Olympia-Eröffnungsfeier Brown bleibt zu Hause

Es sei kein Protest, ließ Gordon Brown mitteilen: Großbritanniens Premierminister wird nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking teilnehmen, will dies aber nicht als Boykott verstanden wissen.

Der britische Premierminister Gordon Brown wird nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking teilnehmen. Das bestätigte eine Sprecherin Browns am Mittwochabend in London. Allerdings plane der Premierminister, zur Abschlusszeremonie der Spiele nach Peking zu reisen.

Opposition begrüßt Entscheidung

Browns Sprecherin bestand darauf, dass der Premierminister bereits lange vor den massiven Protesten gegen Chinas Tibet-Politik beim olympischen Fackellauf nicht die Absicht gehabt habe, an der Olympia- Eröffnung teilzunehmen. Es bleibe bei Browns Erklärung, dass Großbritannien die Spiele nicht boykottieren werde.

Die Opposition in London begrüßte, dass Brown nun erstmals klargestellt habe, dass er nicht persönlich zur Eröffnung der Spiele nach Peking reisen werde. Der Premierminister scheine damit "das Richtige zu tun, wenngleich er sich dazu recht spät und nur unter dem Druck der öffentlichen Meinung entschließt", sagte der Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei, Nick Clegg.

London nächste Olympiastadt 2012

Brown selbst hatte Ende März bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in London erklärt, für ihn käme ein Boykott der Spiele nicht in Frage und Großbritannien werde in jedem Fall an der Eröffnungszeremonie teilnehmen. Bei der Abschlussfeier in Peking wird symbolisch der Staffelstab der Olympiade an London als nächste Gastgeberstadt im Jahr 2012 weitergereicht. Daher wird Großbritanniens Haltung zu den Spielen besonders stark beachtet.

Bei der Londoner Etappe des olympischen Fackellaufs hatte es am letzten Wochenende massive Proteste und Störaktionen gegeben. Sie trugen nach britischen Medienberichten mit dazu bei, dass Mitglieder des Internationalen Olympische Komitees nach weiteren Störungen in Paris und möglicherweise auch in San Francisco einen Abbruch des Fackellaufs in Erwägung ziehen. Die Olympischen Spiele in China sollen vom 8. bis 24. August stattfinden.

DPA DPA

Mehr zum Thema

Newsticker