Großer Gefangenenaustausch: Das sind die bekanntesten Freigelassenen | STERN.de

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Die 33-Jährige hatte in einem Lebensmittelladen Preisschilder durch Losungen gegen den russischen Angriffskrieg ersetzt und musste wegen der Verbreitung von Falschinformationen über Moskaus Armee vor Gericht — Alexandra Skotschilenko – Künstlerin und Kriegsgegnerin

Die 33-Jährige hatte in einem Lebensmittelladen Preisschilder durch Losungen gegen den russischen Angriffskrieg ersetzt und musste wegen der Verbreitung von Falschinformationen über Moskaus Armee vor Gericht

© Dmitri Lovetsky / AP / DPA

Der junge Reporter des renommierten "Wall Street Journal" kehrte von einer Recherchereise ins russische Jekaterinburg im März 2023 nicht zurück. Der Kreml warf dem 32-Jährigen vor, für den US-Auslandsgeheimdienst CIA spioniert zu haben. Es ging angeblich um geheime Informationen über den Panzerhersteller Uralwagonsawod. Mit Beweisen geizten die russischen Behörden allerdings – die seien Verschlusssache. Washington warf Moskau vor, den Journalisten als politisches Faustpfand zu missbrauchen. In einem auf einmal überraschend schnellen Prozess wurde Gershkovich im Juli zu 16 Jahren Haft verurteilt – bereits ein Zeichen für den anstehenden Austausch?

Ihn hat er auf dem Gewissen: Wadim Krassikow, in Deutschland besser bekannt als der "Tiergartenmörder", soll im Auftrag des Kreml einen tschetschenisch-georgischen Dissidenten in dem Berliner Park erschossen haben. Dafür wurde er 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt

Paul Whelan in russischer Gefangenschaft

Ihm drohte die Hinrichtung in Belarus. Einen Tag vor dem historischen Gefangenenaustausch wurde Rico K. allerdings von Machthaber Alexander Lukaschenko begnadigt. Der belarussischen Menschenrechtsorganisation Wjasna zufolge ist Rico K. seit November 2023 in Haft und wurde am 24. Juni verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, im Auftrag des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU militärische Anlagen fotografiert zu haben. Außerdem habe er einen Rucksack erhalten, den er an einem Bahnhof südöstlich von Minsk auf den Gleisen abgestellt habe. Der Rucksack explodierte noch vor Ankunft eines Zuges, niemand wurde verletzt. Rico K. hatte sich vor Gericht zu den Anschuldigungen bekannt

2023 wurde die Oppositionspolitikerin aus Tomsk wegen der "Organisation einer extremistischen Gruppierung unter Ausnutzung eines öffentlichen Amts" zu einer neunjährigen Haft im Straflager verurteilt. Xenia Fadejewa (r.) war ehemalige Mitarbeiterin des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Die meisten Unterstützer des Oppositionellen flüchteten ins Exil – Fadejewa blieb

Lilia Tschanyschewa

Wladimir Kara-Mursa hinter Gittern

Er hatte den russischen Angriffskrieg öffentlich angeprangert und Wladimir Putin in einem Artikel beschuldigt, Russland in den Faschismus zu führen. Im Februar 2024 war Oleg Orlow deshalb zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die russische Justiz wirft ihm vor, die Armee diskreditiert zu haben. Der Menschenrechtsaktivist ist Mitglied im Vorstand der Organisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war

Alsu Kurmasheva arbeitete für das von den USA finanzierte Radio Free Europe/Radio Liberty, bis sie in einem Geheimprozess in ungewöhnlicher Eile zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ihr wurde vorgeworfen, falsche Informationen über die russische Armee verbreitet zu haben. Sie streitet dies ab

Er gilt als enger Vertrauter des 2015 ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow und Freund von Nawalny. Ende 2022 wurde Ilja Jaschin zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er die "Ermordung von Zivilisten" durch die russische Armee in der ukrainischen Stadt Butscha angeprangert hatte. Im Juni wurde er in eine PKT-Zelle verlegt. Dabei handelt es sich um die schärfste Form von Isolationshaft im russischen Strafvollzug

Die 33-Jährige hatte in einem Lebensmittelladen Preisschilder durch Losungen gegen den russischen Angriffskrieg ersetzt und musste wegen der Verbreitung von Falschinformationen über Moskaus Armee vor Gericht

Ein halbes Jahr saß der Deutsche Patrick Schöbel aus Hamburg in einem Untersuchungsgefängnis in Russland. Er hatte sechs Cannabis-Gummibärchen im Gepäck. Ihm drohten bis zu sieben Jahre Haft.

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