Krieg in der Ukraine Russland bietet Ukraine Gespräche an – in Minsk

Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Putin, hat auf das Gesprächsangebot der Ukraine reagiert (Archivbild vom April 2020)
Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Putin, hat auf das Gesprächsangebot der Ukraine reagiert (Archivbild vom April 2020)
© Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP / DPA
Am zweiten Tag des Krieges in der Ukraine geht Russland auf die Gesprächsangebote aus Kiew ein. Doch für Verhandlungen müssten führende Politiker die Ukraine verlassen.

Russland ist nach Kremlangaben offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet.

Nach Kremlangaben ist der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bereit, die Bedingungen für ein Treffen der russischen und der ukrainischen Delegation zu schaffen. Putin habe mit Lukaschenko darüber gesprochen, dass ein Ort mit Garantien für die Sicherheit der Verhandlungen nötig sei.

Zuvor hatte der Kreml auf das zweite Gesprächsangebot von Selenskyj positiv reagiert. Moskau habe den Vorschlag zu Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Peskow. Die Mitteilung werde analysiert, Selenskyj als Präsident der Ukraine anerkannt, hieß es. "Natürlich, ja. (...) Er ist der Präsident der Ukraine."

Ukraine bietet Russland Gespräche an

Selenskyj hatte auch in der Nacht zum Donnerstag Putin ein erstes Gesprächsangebot zur Abwendung eines Krieges gemacht. Er sagte: "Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen. Das ist unserer Hauptziel – der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit unserer Bürger. Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit Ihnen zu reden. In verschiedenen Formaten und an jedem beliebigen Ort."

Nach Angaben des Kreml informierte Putin zugleich seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping bei einem Telefonat über Gründe für die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängige Staaten. Xi sagte laut Angaben aus Moskau, dass er das Vorgehen Russlands "in der aktuellen Krisensituation respektiere". Die beiden Politiker hatten sich erst vor drei Wochen zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking getroffen.

dpa
tkr