Als Joe Biden seine erste Wahl gewonnen hatte, zog er mit 29 Jahren als jüngster Senator aller Zeiten in die Parlamentskammer ein. Das ist mehr als 50 Jahre her. Mittlerweile sitzt der Mann aus Wilmington, einem Örtchen zwischen Washington D.C und Philadelphia, im Weißen Haus und ist der Älteste auf dem Posten. Nun ist klar: Für eine zweite Amtszeit wird Joe Biden nicht antreten.
Die leidige Diskussion um Bidens Alter
Noch im Wahlkampf 2020 kündigte er an, als "Brücke" zu dienen – bis die nächste Generation soweit ist, eines der wohl forderndsten Ämter der Welt zu übernehmen. Doch die erste Anwärterin auf seine Nachfolge, Vizepräsidentin Kamala Harris, schien nie bereit, die anderen Top-Talente durften es bislang nicht sein.
Anders als seine extrem schlechten Umfrageergebnisse vermuten lassen, ist das Erbe seiner Präsidentschaft durchaus ansehnlich: Die Wirtschaft hat sich von Corona und Inflation erholt, es entstehen wieder haufenweise Jobs und auch in der Welt haben die USA die irren Trump-Jahre abgeschüttelt. Andere Chefs im Weißen Haus wurden schon mit dürftigeren Bilanzen wiedergewählt. Und doch: Es bleibt die leidige Diskussion um sein Alter.
Joe Biden – kein "Average Joe"
"Hauptsache, ich habe gekämpft", sagte Joe Biden auf die Frage, wie er den Fall seiner Wahlniederlage kommentieren würde. Kämpfen musste der 81-Jährige oft in seinem Leben – und oft auch erfolgreich. Er mühte sich aus den kleinen Verhältnissen heraus aus denen er stammt. Er stand wieder auf, nachdem seine Frau und Tochter bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren. Und als sein älterer Sohn an einem Hirntumor gestorben war und sein jüngerer im Drogensumpf versank.
"Average Joe" nennen die Amerikaner einen Durchschnittstypen. Als solchen verkaufte er sich zwar, aber durchschnittlich ist an Joseph Robinette Biden Jr. nicht viel, wie ein Blick auf sein Leben zeigt.
