US-Regierung Der Nächste, bitte: Trump will wohl seinen Sicherheitsberater feuern

Die Kapriolen im Weißen Haus nehmen kein Ende: Nach drei prominenten Abgängen in vier Wochen steht offenbar der nächste Rauswurf an. Berichten zufolge, will Donald Trump den nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster entlassen.

In den USA verdichten sich die Anzeichen für einen nahenden Rauswurf des nationalen Sicherheitsberaters General Herbert Raymond McMaster. Die "Washington Post" berichtet, die Ablösung sei ausgemachte Sache. US-Präsident Donald Trump wolle den Wechsel nur möglichst wenig erniedrigend gestalten, so das Blatt unter Berufung auf gleich fünf Quellen im Weißen Haus.

Kommt ein knallharter Falke? 

Die "New York Times" hatte zuvor Ähnliches berichtet und auch den Namen von Stabschef und Ex-General John Kelly zu den Personalspekulationen hinzugefügt. McMaster, so mögliche Überlegungen, könnte ins Militär zurückkehren und zum Vier Sterne-General befördert werden. Seine Nachfolge im Weißen Haus ist offen. Als Kandidat wird auch der ehemalige Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen gehandelt, der knallharte Falke John Bolton.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, teilte auf Twitter mit, es gebe "keinen Wechsel" im Nationalen Sicherheitsrat. Sie habe mit Trump und McMaster gesprochen und diese hätten "entgegen den Berichten eine gute Arbeitsbeziehung".

Donald Trump hat ihn nie verstanden 

Über eine Ablösung des Drei-Sterne-Generals McMaster wird seit Wochen spekuliert. Der hochdekorierte Soldat kam ins Amt, weil der von Trump höchst geschätzte Sicherheitsberater Michael Flynn - auch er ein Ex-General - im Februar 2017 wegen Russlandkontakte zurücktreten musste. McMaster gilt als hochintelligent, sehr belesen und vergleichsweise moderat. Trump und er sollen sich persönlich nie gut verstanden haben.

Noch nie war ein Weißes Haus zu diesem frühen Zeitpunkt einer Regierung so sehr mit Abgängen, Rauswürfen und Wechseln konfrontiert wie unter Trump. Mit dem erst vor Tagen angekündigten Weggang von Trumps oberstem Wirtschaftsberater Gary Cohn und der abrupt vollzogenen Demission von Außenminister Rex Tillerson scheint das Karussell noch lange nicht zum Stillstand gekommen zu sein. Neben McMaster gelten auch weitere Regierungsmitglieder als gefährdet. So gilt zum Beispiel Trumps Verhältnis zu Justizminister Jeff Sessions als angespannt.

Trump verlangt widerspruchsslose Gefolgschaft

In den Berichten der Zeitungen und des Senders CNN heißt es, Trump wolle sich nur noch mit Beratern umgeben, die weniger widersprächen und eine völlig auf ihn zugeschnittene Politik komplett mittrügen.

"Washington Post" und "New York Times" berichteten von einem Weißen Haus in heller Aufruhr angesichts der jüngsten Personalkapriolen. Jeder sei verunsichert. Trump aber genieße das sehr, fühle sich im Amt immer wohler und werte jüngste Ankündigungen als große Erfolge. Dazu zähle er Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte und die Ankündigung eines Gesprächs mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

nik/DPA/AFP