Bei konservativer Konferenz "Invasion in unser Land stoppen": Trump vergleicht Ukraine-Krieg mit Lage an US-Grenze

Ein alter weißer Mann mit graublondem Seitenscheitel steht in blauem Anzug und roter Krawatte am Rednerpult und gestikuliert
Donald Trump spricht auf der konservativen Konferenz CPAC in Orlando im US-Bundesstaat Florida – und löst mit seinen üblichen Tiraden Begeisterung aus
© John Raoux/AP / DPA
Ex-US-Präsident Donald Trump hat auf der konservativen Konferenz CPAC seinen Nachfolger Joe Biden als schwach kritisiert. Zugleich zog er einen Vergleich zwischen dem Krieg in der Ukraine und der Lage an der südlichen US-Grenze.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seinen Nachfolger Joe Biden wegen Russlands Angriff auf die Ukraine attackiert und die Invasion mit der Situation an der US-Grenze verglichen. "Die Biden-Regierung hat Monate damit verbracht, sich darüber Gedanken zu machen, wie man eine Invasion eines fremden Landes, das Tausende Meilen entfernt ist, stoppen kann", sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) bei der konservativen Konferenz CPAC in Orlando (Florida). "Ich glaube, die Amerikaner verdienen einen Präsidenten, der auch die Invasion in unser Land stoppen wird."

Trump spielte dabei auf die Migration über die US-Südgrenze der USA an - er hatte während seiner Amtszeit versprochen, dort eine Mauer zu errichten. Demokraten würden davon sprechen, dass die Grenzen der Ukraine heilig seien, sagte Trump weiter. Gleichzeitig würden sie die Grenzen der USA zerstören und die Souveränität der Vereinigten Staaten opfern. "Wir haben eine Grenze, die eine Katastrophe ist. Es kommen Menschen in unser Land, die wir nicht wollen, die nicht gut für unser Land sind."

Trump: "Mit Putin gut ausgekommen"

Trump betonte bei seinem Auftritt in Orlando auch, der russische Angriff auf die Ukraine sei "entsetzlich", ein "Skandal und eine Gräueltat". Der Ex-Präsident sparte auch nicht mit Selbstlob und behauptete erneut, unter seiner Regierung hätte es keine Invasion gegeben. Damals hätte Russland Amerika respektiert, Präsident Biden werde als schwach angesehen. Kritiker warfen Trump während seiner Amtszeit stets vor, gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einen Kuschelkurs zu setzen.

Dieser spiele "auf Biden wie auf einer Trommel", sagte Trump. Er hingegen sei gut mit Putin ausgekommen. "Man kann sehr hart sein und trotzdem zurechtkommen." Putin habe verstanden, dass er keine Spielchen spiele, so der Ex-Präsident weiter. Für die westlichen Partner der USA zeigte Trump vor allem Verachtung: Die Nato verhalte sich in der Ukraine-Krise "alles andere als intelligent". Dafür lobte er Putins Intellekt: "Das Problem ist nicht, dass Putin schlau ist, denn natürlich ist er schlau. Das eigentliche Problem ist, dass unsere Anführer dumm sind. Dumm. So dumm."

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Trump nannte Putin schon "genial"

Bereits am Dienstag hatte der Rechtspopulist für Aufsehen gesorgt, als er Putins Vorgehen in der Ukraine-Krise als "genial" lobte. Die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine und die Ankündigung der Entsendung angeblicher Friedenstruppen sei ganz einfach "schlau", sagte der 75-Jährige in einem Radio-Interview.

AFP · DPA
tkr