würde, wäre er "noch stärker" geneigt, sich erneut um die Präsidentschaft zu bewerben.

US-Moderatorin Oprah Winfrey (r) spricht bei einem Interview mit Prinz Harry von Großbritannien und seiner Ehefrau Herzogin Meghan
US-Moderatorin Oprah Winfrey (r) spricht bei einem Interview mit Prinz Harry von Großbritannien und seiner Ehefrau Herzogin Meghan
© Joe Pugliese/Harpo Productions/PA Media/dpa
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... über die "Grenzkrise" zu Mexiko

Seinen Nachfolger Joe Biden machte er für eine Krise beispiellosen Ausmaßes an der Südgrenze zu Mexiko verantwortlich. "Hunderttausende" Migranten machten sich auf den Weg in die USA, so der Ex-Präsident. "Sie zerstören unser Land", sagte Trump. Derzeit würden Rekordzahlen illegaler Grenzübertritte vermeldet, aber es werde bald noch "viel, viel schlimmer". Die Zahlen würden auf ein Niveau ansteigen, "das es noch nie zuvor gab", warnte der Ex-Präsident in seiner typischen Art. Biden hat die harte Abschottung seines Vorgängers rückgängig gemacht und bestreitet nicht, dass es Probleme an der Grenze zu Mexiko gebe, die Trump durch eine Mauer schließen wollte. In einem Interview appellierte der aktuelle US-Präsident an die Migranten: "Kommt nicht". Derzeit steigen die Zahlen stark an. Die meisten alleinstehenden Erwachsenen und Familien werden laut Bidens Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wieder ausgewiesen, unbegleitete Kinder aber nicht.

... über Corona-Impfungen

Trump hat den Menschen in den USA empfohlen, sich impfen zu lassen. Die Impfungen seien "sicher", "großartig" und "unglaublich" wirksam. "Ich würde es vielen Menschen empfehlen, die sie nicht wollen - und viele der Menschen haben für mich gestimmt." Die Impfungen "retten wirklich unser Land, und retten ehrlich gesagt die Welt", so der 74-Jährige weiter. Trump war im vergangenen Jahr selbst an Covid-19 erkrankt. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar ließ er sich selbst noch impfen lassen, wie US-Medien berichteten. Trump bestritt dies in dem Gespräch nicht. Die Pandemie selbst hatte er während seiner Amtszeit aus wirtschaftlichen und politischen Gründen heruntergespielt.

... über Wahlbetrug und den Supreme Court

Dem höchsten US-Gericht warf Trump nicht zum ersten Mal "Mutlosigkeit" im Zusammenhang mit angeblichem Wahlbetrug vor. "Unsere Gerichte und der Supreme Court hatten nicht den Mut, Wahlen, die hätten aufgehoben werden sollen, tatsächlich aufzuheben", so Trump. Erneut ohne jeden Beweis vorzulegen, behauptete der Ex-Präsident "Hunderttausende und sogar Millionen von Stimmen" seien gefälscht worden. "Die Demokraten haben Covid-19 benutzt, um Dinge zu tun, von denen sie selber nicht glauben können, dass sie damit durchgekommen sind."

Trump behauptet bereits seit dem Wahlabend, dass ihm die Wahl "gestohlen" worden sei. Beweise oder Hinweise dafür gab und gibt es nicht; auch Trump hat nie welche vorgelegt. Vor Gericht scheiterten daher alle Eingaben und Klagen zur Aufhebung der Wahl. Auch der Kongress bestätigte den ordnungsgemäßen Wahlsieg. Unter seinen Anhängern jedoch verfängt die Erzählung von einer "gestohlenen" Wahl. Sie gilt als Motiv für den Sturm aufs Kapitol am 6. Januar. In seiner Amtszeit hatte Trump drei konservative Richter:innen für den Supreme Court ernannt. Beobachter glauben, dass Trump davon ausgegangen ist, dass das Gericht daher stets in seinem Sinn entscheiden würde. Das war bisher nicht der Fall.

DPA
dho / Fox News / "The Hill"