Regierung schickt Kampftruppe nach Afghanistan

Die Bundeswehr wird sich ab dem Sommer mit einer Kampftruppe am internationalen Afghanistan-Einsatz beteiligen. Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte, die Bundesregierung werde einer entsprechenden Anfrage der NATO für den Norden des Landes nachkommen.

Die Bundeswehr wird sich ab dem Sommer mit einer Kampftruppe am internationalen Afghanistan-Einsatz beteiligen. Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte am Mittwoch in Berlin, die Bundesregierung werde einer entsprechenden Anfrage der NATO für den Norden des Landes nachkommen. "Wir sind nach entsprechendem militärischem Ratschlag der Auffassung, dass wir dort keine militärische Lücke entstehen lassen dürfen", sagte der CDU-Politiker auf einer Pressekonferenz. Die Bundeswehr wird mit 250 Soldaten die "Quick Reaction Force" im Norden Afghanistans stellen, die die ISAF-Stabilisierungstruppe absichert. In den vergangenen beiden Jahren war Norwegen dafür zuständig. In dieser Zeit hatte die Truppe zweimal Alarm und musste einmal außerhalb des Regionalkommandos Nord eingesetzt werden.

Die Bundeswehr ist bislang in ihrem Zuständigkeitsbereich im Norden Afghanistans auf die militärische Absicherung des Wiederaufbaus beschränkt. Rund 3.300 deutsche Soldaten beteiligen sich an der ISAF-Mission. Deutschland ist damit der drittgrößte Truppensteller. Der Auftrag für die schnelle Eingreiftruppe im Norden ist nach Auffassung von Juristen des Verteidigungsministeriums vom Bundestagsmandat gedeckt. Das Parlament muss also nicht noch einmal darüber abstimmen.

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