Bei der afghanischen Parlamentswahl im vergangenen Monat waren nach Angaben der Wahlkommission ein Viertel der abgegebenen Stimmen ungültig. 1,3 der insgesamt 5,6 Millionen Stimmen wurden nicht gewertet, wie das Gremium am Mittwoch mitteilte. Die Abstimmung galt als wichtiger Test für eine Stabilisierung Afghanistans.
Unabhängige Wahlbeobachter hatten nach der Abstimmung Betrug und Unregelmäßigkeiten angeprangert. Bei der Wahl-Beschwerdekommission (ECC) waren mehr als 4600 Proteste eingegangen, die vor Bekanntgabe eines amtlichen Endergebnisses geprüft werden müssen.
Bei der Abstimmung bewarben sich rund 2500 Kandidaten - darunter mehr als 400 Frauen - um die 249 Sitze im Unterhaus (Wolesi Dschirga). Die Wähler vergaben ihre Stimme nicht an Parteien, sondern an einzelne Abgeordnete, die einem politischen Lager nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Der Präsident wird in Afghanistan nicht vom Parlament, sondern direkt vom Volk gewählt.