Kritik an Frankreichs Präsidenten "Sarkozys Privatleben interessiert mich nicht!"

Das Liebesleben von Nicolas Sarkozy füllt die Klatschspalten der Zeitungen. Aber was ist mit seiner Politik? EU-Politiker kritisieren, der französische Präsident leiste nicht genug inhaltliche Arbeit. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht das anders.

Das öffentlich zur Schau getragene Liebesleben des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy stößt auf Kritik in Brüssel und Straßburg. Sarkozy solle sich um politische Dinge kümmern, statt sich mit seiner Ex-Frau Cecilia und nun mit seiner neuen Freundin Carla Bruni zu präsentieren, forderte der Fraktionschef der Sozialisten im EU-Parlament, Martin Schulz (SPD). "Wir hatten vier Monate lang die Nachrichten voll mit Cecilia und vier Monate lang mit Carla. Das ist lächerlich", kritisierte Schulz in Straßburg.

"Das Privatleben von Herrn Sarkozy interessiert mich nicht", fügte der deutsche Sozialdemokrat hinzu. Der französische Präsident sollte sich lieber wieder auf die politischen Herausforderungen wie den Klimawandel, den Vertrag von Lissabon und die Zukunft des Kosovos konzentrieren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hingegen hat die Zusammenarbeit mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy als gut bezeichnet. Ihn zeichne aus, dass er auch bei unterschiedlichen Positionen zwischen Deutschland und Frankreich den Willen zum Kompromiss habe, sagte sie in Berlin. Gleich zu Beginn der Amtszeit Sarkozys hätten sich Berlin und Paris beim gemeinschaftlichen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS auf eine für beide Seiten zufriedenstellende Struktur verständigt. Zudem würdigte Merkel die Verdienste Sarkozys um einen neuen EU-Vertrag.

Sarkozy und seine Frau Cecilia hatten sich vor knapp drei Monaten scheiden lassen. Seitdem ist der Präsident und kommende EU-Ratsvorsitzende mit Ex-Model und Chanson-Sängerin Carla Bruni liiert. Medienberichten zufolge sollen die beiden am vergangenen Donnerstag heimlich geheiratet haben.

DPA
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